Kurzinhalt & Trailer:
Als Rebecca ihr Elternhaus verließ, glaubte sie noch, dass sie damit auch ihre Kindheitsängste endgültig überwunden hätte. Als Jugendliche konnte sie Realität und Einbildung nie recht unterscheiden, sobald nachts das Licht erlosch. Und jetzt durchleidet ihr kleiner Bruder Martin dieselben unerklärlichen, entsetzlichen Vorgänge, die Rebecca einst den Boden unter den Füßen wegzogen und sie an den Rand des Wahnsinns trieben: Wieder taucht das grässliche Wesen auf, das auf geheimnisvolle Weise mit ihrer Mutter Sophie verbunden scheint. Doch diesmal versucht Rebecca der Wahrheit auf den Grund zu gehen, und sehr schnell wird überdeutlich, dass die Familie in Lebensgefahr schwebt… sobald das Licht erlischt.
Originaltitel: Lights Out
Jahr: 2016
Genre: Horror
Kinostart: 04.08.2016
3D: Nein
Altersfreigabe: ab 16 Jahren – FSK
Produktionsland: USA
Regie: David F. Sandberg
Drehbuch: Eric Heisserer, David F. Sandberg
Produzenten: James Wan, Lawrence Grey, Eric Heisserer, Richard Brener, Michael Clear, Ben Everard, Walter Hamada, Steven Mnuchin, Jack L. Murray, Dave Neustadter
Darsteller: Teresa Palmer, Gabriel Bateman, Alexander DiPersia, Billy Burke, Maria Bello, Alicia Vela-Bailey, Andi Osho, Rolando Boyce, Maria Russell, Elizabeth Pan, Lotta Losten, Amiah Miller, Ava Cantrell, Emily Alyn Lind
Kritik:
Von Sebastian Notbom
Prüfungsmedium: Kino, deutsche Blu-ray
Lights Out, die gleichnamige Langverfilmung des Kurzfilms von Regie-Debütant David S. Sandberg, hat mich wirklich positiv überrascht. Der einzige Wermutstropfen ist die leider sehr kurze Laufzeit von nur 75 Minuten. So kommen bei diesem „gewalttätigen Horrorspektakel“ aber kaum Längen auf… Gewalttätig, weil der Geist – Diana – mit äußerster Aggressivität auf die Protagonisten losgeht. Und was ist cooler als ein fieses Schattenwesen, das aus der Dunkelheit heraus kratzt, schlägt und sogar Menschen wild durch die Luft schleudert, seine Opfer also auch mit einem Fingerstreich töten könnte? – Lights Out ist kein simpler Grusler, Lights Out ist fast schon Terror, weshalb es einem als Zuschauer sehr leicht fällt mitzufiebern. Ähnlich begeistert war ich damals von Filmen wie Insidious, Der Fluch der Betsy Bell und Conjuring, weil sie das angestaubte Poltergeist-Genre durch neue Ideen und krasse Schockeffekte aus der Versenkung geholt haben, ganz egal welche Richtungen die eine oder andere Reihe dann später eingeschlagen hat.
