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Review: Tanz der Teufel

Tanz der Teufel - Blu-ray DVD Cover FSK 16

Kurzinhalt & Trailer:

Fünf Freunde wollen das Wochenende in einer kleinen Blockhütte mitten im Wald verbringen. Im Keller finden sie ein mysteriöses Buch und ein Tape, das sie sogleich abspielen. Das hätten sie besser nicht getan, denn es handelte sich um die Aufnahme einer Vorlesung aus dem Buch der Toten – und das Böse lässt nicht lange auf sich warten…

Originaltitel: The Evil Dead

Jahr: 1981

Genre: Horror, Gore, Backwoodhorror

Kinostart: 10.02.1984

3D:

Altersfreigabe: ab 16 Jahren – FSK

Produktionsland: USA

Regie: Sam Raimi

Drehbuch: Sam Raimi

Produzenten: Irvin Shapiro, Sam Raimi, Bruce Campbell, Robert Tapert

Darsteller: Bruce Campbell, Ellen Sandweiss, Richard DeManincor, Betsy Baker, Theresa Tilly

Kritik:

Von Sebastian Notbom
Prüfungsmedium: deutsche DVD

Tanz der Teufel ist natürlich schon etwas in die Jahre gekommen, gilt aber immer noch als eine Referenz im Horror-Genre. Seinerzeit schockierte der Film Millionen von Menschen in den Kinos weltweit und er war auf offiziellem Wege in Deutschland, auf Grund seiner langen Beschlagnahme durch die BPjM, nur sehr schwer zu bekommen. Noch vor dem DVD-Zeitalter, welches quasi Anfang der 2000er begann, habe ich die normale FSK 18-Fassung auf VHS besessen und mir dann mit Hilfe der amerikanischen Uncut-Version aus meiner gut sortierten, damaligen Lieblingsvideothek selbst eine ungeschnittene deutsche Version erstellt, in dem ich das deutsche Videoband kopiert, und dabei die fehlenden Szenen mit Hilfe der Originalversion quasi aufgefüllt habe. Das Resultat war eine deutsche Fassung mit blutigen Szenen im amerikanischen O-Ton, wie viele von euch es von alten, neu veröffentlichten Filmen auf DVD und Blu-ray kennen, bei denen damals direkt nur die bereits von der FSK freigegebene, allerdings geschnittene Version deutsch synchronisiert wurde. Ein aktuelles Beispiel hierfür ist die schweizer Veröffentlichung von Texas Chainsaw Massacre: The Beginning

Tanz der Teufel - Szenenbild

Dass Tanz der Teufel damals auch im Mainstream einschlug wie eine Bombe, liegt vor allem an Sam Raimis (Spiderman) gutem Auge für stimmige Bildkompositionen und Kameraführung, in direktem Zusammenspiel mit seinem guten Händchen für äußerst dynamischen Schnitt. Tanz der Teufel verfügt nämlich über eine, für die damaligen Verhältnisse ungewöhnliche und verdammt moderne Optik, die man heute auch gerne als eines der ersten Vorbilder für aktuelle Kinofilme zitiert.
Was wenige Filmfreunde wissen ist, dass es eine Hand voll Horrorfilme gibt, die maßgeblich dafür verantwortlich sind dass Filme heute so aussehen wie sie halt aussehen… Ende der 1990er haben wir noch von Filmen für die „MTV-Generation“ gesprochen, weil schnelle Schnitte und verspielte Kameraperspektiven zuerst Einzug in die Musikvideos hielten.
Einige der Methusalems im Genre, die auch heute noch sehr gut aussehen, sind z.B. Night of the living Dead (George A. Romero – 1968), The last House on the Left (Wes Craven – 1972), The Texas Chainsaw Massacre (Tobe Hooper – 1974), Alien (Ridley Scott – 1979) und The Thing (John Carpenter – 1982). All diese (damals super modernen Horror-)Titel sind mittlerweile Meilensteine der der Filmgeschichte und Tanz der Teufel ist einer von ihnen, nämlich auch ein Horrorfilm, der seiner Zeit technisch, darstellerisch und erzählerisch weit voraus war.

