Kurzinhalt & Trailer:
Julia macht sich große Sorgen um ihren Freund Holt, der sich seit einiger Zeit nicht mehr normal verhält. Kurze Zeit vorher hatte Holt Kontakt zu Professor Gabriel, der auf einem Flohmarkt einen alten Videorekorder mit einer mysteriösen Videokassette gekauft hat. Auf dem Videoband ist das Mädchen Samara zu sehen – und eine Botschaft, dass jeder, der sich das Video anschaut, innerhalb von sieben Tagen sterben wird. Julia befürchtet nun, dass Holt das Video gesehen hat und sich deshalb seine Persönlichkeit verändert. Um ihn zu retten, müssen Julia und Professor Gabriel schnell handeln.
Originaltitel: Rings
Jahr: 2017
Genre: Horror
Kinostart: 02.02.2017
3D: Nein
Altersfreigabe: ab 16 Jahren – FSK
Produktionsland: USA
Regie: F. Javier Gutiérrez
Drehbuch: David Loucka, Jacob Estes, Akiva Goldsman
Produzenten: Laurie MacDonald, Walter F. Parkes, Chris Bender, Neal Edelstein, Ehren Kruger, Roy Lee, Mike Macari, Amy Sayres, J.C. Spink
Darsteller: Matilda Anna Ingrid Lutz, Alex Roe, Johnny Galecki, Vincent D’Onofrio, Aimee Teegarden, Bonnie Morgan, Chuck David Willis, Patrick R. Walker, Zach Roerig, Laura Wiggins, Lizzie Brocheré
Kritik:
Von Sebastian Notbom
Prüfungsmedium: deutsche Presse DVD
Mit freundlicher Unterstützung von Paramount Pictures
Im Jahr 2002 schockte uns Regisseur Gore Verbinski (Fluch der Karibik 1-3, A Cure for Wellness) mit der amerikanischen Version von The Ring, einem Remake der äußerst bekannten japanischen Vorlage und Romanverfilmung Ringu. In diesem spielte Naomi Watts (King Kong, Birdman) die Journalistin Rachel, die dem Geheimnis eines mysteriösen und verstörenden Videos auf die Spur kommen wollte, welches die Betrachter sieben Tage nach der Sichtung tötet. Der „Ring-Fluch“ hatte nun also auch Amerika erreicht und basiert auf einem jungen Mädchen mit dem Namen Samara, das in einen Brunnen geworfen wurde und dort sieben Tage lang um ihr Leben kämpfen musste. Doch aus welchem Grund ihr Zorn den Tod überdauerte war bisher nicht klar…
Nun gibt es mit Rings den bereits dritten amerikanischen Ableger der weltweit sehr erfolgreichen Gruselgeschichte, der die Hintergründe rund um Samaras Tod und ihren mörderischen Fluch näher beleuchtet. Natürlich der heutigen Zeit angepasst und mehr oder minder digital. Im Großen und Ganzen ist Rings aber leider nicht das ersehnte Licht am Boden des Brunnens, denn es wurde zu viel aus anderen erfolgreichen Horrorfilmen der letzten Jahre abgekupfert. So fallen dem versierten Zuschauer mehr als deutlich Zitate aus anderen Horrofilmen, wie z.B. It Follows, Final Destination und Don’t Breathe auf, die Rings wohl ursprünglich eine gewisse moderne Note verleihen sollten, dies aber nicht wirklich schafften.
Erneut auf ihren mörderischen Rachefeldzug wird Samara durch einen College Professor geschickt, der einen alten Videorekorder auf einem Garagenflohmarkt kauft. Als er diesen repariert springt ein Band mit der Aufschrift „Whatch me“ aus dem Kassetteneinschub. Dieser Aufforderung folgend – so viel kann ich ohne all zu gravierend zu spoilern schreiben – guckt er das Video natürlich an und ist sehr fasziniert von dem Gesehenen, scheinbar wohlwissend, dass es sich dabei um einen alten Fluch handelt. Eine Lösung für das Problem ist schnell gefunden: Er stellt eine digitale Kopie des Clips her, lässt ihn jemand anderen anschauen und schon ist der Fluch auf die nächste Person übertragen… Wie und warum Professor Gabriel (Johnny Galecki – The Big Bang Theory) auf diese Idee kommt, und weshalb er scheinbar über diesen Fluch so gut Bescheid weiß, dass zeigt uns Rings nicht, für die Story ist dies aber auch egal. Ironie: Wahrscheinlich hat er sich den eingangs erwähnten Film It Follows – SEHR ähnliche Thematik – im Vorfeld ganz genau angeschaut… dies nur, um den Ring… Pardon… Kreis zu schließen, mit dem diese Kritik begann…
Holt (Alex Roe – Sniper: Legacy), der Highschool-Freund von Julia (Matilda Anna Ingrid Lutz), der mittlerweile auf einem 800 Meilen entfernten College studiert, ist auch in den Genuss dieses Videoclips gekommen und Professor Gabriel hat eine regelrechte Schar von „Ring-Anhängern“ um sich gescharrt, die durch das muntere Kopieren des Videos den Fluch immer weiter geben und verbreiten. Für Holt läuft die Zeit ab und in letzter Sekunde springt Julia für ihn ein, die offensichtlich etwas ganz besonderes ist und ein umfangreicheres Video präsentiert bekommt. Sozusagen ein Video im Video, welches die Protagonisten auf eine heiße Spur des mysteriösen Todes von Samara und ihrer Mutter führt. Innerhalb der nächsten sieben Tage gilt es also Samaras Gebeine zu finden und dem Spuk ein Ende zu bereiten, um Julia zu retten; denn den Fluch einfach weiterzugeben kommt für die Gute nicht in Frage!
