Kurzinhalt:
Halloween 2019: Auf der Suche nach Nervenkitzel und dem besonderen Kick, entdecken die Studentin Harper und ihre Freunde ein entlegenes Spukhaus, welches den Besuchern Schrecken und Terror verspricht. Die Aussicht auf ein Schockhighlight lässt die Teenager alle Bedenken ignorieren und sie geben ihre Handys am Eingang ab. Während in den ersten Räumen die Horror-Attraktionen und Ausstellungsstücke der neugierigen Gruppe nur ein müdes Lächeln entlocken können, wird aus dem vermeintlichen Spaß tödlicher Ernst, als in einer der Kammern ein junges Mädchen scheinbar zu Tode gefoltert wird. Im Wissen, dass sie in eine Falle geraten sind, bleibt den Freunden nichts anderes übrig, als immer tiefer in das verschachtelte Anwesen einzudringen und einen Ausweg zu suchen. Aus dieser Hölle zu entkommen, scheint allerdings unmöglich: Jeder Raum ist gespickt mit geheimen und tödlichen Fallen. Wer wird das perfide Spiel überleben…?
Originaltitel: Halloween Haunt
Jahr: 2019Genre: Horror, Carnivale, Teeniehorror
Kinostart: –
3D: Nein
Altersfreigabe: ab 18 Jahren – FSK
Produktionsland: USA
Regie: Scott Beck, Bryan Woods
Drehbuch: Scott Beck, Bryan Woods
Musik: tomandandy
Produzenten: Mark Fasano, Todd Garner, Eli Roth, Ankur Rungta, Vishal Rungta, Josie Liang, Nick Meyer, Sean Robins, Marc Schaberg, Jeremy Stein, Jon D. Wagner, Tobias Weymar
Darsteller: Katie Stevens, Will Brittain, Lauryn Alisa McClain, Andrew Lewis Caldwell, Shazi Raja, Schuyler Helford, Phillip Johnson Richardson, Chaney Morrow, Justin Marxen, Terri Partyka, Justin Rose, Damian Maffei, Schuyler White, Samuel Hunt, Briana Tedesco, Katy Arnold, William Arnold
Kritik:
Von Sebastian Notbom
Prüfungsmedium: Stream (Amazon Prime, 1080p)
An Filme, die von Eli Roth (Hostel) produziert wurden, gehe ich mittlerweile etwas skeptischer heran. Der Humor ist meist dürftig, wobei sein Erstling Cabin Fever zu einem meiner All-Time-Favourites gehört. Aber spätestens ab dem mehr oder minder offiziellen Remake von Cannibal Holocaust 2 aka The Green Inferno, der neben seiner sehr überzogenen Story und Charaktere vorrangig grobschlächtigem Splatter, gepaart mit tumbem, typisch amerikanischen AA-Pipi-Kacka-Humor (inkl. schielender Augen beim Scheißen) geboten hat, ist meine Erwartungshaltung nun meist nur noch sehr gering. Zu groß war die damalige Enttäuschung…
Halloween Haunt aus der Feder und dem mittlerweile versiertem Blick des Drehbuchautoren- und Regisseur-Duos Scott Beck und Bryan Woods (beide haben bereits zusammen u.a. an A Quiet Place, 65, The Boogeyman gearbeitet) hat uns, dann doch relativ gut gefallen, obwohl man natürlich keinen Geniestreich erwarten kann. Zumindest saisonal, also rund um Halloween herum, kann man sich diesen Streifen durchaus mal geben, falls einem Filme wie z.B. Hell Fest oder Escape Room gefallen.
In Bezug auf Hell Fest zieht der hier besprochene Halloween Haunt leider den Kürzeren, weil die Macher leider viele Chancen – ein insgesamt runder Carnivale-Horrorfilm zu werden – verpasst haben. Das fängt bei den weniger gut ausgearbeiteten Charakteren an, geht über die unkreativeren Morde und den Mangel an wirklich guten Schockmomenten, und endet beim eher simplen Setting.
Weil diese beiden, thematisch recht ähnlichen Filme relativ kurz hintereinander erscheinen sind (mit ca. ein-zwei Jahren Abstand) und beide nicht von der Corona-Pandemie betroffen waren, muss man sie, wenn man sie beide kennt, zwangsläufig miteinander vergleichen. Vor allem auch, weil Halloween Haunt nach Hell Fest erschienen ist, der – nebenbei bemerkt – auch in Sachen wirkungsvoller Jumpscares easy die Führung übernimmt, die in Halloween Haunt eigentlich gar nicht geboten werden.
