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Review: Der Exorzist – Bekenntnis

Der Exorzist: Bekenntnis - DVD Blu-ray VoD Cover Poster FSK 16

Kurzinhalt:

Seit dem Tod seiner Frau vor zwölf Jahren zieht Victor Fielding die gemeinsame Tochter Angela allein groß. Als Angela mit ihrer Freundin Katherine nach tagelangem Verschwinden im Wald zurückkehrt, ohne sich an irgendetwas erinnern zu können, wird eine Kettenreaktion in Gang gesetzt, die Victor zwingt, sich dem abgrundtief Bösen zu stellen…

Originaltitel: The Exorcist: Believer
Jahr: 2023

Genre: Horror, Exorzismus, Drama

Kinostart: 05.10.2023

3D: Nein

Altersfreigabe: ab 16 Jahren – FSK

Produktionsland: USA

Regie: David Gordon Green

Drehbuch: Peter Sattler, David Gordon Green, Scott Teems, Danny McBride

Musik: Amman Abbasi, David Wingo

Produzenten: Jason Blum, David Robinson, James G. Robinson, Stephanie Allain, David Gordon Green, Mark David Katchur, Danny McBride, Christopher Merrill, Brian Robinson, Ryan Turek, Atilla Salih Yücer

Darsteller: Leslie Odom Jr., Lidya Jewett, Olivia O’Neill, Danny McCarthy, Ellen Burstyn, Ann Dowd, Norbert Leo Butz, Raphael Sbarge, E.J. Bonilla, Linda Blair, Jennifer Nettles, Lariah Alexandria, Norah Murphy, Rory Gross, Tracey Graves

Kritik:

Von Sebastian Notbom
Prüfungsmedium: Presse Blu-ray (deutsch)
Mit freundlicher Unterstützung von Universal Pictures

Ich bin kein großer Fan von Exorzistenfilmen. Natürlich bin ich bei dem berühmt berüchtigten „Spiderwalk“ aus dem (so gesehen direkten) Vorgänger von 1973 auch aufgeschreckt – sehr sogar, aber ansonsten gab es für mich in diesem Horror-Subgenre fast nur seichte bis mäßige Unterhaltung.
Ich bin zwar aktiv mit der evangelischen Kirche aufgewachsen, wurde aber niemals getauft (meine Eltern wollten mich selbst entscheiden lassen) und habe mich später auch bewusst gegen eine Konfirmation entschieden; wohl wissend, wie viel Kohle mir für den späteren Führerschein etc. durch die Lappen gehen sollte. Ich kann Menschen verstehen, die glauben, aber heiße die Institution Kirche und Religion im Allgemeinen nicht gut. Glauben sollte nichts kosten und für den Glauben sollten keine Kriege geführt werden…! – So, das wollte ich nur mal so halb öffentlich loswerden.
Trot all meiner Kritik übt Kirche durch pompöse Motive und Architektur natürlich eine gewisse Faszination aus, die sich auf eben solche Filme bzw. speziell durch den Kampf von Gut gegen Böse auch auf mein liebstes Filmgenre, den Horrorfilm überträgt. So finde ich den Klassiker Der Exorzist auf seine ganz spezielle Art und Weise natürlich interessant und gut inszeniert, was aber alles danach kam war eher kalter Kaffee für mich; bis auf Der Exorzismus von Emily Rose, Der letzte Exorzismus und Der Exorzist als Serie, die leider viel zu früh abgesetzt wurde und hinter welcher, wie auch hier, Jason Blum als Produzent stecke.

Der Exorzist: Bekenntnis - Szenenbild

Nach der erfolgreichen Neuauflage der Halloween-Filme – ebenfalls unter der Regie von David Gordon Green und dem Dach des Blum House -, die das Original von 1978 unter anderem mit Originalbesetzung fortgesetzt haben, dachte man sich wohl kurzerhand, dass dies auch mit dem bekannten Der Exorzist-Franchise funktionieren könnte… und was soll ich sagen? – So schlecht, wie viele andere Kritiker behaupten, finde ich Der Exorzist: Bekenntnis nicht!
Das liegt wohl zu gewissen Anteilen daran, dass ich keine all zu hohen Erwartungen hatte und mich bei derartigen Filmen hauptsächlich auf die visuellen und akustischen Spielereien während der titelgebenden Exorzismen freue. Gebt mir dazu noch ein schön düsteres Szenenbild und ich bin schon mal grundsätzlich zufrieden. Bei diesem Film gehe ich also mit der bereits durch den Trailer von mir erwarteten Inszenierung d’accord und was sonst noch bleibt ist die Ausgestaltung der Charaktere, welche recht gut, ohne all zu aufdringliche bzw. krampfte Expositionen gelungen ist. Hinzu kommen die zwei Cameos der Mutter und Tochter aus dem ersten Film, die das Spektakel noch etwas abgerunden und ein funktionierendes nostalgisches Element bilden.
Ja, als Filmschaffender kann man sich die Nostalgiekeule leicht auch mal selbst über den Kopf ziehen, weil es (spätestens seit Disney Lucasfilm inkl. Star Wars aufgekauft hat) meist ein ziemlich billiges und unkreatives Mittel ist, ein potentiell großes Publikum mit Neuauflagen, Reboots und Prequels in die Kinos zu locken. Die eingefleischten Fans fressen den Fraß eh und Horrorfilme sind für die Majors finanziell kein all zu großes Risiko. Aber hier ist für mich, als nicht all zu großer Fan des Franchises, sondern einfach nur als allgemeiner Filmfan, tatsächlich das meiste zufriedenstellend gelungen und das Gesamtpaket empfinde ich grundsätzlich als stimmig.