Abgesehen von ein paar Logikfehlern und abgekupferten Ideen präsentiert sich Rings in einem durchaus ansprechenden Gewand. In Sachen Kameraführung, Schnitt, Locations und akustischer Untermalung hat Regisseur F. Javier Gutiérrez nichts falsch gemacht und präsentiert einen wirklich ansehnlichen Nachfolger mit überzeugender Besetzung. Sehr cool ist, dass Samara immer noch von der Schlangenfrau Bonnie Morgan (Devil Inside) gespielt wird, die schon in Ring 2 eine atemberaubende Brunnen-Kriechsequenz hingelegt hat.
Einzig der Gruselfaktor ist bei weiten nicht mehr so hoch wie er es noch bei seinen zwei amerikanischen Vorgängern war. Vor allen ist Samaras Fluch mittlerweile nicht nur sehr an den aus It Follows angelehnt, es spielen auch noch merkwürdige Unfälle – in bester Final Destination-Tradition – eine große Rolle zur Beseitigung von Zeugen. Das alles hat man leider schon gesehen, weshalb die eher spärlich gesäten Jumpscares, abgesehen von der reinen Inszenierung Samaras, nicht mehr gut wirken. Tatsächlich war sogar meine Freundin, die nach der Sichtung von Gore Verbinskis Erstling fast zwei Wochen schlaflose Nächte hatte, noch erstaunlich gefasst, obwohl sie kaum etwas gruseliger findet als „Creepy Samara“.
Fazit:
Rings ist eine gute Fortsetzung, welche die Geschichte rund um Samaras Fluch aufdeckt und somit auf jeden Fall für Fans der ersten Stunde absolut interessant sein dürfte. Jedoch sind der Horror und die spärlichen Jumpscares mittlerweile etwas zu altbacken und somit leicht vorhersehbar. Damit sich der im Jahr 2002 eröffnete Kreis endlich schließt, führt allerdings kein Weg an einer Sichtung vorbei. Ich denke aber es wird Zeit, dass man langsam endlich etwas Abstand von J-Horrroreskem Grusel nehmen sollte und mal wieder versuchen sollte neue Wege einzuschlagen, was Rings tatsächlich auch versucht. Allerdings wirken viele der „neuen Elemente“ zu abgekupfert von anderen erfolgreichen Genre-Beiträgen der letzten Jahre. Im Großen und Ganzen ist Rings aber ein kurzweiliges und empfehlenswertes Horror-Vergnügen.
4 von 6 Punkten
DVD / Blu-ray
Leider bekamen wir nur eine Presse-DVD als Muster und können somit nichts über die Bildqualität der Blu-ray schreiben. An Bild und Ton unserer Rezensionsexemplars gibt es aber nichts auszusetzen. Vor allem hat Paramount Pictures noch zwei sehr interessante Making ofs bzw. Featurettes mit auf die Heimkinoveröffentlichungen gepresst.
Verleih: Paramount Pictures
Verleihstart: 15.06.2017
Verkaufstart: 15.06.2017
Verpackung: Amaray / Blu-ray Hülle
Discs enthalten: 1
Wendecover: Unbekannt
Schuber: Unbekannt
Ton:
• Deutsch: DD 5.1, DTS (Blu-ray: DTS-HD Master Audio 5.1)
• Englisch: DD 5.1 (Blu-ray: DTS-HD Master Audio 5.1)
• Italienisch: DD 5.1
• Spanisch: DD 5.1
• Spanisch: DD 5.1 (Blu-ray)Untertitel: Deutsch, Englisch, Italienisch, Spanisch, Türkisch, Dänisch (Blu-ray), Finnisch (Blu-ray), Französisch (Blu-ray), Niederländisch (Blu-ray), Norwegisch (Blu-ray), Schwedisch (Blu-ray)
Bildformat: 1,77 : 1
Blu-ray Auflösung: 1080p / 24Hz
Laufzeit: ca. 99 Min. (ca. 102 Min. Blu-ray)
Uncut: Ja
Extras:
• 2 Featurettes
• Trailer