Kurzinhalt:
Jura-Student Tommy sieht ständig brutale und unheimliche Dinge. Er fühlt sich von einer finsteren Macht verfolgt und scheint langsam den Verstand zu verlieren. Dazu kommen Druck an der Uni und das Mobbing durch seinen berühmten Anwalts-Vater. Tommy findet sich in einem Netz aus Mord und Betrug wieder. Etwas Übernatürliches aus der Vergangenheit umgibt ihn und ist nicht zu stoppen.
Originaltitel: The Unseen
Jahr: 2023Genre: Horror, Drama, Mystery
Kinostart: –
3D: Nein
Altersfreigabe: ab 16 Jahren – FSK
Produktionsland: USA
Regie: Vincent Shade
Drehbuch: Jennifer A. Goodman
Musik: Sean McKee, Robert Diggy Morrison
Produzenten: Jordan Ancel, Jennifer A. Goodman, Ryan Atkins, Jon Vangdal Aamaas, Neil Book, Charles Miller, Randy Stringer, Jeffrey Yearwood
Darsteller: RJ Mitte, Christian Stolte, William Mark McCullough, Jennifer A. Goodman, Rebekah Kennedy, Candice Rose, Kimberly Michelle Vaughn, Ava Bianchi, Sue Cremin, John Victor Allen, Oscar Mansky, Lori Langvis, Martin Davis, Sarah Charipar
Kritik:
Von Sebastian Notbom
Prüfungsmedium: Presse-Stream (vimeo, deutsch, 720p)
Mit freundlicher Unterstützung von Tiberius Film
Vom Grundgedanken gar nicht mal so verkehrt, ist Unseen allerdings eher verschwendete Lebenszeit, als ein spannender übernatürlicher Thriller. Zuerst habe ich gar nicht verstanden, wieso der Hauptdarsteller RJ Mitte seinen Charakter so merkwürdig darstellt, bis mir klargeworden ist, dass er ja schon in Breaking Bad – als Walter White Jr. – eine Behinderung hatte und diese nicht gespielt war. Tatsächlich leidet der Schauspieler an sogenannter Zerebralparese (CP), die durch eine Entwicklungsfehlbildung bereits im Mutterleib entsteht und das zentrale Nervensystem schädigt.
Hier wird diese Fehlbildung zu einem relativ zentralen Element der Story, was aber weder im Klappentext, noch direkt zu Beginn dieses seichten Gruselers klargestellt wurde, weshalb ich lange Zeit einfach nur gerätselt habe, was genau an RJ Mittes Schauspiel, oder gar der Synchronisation nicht stimmt?
Im Kern geht es um Mobbing und ein dunkles Geheimnis aus der Vergangenheit. Und zwar wird nicht der Protagonist Tommy gemobbt – außer vielleicht von seinem Vater, der nicht besonders stolz auf das ist, was Tommy trotz seiner Einschränkungen bisher alles erreicht hat – sondern eine ehemalige Mitschülerin, zu der sich Tommy während seiner Highschooljahre hingezogen gefühlt hat. Und natürlich ist mit diesem Mädchen etwas schlimmes passiert, was im Verlauf enträtselt werden will. Allerdings nicht von den Zuschauern, so viel kann ich sagen: Es bringt letztendlich nichts, sich diesbezüglich sein zartes Köpfchen zu zermartern, denn die Ursache Tommys merkwürdiger Visionen und die Bekanntschaftsverhältnisse aller Charaktere werden nach und nach aufgedröselt. Ohne zu spoilern kann man erahnen, dass es sich z.B. bei dem gemobbten Mädchen um die Tochter von XY handelt und dass sie nicht auf natürliche Art und Weise ums Leben gekommen ist. Alles andere wirkt hier ebenfalls recht willkürlich und plump. Zudem kommt Unseen auch zu keinem befriedigenden Abschluss…
Qualitativ haben wir hier einen typischen direct-to-disc-Titel, den es ein paar Monate nach dem Release wohl „kostenlos“ auf irgendeinem (höchstwahrscheinlich Tiberius Film hauseigenem) Amazon Prime Channel geben wird.
Das Bild ist permanent in blaue und grüne Farben getüncht, was auf Dauer recht anstrengend zu betrachten ist (vor allem in den tristen Monaten des Jahres, auf das Gemüt bezogen).
Kamera und Schnitt sind höchstens Standard und das allgemeine Schauspiel solide; bis auf die Tatsache, dass es sehr anstrengend ist RJ Mitte als Tommy zu beobachten – so leid es mir auch tut dies schreiben zu müssen…
Fazit:
Das relativ anstrengend zu beobachtende Schauspiel des Protagonisten, die tristen Farben und die scheinbar willkürlich zusammengewürfelte Story bewirken, dass Unseen insgesamt kaum Sehvergnügen bietet und darum auf keinen Fall über das Mittelmaß hinaus kommt. Auch wenn es hier unter anderem um eine körperliche und geistige Beeinträchtigung geht und der Hauptdarsteller tatsächlich selbst unter einer Zerebralparese leidet, ist dies für mich kein Grund irgendwas an diesem seichten Horror-Thriller schön zu reden.
Spannung kam bei mir keine auf und bei den wenigen Schreckmomenten handelt es sich um lieblos hingeklatschte Jumpscares, ohne einen zwingend erforderlichen Suspensefaktor als Basis.
Natürlich gibt es weitaus schlechtere Filme – die einem wohl genau deshalb auch im Gedächtnis bleiben – hier führt die grundsätzliche Mittelmäßigkeit allerdings zur Belanglosigkeit und schlussendlich zum Vergessen. Von einem Kauf rate ich deshalb definitiv ab.
2,5 von 6 Punkten
DVD / Blu-ray
Verleih: Tiberius Film
VoD Verkauf (EST): 14.12.2023
VoD Verleih (TVoD): 21.12.2023
DVD & Blu-ray Verkauf: 04.01.2024
Verpackung DVD: Softbox / Amaray
Verpackung Blu-ray: HD Keep Case (blau)
Ton DVD:
• Deutsch: DD 5.1, DTS
• Englisch: DD 5.1Ton Blu-ray:
• Deutsch: DTS-HD Master Audio 5.1
• Englisch: DTS-HD Master Audio 5.1Untertitel DVD: Deutsch
Untertitel Blu-ray: Deutsch
Bildformat: 2,40 : 1
Blu-ray & VoD Auflösung: 1080p / 24Hz
Laufzeit 25Hz: ca. 98 Min. (DVD)
Laufzeit 24Hz: ca. 102 Min. (Blu-ray, VoD)
Uncut: Ja
Extras:
• Trailer