GruselSeite.com

Review: T.I.M.

T.I.M. - DVD Blu-ray VoD Cover FSK 16

Kurzinhalt:

Abi startet einen neuen Job Robotik-Ingenieurin bei einem Tech-Unternehmen und zieht dazu mit Ihrem Mann Paul in ein hochmodernes Smart Home aufs Land. Ihr neues Heim teilen Sie mit einer humanoiden KI: T.I.M., ein Hausdiener an dessen Entwicklung Abi auch arbeiten soll. Nebenbei hofft Abi, dass die Abgeschiedenheit ihres neuen Heims auch einen Re-Start für ihre Ehe bedeuten könne. Denn obwohl ihr Gatte Paul sie kürzlich betrogen hat, glaubt Sie an eine zweite Chance.
Schnell scheint es aus mit dem der friedlichen Atmosphäre al T.I.M. seltsame Macken zu entwickeln schient. Ist der Roboter etwas in Aby verliebt, oder ist Paul einfach nur paranoid?
Wie weit ist T.I.M. bereit zu gehen?

Originaltitel: T.I.M.
Jahr: 2023

Genre: Scifi, Thriller, Horror

Kinostart:

3D: Nein

Altersfreigabe: ab 16 Jahren – FSK

Produktionsland: England

Regie: Spencer Brown

Drehbuch: Spencer Brown, Sarah Govett

Musik: Walter Mair

Produzenten: Patrick Tolan, Matthew James Wilkinson, Reinhard Besser, Damian Jones, Matthew Jones, Simon Lewis Marriott, M.J. McMahon, James Owen, Jan Pace, Kush Thakrar

Darsteller: Georgina Campbell, Eamon Farren, Mark Rowley, Amara Karan, Nathaniel Parker, Tom Bell, Eliza Glock, Edmund Kingsley, Adil Akram, Janis Ahern, Phillipa Flynn

Kritik:

Von Sebastian Notbom
Prüfungsmedium: Blu-ray (deutsch)
Mit freundlicher Unterstützung von Leonine Studios

Grundsätzlich gefällt mir Industrie-Design und Retro- bzw Shabby-Schick sehr viel besser, als das geleckte Weiß in derartigen Scifi-Thrillern; was für sich alleinstehend meist schon ein Argument für mich gegen derartige Filme ist. Dabei geht es mir gar nicht mal rein um die Optik, sondern was sie grundsätzlich über die Menschen, die derartig pompös und steril leben (oder – von der Macherseite – in ihren künstlerischen Werken so darstellen), aussagt. Ich fühle mich in solchen Räumen nicht wohl (das gilt auch schon für die Betrachtung in Filmen und Möbelhauskatalogen), in denen man wegen jeder verlorenen Hautschuppe und jedes verlorene, dunkelbraune, ca. 20cm lange Vollbarthaar ein schlechtes Gewissen haben muss (okay, Letzteres ist wohl mein ganz persönliches Problem)… aber dafür gibt es dann ja eben jene namensgebende, womöglich unbezahlbare, humanoide KI, die für Ordnung und Sauberkeit sorgt. Wobei man natürlich auch menschliche Haushaltshilfen anstellen könnte, die sich damit ihren Lebensunterhalt verdienen würden, anstatt viel Kohle für ein anfälliges Stück Technik aus dem Fenster zu schmeißen… und hier hätten wir es auch schon mit einer gar nicht mal so weit hergeholten, mehr oder minder dystopischen Zukunftsvision zu tun, in der es noch weniger Jobs für alle Menschen gibt, als zum jetzigen Zeitpunkt ohnehin schon; weil Roboter Arbeitsplätze wegnehmen…
Eine derartige Thematik war allerdings nicht im Sinne der Macher, sondern eher das Problem von Passwortmanagement, Automatisierung und Deepfakes, die eine lernende künstliche Intelligenz für sich ausnutzen könnte und damit auch ihren Benutzern gefährlich würde…