Hat man den Trailer gesehen und er gefällt einem, dann steht einer Sichtung nichts mehr im Wege. Sehr angetan war ich vom überzeugenden und vor allem sympathischen Cast: Hauptdarstellerin Teresa Palmer (Warm Bodies, Triple 9) brilliert als psychisch angeschlagene, besorgte große Schwester, die sich eigentlich nichts anderes wünscht als mit ihrer Vergangenheit (die im Laufe der Geschichte beleuchtet wird) und Familie abzuschließen. Ein wenig Halt gibt ihr Brat (Alexander DiPersia), der sich seit acht Monaten bemüht offiziell als Rebeccas festen Freund bezeichnet zu werden. Brat ist also auch mitfühlend an Rebeccas Seite, als es Probleme mit ihrem kleinen Bruder Martin (Gabriel Bateman – Annabelle, American Gothic) und der psychisch labilen Mutter Sophie (Maria Bello – A History of Violence, The Dark) gibt… Sophie hat nämlich ihre Medikamente abgesetzt und dadurch ist „etwas“ aus ihrer psychiatrischen Vergangenheit erwacht, was lange geschlafen hat und plötzlich das Leben aller Beteiligter bedroht…
Obwohl auch bei diesem ungewöhnlichen Schocker James Wan (Saw, Insidious, Conjuring) an der Produktion beteiligt war, dessen Geisterfilme zugegebenermaßen langsam zum Einheitsbrei verkommen, empfand ich Lights Out als sehr erfrischend und vor allem flott erzählt. Diana (der Geist) sieht wirklich gruselig aus und nicht wie ein bunter Karnevalsdämon, was bei Wans Filmen meistens das Problem ist. Überhaupt scheint es, als ob dem Regisseur David S. Sandberg, der bisher eigentlich nur Kurzfilme gedreht hat, der aber mittlerweile auch als Regisseur für Annabelle: Creation aka Annabelle 2 feststeht, gestalterisch alle Freiheiten gelassen wurden. So sind Rebecca und Brat z.B. Metalheads, weshalb sie ihren deutlich jüngeren Halbbruder nicht bei sich aufnehmen kann, weil zu viele „unheimliche“ Poster und Bilder an den Wänden hängen… Solche Details, wenn auch nicht wirklich relevant für die Story, liebe ich einfach. Es wird eine Geschichte ganz normal über normale Menschen erzählt, die aber irgendwie alle vom Schicksal gebeutelt wurden und nicht in Klischee-Schubladen gesteckt werden. Trotz der sehr überschaubaren Laufzeit lernt man alle Charaktere gut genug kennen, dass man ohne Anlaufschwierigkeiten mitfiebern kann.
Fazit:
Lights Out ist ein authentischer und sehr aggressiver Horror-Schocker, der brillant inszeniert wurde. Der Geist sieht wirklich fies aus, macht gnadenlos Jagd auf seine Opfer und verfolgt dabei ein sehr düsteres Ziel. Das Ende kommt dann nach lediglich 75 Minuten Laufzeit (ohne Abspann) sehr plötzlich und ist recht kitschig, aber hier drücke ich ein Auge zu. Zumindest kommen so im Film absolut keine Längen auf… Ein sehr kurzweiliges, düsteres und verdammt intensives Horrorerlebnis!
5 von 6 Punkten
DVD / Blu-ray
Die Bildqualität der hier geprüften Blu-ray ist sehr gut, vor allem wenn man bedenkt, dass Dunkelheit in diesem Film groß geschrieben wird. Knackige Kontraste sorgen dafür, dass man immer genug erkennt. Auch der Sound kommt bei den zahlreichen Jumpscares sehr wuchtig aus den Boxen der Heimkinoanlage. Als einziges Extra hat Warner Bros. leider nur eine Hand voll nicht verwendeter Szenen mit auf die Discs gepresst.
Verleih: Warner Bros.
Verleihstart: 15.12.2016
Verkaufstart: 15.12.2016
Verpackung: Amaray / Blu-ray Hülle
Discs enthalten: 1
Wendecover: Ja
Schuber: Nein
Ton:
• Deutsch: DD 5.1
• Französisch: DD 5.1 (Blu-ray)
• Italienisch: DD 5.1 (Blu-ray)
• Spanisch: DD 5.1
• Englisch: DD 5.1 (inkl. Audiodeskription für Blinde)
• Blu-ray: DTS-HD Master Audio 5.1Untertitel: Deutsch, Englisch, Spanisch, Dänisch, Finnisch, Isländisch, Norwegisch, Schwedisch, Italienisch (Blu-ray), Französisch (Blu-ray), Niederländisch (Blu-ray)
Bildformat: 2,40 : 1
Blu-ray Auflösung: 1080p / 24Hz
Laufzeit: ca. 78 Min. (ca. 81 Min. Blu-ray)
Uncut: Ja
Extras:
• Entfallene Szenen
• Trailer