Kurzinhalt:

Sechs Fremde finden sich in einem Raum wieder, gefangen zwischen rätselhaften Wänden und Räumlichkeiten müssen sie gemeinsam ums nackte Überleben kämpfen: In Escape Room sind sechs Fremde unerwartet in einer bedrohlichen Situation gefangen, die außerhalb ihrer Kontrolle liegt. Es gilt, Rätsel zu lösen und so dem Raum zu entfliehen. Bald müssen sie allerdings erkennen, dass es bei dem vermeintlichen Spiel um ihr eigenes Leben geht. Der Schlüssel zum Entkommen findet sich in ihren eigenen Geheimnissen – der Kampf ums Überleben beginnt…

Originaltitel: Escape Room

Jahr: 2019

Genre: Thriller, Suspense, Survival

Kinostart: 28.02.2019

3D: Nein

Altersfreigabe: ab 16 Jahren – FSK

Produktionsland: USA, Südafrika

Regie: Adam Robitel

Drehbuch: Bragi F. Schut, Maria Melnik

Musik: John Carey, Brian Tyler

Produzenten: Ori Marmur, Neal H. Moritz, Rebecca Rivo

Darsteller: Taylor Russell, Logan Miller, Jay Ellis, Tyler Labine, Deborah Ann Woll, Nik Dodani, Yorick van Wageningen, Cornelius Geaney Jr., Russell Crous, Bart Fouche, Jessica Sutton

Kritik:

Von Sebastian Notbom
Prüfungsmedium: Stream (Netflix)

Ich habe mich recht lange davor gedrückt Escape Room zu schauen, bis mir meine Schwester (der ich eigentlich vertrauen kann) sagte, dass dieser eigentlich sehr unterhaltsam sei. Bis dato konnte ich mir bei der Grundidee der tödlichen Escape Rooms nichts „innovativ-spannendes“ vorstellen, dann haben meine Freundin und ich uns zum Netflix-Release des zweiten Teils aber spontan ein Double-Feature gegönnt (denn es wird von dem Dienst ja empfohlen, empfohlen und empfohlen und sogar noch nach der Sichtung weiterhin empfohlen – scheiß Algorithmus)… und was soll ich sagen? – Ich wurde sehr positiv überrascht…! Vor allem, weil es sich um einen sehr kurzweiligen Genrebeitrag handelt, der eigentlich komplett ohne „Lore-Müll“ auskommt. Damit meine ich, dass nur das nötigste über die Protagonisten bekanntgegeben wird, man sich aber trotzdem problemlos mit ihnen identifizieren kann. Und weil jeder von ihnen jederzeit den Löffel abgeben könnte, fühlt man sich als Zuschauer*in nicht verarscht, da es keine gefühlte Ewigkeit dauernde Einführung zu dieser oder jener Rolle gegeben hat, was mittlerweile auf Grund des Seriencharakters vieler Franchises gebräuchlich ist.

Den Vergleich mit Saw (auf dem Klappentext bzw. in der Beschreibung) kann ich nur bedingt zustimmen. Ja, auch in Saw geht es darum potentiell tödliche Rätsel zu lösen, aber natürlich denkt man, wenn man den Titel hört, an jede Menge blutrünstiger Effekte. Trotz seiner Altersfreigabe ab 16 Jahren durch die FSK ist Escape Room aber sehr blutarm (ich glaube es gibt nur einen Kopfschuss mit Blut zu sehen). Der FSK ging es wohl darum, dass die Rätsel/Fallen – psychologisch gesehen – natürlich sehr gemein und ziemlich perfide sind. Sie zielen nämlich direkt auf die Traumata der „unfreiwilligen Gäste“ ab… anstelle von Saw hätte ich eher Cube (1997) zum Vergleich herangezogen, denn auch darin geht es theoretisch um eine Art Urform von Escape Rooms (bevor sie weltweit in Mode kamen und mittlerweile eigentlich schon wieder out sind), die mit mörderischen Fallen gespickt sind.
Überhaupt sind sich diese beiden Filme sehr ähnlich! Hier wird allerdings eine Firma verantwortlich gemacht, derer Beweggründe allerdings sehr simpler Natur sind. Ich will natürlich nicht spoilern, hätte mir aber gewünscht, dass es ein Mysterium bleibt, was es genau mit diesen Escape Rooms auf sich hat. Natürlich konnten die Macher im Frühjahr 2019 noch nicht absehen, was im Folgejahr auf der Welt passierte. Grundsätzlich schreibe ich dazu nur, dass mir Verschwörungstheorien rund um „ach so böse Eliten“ seitdem ziemlich sauer aufstoßen…

