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Review: Rambo – Last Blood

Rambo: Last Blood - DVD Blu-ray Cover FSK 18

Kurzinhalt & Trailer:

John Rambo hat viele große Schlachten in seinem Leben geschlagen – nun soll endlich Schluss sein. Zurückgezogen lebt der Kriegsveteran inzwischen auf einer abgelegenen Farm in Arizona. Doch der einstige Elitekämpfer kommt nicht zur Ruhe. Als die Enkelin seiner Haushälterin Maria verschleppt wird, begibt sich Rambo auf eine Rettungsmission jenseits der amerikanischen Grenze nach Mexiko. Schon bald sieht er sich dort einem der mächtigsten und skrupellosesten Drogenkartelle gegenüber. Die vielen Jahre im Kampf mögen Rambo gezeichnet haben, aber sie haben ihn nicht weniger gefährlich gemacht.

Originaltitel: Rambo – Last Blood

Jahr: 2018

Genre: Action, Drama

Kinostart: 19.09.2019

3D: Nein

Altersfreigabe: ab 18 Jahren – FSK

Produktionsland: USA, Spanien, Bulgarien

Regie: Adrian Grunberg

Drehbuch: Matthew Cirulnick, Sylvester Stallone, Dan Gordon, David Morrell

Musik: Brian Tyler

Produzenten: Avi Lerner, Yariv Lerner, Steven Paul, Kevin King Templeton, Les Weldon, Christa Campbell, Boaz Davidson, Claiton Fernandes, Vladimir Fernandes, Andrey Georgiev, Jeffrey Greenstein, Lati Grobman, Jeff Gum, Balan Melarkode, Euzebio Munhoz Jr., Matthew O’Toole, Zhang Qun, Liu Rong, Robert Van Norden, Ariel Vromen, Jonathan Yunger

Darsteller: Sylvester Stallone, Paz Vega, Sergio Peris-Mencheta, Adriana Barraza, Yvette Monreal, Genie Kim, Joaquín Cosio, Óscar Jaenada, Alexander Dimitrov, Aaron Cohen, Nick Wittman, Jessica Madsen, Louis Mandylor, Owen Davis, Jamieson Urquhart, Brayden Pindur, Fenessa Pineda, Marco de la O, Ursula Murayama, Atanas Srebrev, Rick Zingale, Manuel Uriza

Kritik:

Von Sebastian Notbom
Prüfungsmedium: Kino (deutsch)
Anzahl der Kritiker: 2

Ich habe mir im Vorfeld viele Kritiken zu Rambo: Last Blood angeschaut und war insgeheim der Meinung, dass die meisten Kritiker hierbei mal wieder ihre „Berufsbezeichnung“ etwas zu wortwörtlich genommen haben, nämlich nur kritisieren und die guten Aspekte des Films völlig außer acht lassen. Leider stimmt allerdings so gut wie alles, was ich im Vorfeld über diesen gar nicht mal so kurzweiligen Actioner erfahren habe; außer dass ich nicht denke, dass Silvester Stallone dem amtierenden Präsidenten Trump mit Propaganda in die Hände spielt, weil die Bösewichte Mexikaner sind und es scheinbar Absicht ist, dass sie zum sehr kurzen Finale hin keine Einreiseprobleme in die Vereinigten Staaten haben. Man kann auch etwas zu viel in derartige Szenen hinein interpretieren und es wäre wahrscheinlich ziemlich langweilig gewesen, sie eine halbe Stunde lang beim Überqueren der Grenze zu beobachten. Wir haben hier schließlich einen Knüppel harten Actionfilm, oder!?

Rambo: Last Blood - Szenenbild

Das stimmt leider nicht ganz, denn während der ersten zwei Akte dümpelt der äußerst generische Plot mal etwas mehr und mal etwas weniger vor sich hin und zeigt weitgehend stereotypische und ziemlich pathetische Amerika-Bilder. Dabei versucht Last Blood etwas zu krampfhaft die Beziehung zwischen John Rambo und seiner Quasi-Ziehtochter Gabrielle, die einfach mal so da ist und vorher niemals erwähnt wurde, zu verdeutlichen. Diese reist schlussendlich gegen Rambos Willen nach Mexiko, um ihren damals verschwundenen Vater zu treffen, nur um von ihm zu hören, dass er sie hasst, weil wegen ihrer Geburt ihre Mutter gestorben ist. Mehr hat der womöglich als skrupellos und kriminell angekündigte Vater nicht mit der Story zu tun.
Gabrielle tröstet sich mit ihrer Cousine in einem Club, die, wer hätte es geahnt, für einen Menschenhändlerring als Köder arbeitet. Tja… und dann beginnt diese sehr typische „Taken-Geschichte“ (die Filme, die Liam Neeson zum Actionhelden gemacht haben): Rambo reist nach Mexiko und versucht Gabrielle zu finden, wird schlimm von den Menschenhändlern verprügelt und gebranntmarkt, schafft es dann schwer angeschlagen und mit äußerster Gewaltanwendung Gabrielle doch noch zu befreien, flieht zurück nach Arizona auf seine Farm und erwartet die auf Rache sinnenden „Kartellanos“ in blutgeiler Vorfreude. Dabei wirken die von ihm gebuddelten Tunnel als Verweis auf seine Vietnamkrieg-Vergangenheit, die mehr oder weniger den einzigen Bezug zur Serie herstellen. Zwischendurch kommt es natürlich zu dem einen oder anderen tragischen Ereignis, die Story ist insgesamt aber wirklich 0815 und auch wenn ich hier jetzt gravierend gespoilert habe, hat der Trailer eh schon fast alles gezeigt…

