Kurzinhalt:
Die reisemüde Beth stattet ihrer älteren Schwester Ellie einen überfälligen Besuch ab, die in einer beengten Wohnung in L.A. allein drei Kinder großzieht. Das Wiedersehen der Schwestern wird durch die Entdeckung eines mysteriösen Buches tief in den Eingeweiden von Ellies Haus unterbrochen, das Dämonen hervorbringt, die von Fleisch Besitz ergreifen, und die Schwestern in einen ursprünglichen Kampf ums Überleben stürzt, während sie mit der albtraumhaftesten Version von Familie konfrontiert werden, die man sich vorstellen kann.
Originaltitel: Evil Dead Rise
Jahr: 2023
Genre: Horror, Splatter, Dämonen
Kinostart: 27.04.2023
3D: Nein
Altersfreigabe: ab 18 Jahren – FSK
Produktionsland: Irland, Neuseeland, USA
Regie: Lee Cronin
Drehbuch: Lee Cronin
Musik: Stephen McKeon
Produzenten: Rob Tapert, Sam Raimi, Bruce Campbell, Romel Adam, Richard Brener, Macdara Kelleher, John Keville, Dave Neustadter, Victoria Palmeri
Darsteller: Mirabai Pease, Alyssa Sutherland, Morgan Davies, Nell Fisher, Gabrielle Echols, Richard Crouchley, Anna-Maree Thomas, Lily Sullivan, Noah Paul, Billy Reynolds-McCarthy, Tai Wano, Jayden Daniels, Mark Mitchinson, Melissa Xiao
Kritik:
Von Sebastian Notbom
Prüfungsmedium: Kino
Anzahl der Kritiker: 2
Unter uns Horror-Fans genießt die Evil Dead-Reihe einen sehr guten, wenn nicht sogar den besten Ruf. Alle Filme und auch der Serienableger Ash vs. Evil Dead sind auf ihre stets ganz eigene Art und Weise super unterhaltsam. Und auch wenn es keinen wirklichen Roten Faden und viele unterschiedliche Versionen der einzelnen Filme gibt, so sind doch immer einige Merkmale vorhanden, die einen echten Tanz der Teufel ausmachen.
Obwohl sich die originale Reihe im Verlauf deutlich bemerkbar dem Splatstick und Fantasy zuwandte, schlug das Remake/Reboot aus dem Jahr 2013 einen sehr ernsten Ton an und ist immer noch einer der blutrünstigsten und brutalsten Filme im Mainstream, dabei aber vor allem qualitativ auf einem sehr hohen Niveau. Nicht nur visuell, auch dramaturgisch und in tontechnischer Hinsicht präsentierte sich Evil Dead als blutrot funkelnder Hochkaräter, zwischen unzähligen Kieselsteinen im Genre.
Gut zehn Jahre später sind die Erwartungen an Evil Dead Rise natürlich enorm hoch und es stellt sich die Frage, ob sein indirekter Vorgänger von 2013 von seinem Thron gestoßen werden kann?