Bei den Schauspielern handelt es sich durch die Bank um bekannte Film- und Seriengesichter. An ihren Leistungen gibt es nichts auszusetzen. Mit dabei ist auch einer meiner Lieblinge, nämlich Tyler Labine, der vor allem in Tucker & Dale vs. Evil top performte. Mit ihn in einer Hauptrolle kann ich euch übrigens die alte TV-Serie Reaper – Ein teuflischer Job wärmstens ans Herz legen, die nach zwei Staffeln leider viel zu früh abgesetzt wurde…
In technischer Hinsicht, was die allgemeine Umsetzung betrifft, kann man hier nicht meckern. Der Film ist, wie bereits erwähnt, kurz und knackig gehalten und die Settings bzw. einzelnen Escape Rooms, wurden erstklassig gestaltet und ausstaffiert. Natürlich kann man nicht ganz nachvollziehen, wieso sich in einem in seiner Höhe limitierten Hochhaus hier und da mal ein z.B. bodenloses Loch auftut, aber das ist Teil des Mysteriums. Die Effekte sind auf jeden Fall zahlreich und fallen niemals unangenehm auf. Auch die Kameraführung entspricht absolut einer aufwändigeren Mid-Price-Genre-Kinoproduktion.

Fazit:

Escape Room unterhält tatsächlich sehr gut und konzentriert sich 100%ig auf das Wesentliche, weshalb zu keinem Zeitpunkt Langeweile aufkommt. Auch technisch gibt es nichts zu bemängeln. Die Charaktere verhalten sich nicht unglaublich dämlich (wie sonst oft im Genre), wobei man selbst manches Rätsel natürlich etwas anders gelöst hätte. Aber dies zu kritisieren würde nur aussagen, dass man krampfhaft nach Fehlern gesucht hätte… Hier gibt es einen eindeutigen Daumen nach oben!

5 von 6 Punkten

DVD / Mediabook

Verleih: Sony Pictures

Verleihstart: 11.07.2019 (VoD)

Verkaufstart: 11.07.2019 (DVD, Blu-ray)

Verpackung: Amaray / Blu-ray Hülle

Discs enthalten: 1

Wendecover: Unbekannt

Schuber: Nein

Ton:
• Deutsch: DD 5.1 (Blu-ray: DTS-HD Master Audio 5.1)
• Englisch: DD 5.1 (Blu-ray: DTS-HD Master Audio 5.1)
• Französisch: DD 5.1 (Blu-ray: DTS-HD Master Audio 5.1 + Hörfilmfassung DD 5.1)
• Spanisch: DD 5.1 (Blu-ray: DTS-HD Master Audio 5.1)

Untertitel: Deutsch, Englisch, Französisch, Niederländisch, Spanisch, Arabisch, Türkisch

Bildformat: 2,39 : 1

Blu-ray & VoD Auflösung: 1080p / 24Hz

4K UltraHD Auflösung: –

Laufzeit 25Hz: ca. 96 Min. (DVD)

Laufzeit 24Hz: ca. 99 Min. (Kino, Blu-ray)

Uncut: Ja

Extras:
• Deleted Scenes
• Alternatives Ende
• Featurettes
• Trailer