Rambo: Last Blood - Szenenbild

Der vierte Teil – John Rambo – hatte noch einen Bodycount von unglaublichen 254. Last Blood kommt nicht mal annähernd an diese hohe Zahl ran, dafür wird aber etwas detaillierter geschlagen, gebrochen, gestochen, geballert und geschnetzelt. Die Gewaltdarstellung ist schon relativ krass, die aller meisten expliziteren Szenen spielen sich aber in Sekundenbruchteilen ab und beschränken sich größtenteils auf die finalen 10-15 Minuten der Gesamtlaufzeit, in denen sich auch die Kern-Action des Films abspielt. Vorher ist leider wirklich gar nicht so viel los, bis auf diese aufgezwungene, Klischee behaftete Beziehungskiste.

Ehrlich gesagt bin ich froh, dass Kino hier nur 5,99€ kostet, egal wie lang und welcher Platz (so lange nicht 3D) – Danke, Cinemaxx! Viel mehr wäre mir Last Blood auch nicht wert gewesen, denn in technischer Hinsicht könnte der Film auch gut als Direct to Disc-Veröffentlichung erschienen sein.
Die Kameraarbeit ist alles andere als spektakulär, das Farm-Setting ist tatsächlich relativ langweilig und die Mexiko-Aufnahmen sind sehr austauschbar. Ich habe in letzter Zeit vielleicht zu viele Filme und Serien gesehen, die in Süd- und Mittelamerika spielen und die mir deutlich bessere Settings präsentiert haben.

Rambo: Last Blood - Szenenbild

In gestalterischer Hinsicht finde ich eine Kleinigkeit interessant, die gemeinhin als „Mexiko-Filter“ bekannt ist: Sobald ein Film in Mexiko spielt, wird das Bild in Gelb- und Brauntöne getüncht. Diesen Filter hat man hier für die Arizona-Szenen (gedreht in Spanien) benutzt und sobald es nach Mexiko (gedreht in Bulgarien) geht, wird das Bild bläulich, was ich im Gegenzug gerne den „Osteuropa-Filter“ nenne. Das ist aber nur ein nebensächlicher, etwas geekiger Fun-Fact zum Ende dieser Kritik…

Fazit:

Last Blood ist zwar ein relativ unterhaltsamer Actionfilm mit recht deftigen Szenen, mehr aber auch nicht. Wertungstechnisch bin ich irgendwie hin und her gerissen, weil mir der direkte Vorgänger – John Rambo – um Längen besser gefallen hat. Die Rambo-Filme haben sich bisher immer in allen Belangen gesteigert und auch immer neue Szenarien geboten. Letzteres ist auch hier der Fall, nur hatte ich irgendwie das Gefühl kalten Kaffee zu trinken. Der putscht zwar ein bisschen auf, Genuss fühlt sich aber anders an.
Wir haben hier einen absolut generischen Action-Plot à la 96 Hours: Taken, in einem wirklich unspektakulären Setting. Dazu kommt, dass der Film auf Grund seiner Gesamtqualität auch direkt für das Heimkino, wenn nicht sogar auf Netflix & Co hätte veröffentlicht werden können; aber dann ist es halt auch irgendwie wieder Rambo… und Rambo ist eben Kult! – Ins Kino bin ich gegangen, weil ich es bereue den vierten Teil damals nicht auf der großen Leinwand gesehen zu haben und wurde diesbezüglich nun leider ein bisschen enttäuscht; vielleicht weil John Rambo einfach nicht getoppt werden kann, was ich aber insgeheim erwartet habe.
Diese endgültigen 4 von 6 Punkte sind Fanboy-mäßig wohlwollend gemeint!

4 von 6 Punkten

 

DVD / Blu-ray / 4K ultraHD

Bisher nur die deutsche Kinofassung gesichtet…

Verleih: Universum Film

Verleihstart: 14.02.2020

Verkaufstart: 14.02.2020

Verpackung: Amaray / Blu-ray Hülle

Discs enthalten: 1

Wendecover: unbekannt

Schuber: unbekannt

Ton:
• Deutsch: DD 5.1 (Blu-ray: unbekannt)
• Englisch: DD 5.1 (Blu-ray: unbekannt)

Untertitel: Deutsch

Bildformat: 2,40 : 1

Blu-ray Auflösung: 1080p / 24Hz

4K UltraHD Auflösung: unbekannt

Laufzeit: ca. 96 Min. (ca. 100 Min. Blu-ray)

Uncut: Ja (FSK-Kinofassung)

Extras: unbekannt
• Trailer

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