Moment! Vorgänger? – Jain… Evil Dead Rise kann man auch gucken, ohne das Remake von 2013 gesehen zu haben. Ähnlich war es ja auch schon bei der originalen Reihe. Tanz der Teufel 2 (so der deutsche Titel) ist in seinem ersten Drittel eine Art Remake bzw. Zusammenfassung des ersten Teils und geht im Verlauf schließlich ganz eigene Wege, bis der Protagonist Ash Williams (Bruce Campbell) plötzlich im Mittelalter landet. Ganz so wild ist die Story von Evil Dead Rise allerdings nicht. Dennoch wird gekonnt eine Brücke zurück zur Waldhütte gebaut, auch wenn sie wesentlich anders als im Jahr 2013 aussieht. Hier hätte ich mir tatsächlich etwas mehr Ähnlichkeit gewünscht, um gedanklich eine lupenreine Verbindung herstellen zu können; aber das ist Kritik auf sehr hohem Niveau und wahrscheinlich den unzähligen Querverweisen des Marvel-Multiversum geschuldet, welche die Sehgewohnheiten des geneigten Kino-Mainstream-Publikums in den letzten zwei Jahrzehnten gravierend verändert haben…
Evil Dead Rise spielt in einem heruntergekommenen Mehrparteienhaus in Los Angeles, welches einmal ein Bankgebäude war. Nachdem es unerwartet von einem mittleren Erdbeben durchgerüttelt wurde, tut sich in der Tiefgarage ein Loch im Boden auf, welches einen alten Tresorraum offen legt. In diesem findet Ellies (Alyssa Sutherland – Vikings, Der Nebel) Sohn Danny (Morgan Davies) ein altes, bezahntes Buch und einige Schallplatten, die für ihn als angehender Nachwuchs-DJ natürlich besonders interessant sind. Bei dem Versuch das Buch zu öffnen sticht er sich an einem der spitzen Zähne, wodurch es sich – ihr ahnt es schon – öffnet und seinen grausam bebilderten Inhalt preisgibt. Die darin dargestellten, sogenannten ‚Deadites‘ werden aber erst heraufbeschworen, als sich Danny die Schallplatten anhört, auf denen mit der Stimme von Bruce Campbell himself (zumindest im Original) ein altes sumerisches Beschwörungsritual abgehalten wird… und der Teufel beginnt erneut zu tanzen!
Fazit:
Ja, es wird blutig! Sehr sogar! Splattertechnisch gibt es hier absolut nichts zu bemängeln. Diesbezüglich wurde erneut sehr viel Wert auf handgemachte Effekte gelegt, die allerdings größtenteils gekonnt digital aufgehübscht wurden. Vor allem aber die enorm gute Gesamtqualität in Bild, Schnitt und Ton ist es, die Evil Dead Rise im Genre nahezu konkurrenzlos dastehen lässt. Qualitativ kann sich diese Episode im Tanz der Teufel-Franchise locker mit dem Remake aus 2013 messen, wobei mir dies noch eine kleine Spur besser gefallen hat. Das liegt vor allem am neuen Setting, aber noch mal die Teufel in einer Waldhütte tanzen zu lassen wäre zugegebenermaßen sehr plump gewesen.
Auch die darstellerischen Leistungen aller Schauspieler sind auf einem sehr hohen Niveau. Durch sie entsteht eine absolut authentische Familiendynamik, die ich mir durchaus auch ohne Horror als packende Drama-Serie vorstellen könnte.
Hier stimmt einfach das Gesamtpaket, weshalb man diesem Film gerne kleinere Logikfehler und Ungereimtheiten verzeiht… Darum kann ich hier eigentlich nur eine Bestwertung geben. Im Genre und in Schulnoten bewertet ist Evil Dead Rise schlichtweg eine wohlverdiente 1!
6 von 6 Punkten
DVD / Blu-ray / 4K UltraHD
Verleih: Warner Bros.
Verleihstart: 13.07.2023 (VoD)
Verkaufstart: 13.07.2023 (DVD, Blu-ray, 4K UltraHD)
Verpackung: Amaray / Blu-ray Hülle
Discs enthalten: 1
Wendecover: Unbekannt
Schuber: Nein
Ton: Unbekannt
• Deutsch: DD 5.1 (Blu-ray: DTS-HD Master Audio 5.1)
• Englisch: DD 5.1 (Blu-ray: DTS-HD Master Audio 5.1)Untertitel: Unbekannt
Bildformat: 2,39 : 1
Blu-ray & VoD Auflösung: 1080p / 24Hz
4K UltraHD Auflösung: Unbekannt
Laufzeit 25Hz: Unbekannt (DVD)
Laufzeit 24Hz: ca. 96 Min. (Blu-ray)
Uncut: Ja (Kino)
Extras: Unbekannt
• Trailer