Der Exorzist: Bekenntnis - Szenenbild

Natürlich kann man sich drüber streiten, ob es nicht etwas plump ist, im „zweiten Teil“ zwei besessene Mädchen auf die Stühle in die Mitte des Kreises zu setzen und dass eines davon sogar noch POC ist. Aber diese ganze Wokeness-Debatte geht mir mittlerweile nur noch auf den Keks und darüber wird auch im Film selber so gut wie gar nicht gesprochen. Es wird lediglich am Rande thematisiert, dass hier durch die beiden befreundeten Mädchen eine kleine, weltoffene afroamerikanische Familie auf eine erzkonservative europäisch stämmige Familie trifft, die normal eigentlich nichts miteinander zu tun gehabt hätten und sich nun zusammenreißen, und an einem Strang ziehen müssen, was auch halbwegs gut funktioniert. Eine große Portion Katholizismus trifft auf eine Priese Voodoo bzw. Hoodoo und letztendlich ist das Böse einfach nur böse und muss irgendwie bekämpft werden, ganz egal mit welchem Glauben – Hauptsache Glauben!
Besagter Kampf gegen das Böse ist zwar relativ tragisch, mir wurde dabei aber leider nicht so ganz klar, wie bzw. mit welcher Taktik er genau geführt wurde. Hier mangelt es an Logik, falls man überhaupt von „Logik“ sprechen darf, oder sie kritisieren kann, wenn es um „Glaube“ geht. Auch wirkte währenddessen die Ausleuchtung manchmal wie ein Bühnenstück und ich hätte mir noch etwas wuchtigere Soundeffekte (z.B. krasser verzerrte Stimmen und wuchtige Schläge) gewünscht…

Der Exorzist: Bekenntnis - Szenenbild

Fazit:

Der mittlerweile verstorbene Regisseur William Friedkin hat damals mit Der Exorzist einen wirklich schockierenden Film gedreht, der seiner Zeit zwei Oscars gewann (bestes Drehbuch und bester Ton) und in weiteren acht Kategorien nominiert wurde, was für einen Horrorfilm bis heute einzigartig ist. An diesen Klassiker versucht nun Der Exorzist: Bekenntnis fünfzig (!) Jahre später anzuschließen und macht seine Sache dabei okay. Vor allem in Sachen Optik und Ton wird man auf hohem Kino-Niveau unterhalten und wenn man dazu noch einen Faible für das Subgenre des Exorzistenfilms hat, sollte man sich diesen Beitrag nicht entgehen lassen. Enttäuscht könnte man wie immer sein, wenn man zu viel erwartet, weil die Trailer solcher Filme grundsätzlich zu reißerisch sind, da sich in den eigentlichen Produkten (nichts anderes ist dieser Film ja) die Atmosphäre erst langsam aufbauen muss und sich die „Action“ lediglich auf den Schluss konzentriert. Das weiß der versierte Horrorfan aber eigentlich und insofern möchte ich diesem Film keine schlechte Bewertung geben; denn ich habe das bekommen, was ich erwartet habe und dazu noch in befriedigender Gesamtqualität, mit einem netten Nostalgie-Bonus.

4 von 6 Punkten

 

DVD / Blu-ray / VoD / 4K UHD

Verleih: Universal Pictures

VoD Verkauf (EST): 24.10.2023

VoD Verleih (TVoD): 04.01.2024

DVD & Blu-ray Verkauf: 04.01.2024

Verpackung DVD: Softbox

Verpackung Blu-ray: HD Keep Case (blau)

Verpackung 4K UHD: HD Keep Case (schwarz)

Verpackung Limited 4K UHD-Edition: Steelbook

Ton DVD:
• Deutsch: DD 5.1
• Englisch: DD 5.1
• Französisch: DD 5.1
• Italienisch: DD 5.1

Ton Blu-ray:
• Deutsch: Dolby Atmos
• Englisch: Dolby Atmos
• Spanisch: Dolby Digital Plus 7.1
• Französisch: Dolby Digital Plus 7.1
• Italienisch: Dolby Digital Plus 7.1

Ton 4K UHD:
• Deutsch: Dolby Atmos
• Englisch: Dolby Atmos
• Spanisch: Dolby Digital Plus 7.1
• Französisch: Dolby Digital Plus 7.1
• Italienisch: Dolby Digital Plus 7.1

Untertitel DVD: Deutsch, Englisch, Niederländisch, Französisch, Italienisch

Untertitel Blu-ray: Deutsch, Englisch, Spanisch, Mandarin, Tschechisch, Dänisch, Niederländisch, Finnisch, Französisch, Italienisch, Norwegisch, Schwedisch

Untertitel 4K UHD: Deutsch, Englisch, Spanisch, Mandarin, Dänisch, Niederländisch, Finnisch, Französisch, Italienisch, Koreanisch, Norwegisch, Schwedisch

Bildformat: 2,39 : 1

Blu-ray & VoD Auflösung: 1080p / 24Hz

4K UltraHD Auflösung: 2160p / 24Hz

Laufzeit 25Hz: ca. 108 Min. (DVD)

Laufzeit 24Hz: ca. 112 Min. (Kino, 4K UHD, Blu-ray, VoD)

Uncut: Ja

Extras:
• 6 Featurettes
• Audiokommentare
• Trailer


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