Jumpscares sind ja ein bekanntermaßen simples Mittel, das geneigte Publikum, zumindest im Rahmen eines Events (z.B. ein Kinobesuch), zumindest bei der ersten Sichtung bei Stange zu halten, verlieren aber bei Wiederholungen und wiederholten Sichtungen schnell ihre Wirkung. Für einen Filmschaffenden ist es immer schwierig einen guten Mittelweg aus Schockmomenten und spannender Erzählung zu finden, so dass sich eine wiederholte Sichtung lohnt; wie sich in diesem Fall anbietet, regelmäßig rund um Halloween. Schließlich geht es hier um ein Fest, bei dem es primär darum geht andere zu erschrecken. Obwohl wir zumindest einmalig auch thematisch passend und durchaus gut unterhalten wurden, gehe ich nicht davon aus, dass Halloween Haunt zu einer genrellen saisonalen Empfehlung wird. Dafür mangelt es nicht nur an typischen, als Stilmittel fungierenden Jumpscares, es fehlen auch viele andere Spitzen, um aus dem Horror-Einheitsbrei herauszustechen…
Zur grundsätzlich soliden Qualität (Kamera, Setting, Pacing, Story) und dem insgesamt okayen Schauspiel gesellen sich noch eine Hand voll leicht blutrünstigere Effekte, auf die aber meist nur ganz kurz drauf gehalten wird. Auch wirkt das Blut hier meist sehr digital, wenn z.B. mal eine Metallstange in eine Augenhöhle gestoßen wird, oder ein Vorschlaghammer einen Schädel zerschmettert. Wir haben hier also definitiv keinen Splatter- geschweige denn Gore-Film, trotz Wasser im Munde zusammenlaufen lassender Freigabe ab 18 Jahren. Man könnte höchstens von notwendiger Gewaltdarstellung sprechen, um dem Publikum den Ernst der Lage zu verdeutlichen. Schließlich geht es hier für die Protagonisten um Leben und Tod.
Was die maskierten Antagonisten angeht, löst sich der Plot zum Ende hin angenehm und leicht erfrischend auf. Es gibt allerdings nicht auf alle Fragen eine Antwort, die sich einem während der Sichtung gestellt haben. Dennoch wird ein befriedigendes Ende geboten, welches aber auch die Möglichkeit einer Fortsetzung bietet…
Fazit:
Halloween Haunt ist ein zum gleichnamigen Event passender, durchaus schön „schmutziger“ und kurzweiliger Genre-Beitrag. Leider bietet er aber auch nichts wirklich herausragendes. Ein paar Twens gehen nach einer feucht fröhlichen Party an Halloween noch in eine typisch amerikanische Horrorhaus-Escape-Room-Attraktion und müssen aus dieser entkommen, nachdem sie festgestellt haben, dass die maskierten Betreiber ihnen nach dem Leben trachten.
Wir haben hier die typischen Zutaten für ein schmackhaftes, saisonales Gericht, nach dem man sich angenehm gesättigt fühlt, aber es war noch lange kein Festessen…
3,5 von 6 Punkten
DVD / Blu-ray / VoD
Verleih: Splendid Film
VoD Verkauf (EST): 27.03.2020
VoD Verleih (TVoD): 27.03.2020
DVD & Blu-ray Verkauf: 27.03.2020
Verpackung DVD: Softbox
Verpackung Blu-ray: Blu-ray Hülle (blau)
Ton DVD:
• Deutsch: DD 5.1
• Englisch: DD 5.1Ton Blu-ray:
• Deutsch: DTS-HD Master Audio 5.1
• Englisch: DTS-HD Master Audio 5.1Untertitel DVD: Deutsch, Niederländisch
Untertitel Blu-ray: Deutsch, Niederländisch
Bildformat: 2,39 : 1
Blu-ray & VoD Auflösung: 1080p / 24Hz
4K UltraHD Auflösung: –
Laufzeit 25Hz: ca. 90 Min. (DVD)
Laufzeit 24Hz: ca. 93 Min. (Blu-ray, VoD)
Uncut: Ja
Extras:
• Making-of
• The Sound of Haunt
• Behind the Scenes
• Trailer