T.I.M. - Szenenbild

Was wäre also, wenn der synthetische Diener – auf Grund eines ihm aufgetragenen Gedankenspiels – eine übertriebene Zuneigung zu seinem Besitzer entwickelt und dessen Lebenspartner in Folge dessen als Konkurrenz bzw. Fehler im System ansieht; ohne überhaupt verstehen zu können, dass Leben endlich sind? – Er könnte mit Hilfe der ganzen Passwörter, mit denen er u.a. über das Internet Bestellungen von Haushaltsartikeln und über das Heimnetzwerk die Steuerung von automatisierten Haushaltshelfern managed, auch autonom gesteuerte Fahrzeuge als Waffe einsetzen, oder über Deepfakes in Bild und Ton innerhalb des hauseigenen Überwachungssystem ordentlich Zwietracht sähen, um seine Konkurrenz intrigant aus dem System zu entfernen… und genau diese Manipulationen einer Beziehung auf digitalem Wege, durch eine Maschine, hat mir an T.I.M. tatsächlich sehr gut gefallen!
Zu guter Letzt erwartet das geneigte Publikum auch noch ein wirklich gelungenes Ende, welches ich hier natürlich nicht spoilern werde.

T.I.M. - Szenenbild

Die bereits angemerkte Sterilität der Sets derartiger Filme (hier allerdings durchaus angebracht) sorgt bei mir immer für eine Art Uncanny Valley-mäßiges Unwohlsein, welches sich meist auch auf die Charaktere auswirkt, die dementsprechend die Oberklasse der Gesellschaft repräsentieren sollen (Rich-Kids und ihre Probleme). Die Charaktere wirken hier aber relativ bodenständig, denn bis auf den beruflichen Erfolg sind Abi (Georgina CampbellBarbarian, Black Mirror, Bird Box: Barcelona) und Paul (Mark RowleyThe Last Kingdom [und Sequel], Guns Akimbo) anfänglich sichtlich überfordert mit dem großen Haus und dem unnatürlichen Housekeeper, den Abis neuer Arbeitgeber den Beiden zur freien Verfügung stellt. Schließlich wird Abi in ihrer neuen Stelle innerhalb eines Robotik-Unternehmens fortan für die Feinjustierung der Hände des Roboters T.I.M. verantwortlich sein.
T.I.M. hingegen soll als künstlicher Mensch natürlich absichtlich fremdartig wirken und wurde genau aus diesem Grund glaubwürdig hölzern und unnatürlich von Eamon Farren verkörpert. Dieser mimte u.a. schon in 19 Episoden der The Witcher Verfilmung durch Netflix einen der einprägsamsten Charaktere (den Bösewicht Cahir).

T.I.M. - Szenenbild

Fazit:

Obwohl ich kein großer Fan derartig steriler Scifi-Thriller bin, die (zumindest meistens) direkt für den DtD-Markt produziert wurden, bestätigen Ausnahmen ab und zu doch mal die Regel. Solch eine Ausnahme haben wir hier. Das Gesamtprodukt ist sehr stimmig und wertig und verkauft sein Publikum niemals für doof. Die Thematik ist natürlich absolute Geschmackssache und wir haben hier natürlich keinen actionreichen und krass brutalen Survivalhorror, sondern einen feinen Genrebeitrag, dessen Wirkung sich in Ruhe entfalten muss. Wie er dies macht und sein Publikum behutsam an die Thematik heranführt, hat mir letztendlich gut gefallen, weshalb es von dieser Seite aus einen wohl verdienten Daumen nach oben gibt.

4,5 von 6 Punkten

 

DVD / Blu-ray / VoD

Verleih: Leonine Studios

VoD Verkauf (EST): 08.12.2023

VoD Verleih (TVoD): 08.12.2023

DVD & Blu-ray Verkauf: 15.12.2023

Verpackung DVD: Softbox

Verpackung Blu-ray: HD Keep Case (blau)

Ton DVD:
• Deutsch: DD 5.1
• Englisch: DD 5.1

Ton Blu-ray:
• Deutsch: Dolby Atmos
• Englisch: Dolby Atmos

Untertitel DVD: Deutsch

Untertitel Blu-ray: Deutsch

Bildformat: 2,35 : 1

Blu-ray & VoD Auflösung: 1080p / 24Hz

Laufzeit 25Hz: ca. 101 Min. (DVD)

Laufzeit 24Hz: ca. 103 Min. (Blu-ray, VoD)

Uncut: Ja

Extras:
• Trailer


Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

*

Wir benutzen Cookies um die Nutzerfreundlichkeit der Webseite zu verbessen. Durch Deinen Besuch stimmst Du dem zu.