Tanz der Teufel - Szenenbild

Zugegeben, das originale 4:3-Bild wirkt heute etwas unangenehm, trotzdem hat Tanz der Teufel nichts von seinem ursprünglichen Horror verloren. Vor allem die Grundidee, die Protagonisten in einer abgelegenen Waldhütte gegen Dämonen und „Zombies“ kämpfen zu lassen, hat ein völlig neues Subgenre erfunden: Den sogenannten „Hüttenhorror“… Und natürlich geht es in Tanz der Teufel in Sachen Blut und Gekröse auch nicht gerade zimperlich zur Sache: Der Splatter- und Gore-Faktor war damals fast schon legendär, ganz zu schweigen von besagter Tabu-Szene, in welcher der im Film lebendig gewordene Wald Ashs (Bruce Campbell) Freundin einen Ast zwischen die Beine rammt, um somit den Samen des Bösen zu pflanzen. Fortan verbreitet sich das Böse wie eine ansteckende Krankheit unter den Freunden, die lange Zeit nicht wissen dass nur der Tod die Besessenen erlösen kann. Das Böse, in Gestalt seiner Freunde, beginnt damit äußerst nervenaufreibende Psychospielchen mit dem arglosen Ash zu treiben, der lange Zeit nur hilflos zuschauen kann, wie es immer mächtiger und mächtiger wird… und schließlich zur Axt und Kettensäge greift!

Tanz der Teufel - Szenenbild

Manch böse Zungen behaupten, dass es sich bei Tanz der Teufel um eine Horrorkomödie handelt. Diese Behauptung ist allerdings falsch, denn der Film ist von Anfang bis Ende bierernst. Dieser Mythos liegt vor allem darin begründet, dass der zweite Teil eine Art Remake und Fortsetzung zu gleichen Teilen, und natürlich auch ganz offiziell eine Horror- bzw. Splatter-Komödie ist. Mit der Fortsetzung wurde auch der Begriff „Splatstick“ eingeführt, der eine klare Verbindung von Splatter zu Slapstick (eine ziemlich stumpfe Form der Komödie) herstellt. Ash verhält sich zwar auch in diesem ersten Teil manchmal recht unbeholfen und fällt schon mal etwas zu theatralisch in ein Regal, weil ihm einer der Besessenen (genannt ‚Deadites‘) einen herzhaften Schlag verpasst hat, dies ist aber eher als unfreiwillige Komik zu sehen, die mit steigendem Alter des Films zunehmend präsenter wurde…

Fazit:

Tanz der Teufel ist einer der absoluten Genre-Klassiker überhaupt und sollte von jedem Horrorfan gesichtet werden. Seiner Zeit damals weit voraus, gilt er heute als eine absolute Referenz in der allgemeinen Filmhistorie. Einzig die originale, sehr altbackene 4:3-Optik (es gibt auch eine Widescreen-Fassung auf den meisten digitalen Veröffentlichungen) fällt heute leicht negativ ins Gewicht. Aber bedenkt man das Alter des Films, gibt es sonst absolut nichts zu meckern…

6 von 6 Punkten

 

DVD / BLU-RAY

Die Cover-Abbildung oben zeigt die remasterte DVD- und Blu-ray-Fassung von Sony Pictures, die ungeschnitten von der FSK mittlerweile ab 16 Jahren freigegeben wurde. Dieses Review basiert aber nicht auf dieser bis Dato aktuellsten Fassung, sondern auf älteren DVD-Veröffentlichungen (z.B. Laser Paradise). Darum kann ich hier nichts über die grundsätzliche Qualität der aktuellsten Version sagen und auch nicht, ob die Blitz-Szene in dieser Version enthalten ist… Extras finden sich aber nur auf der Blu-ray-Edition!

Verleih: Sony Pictures

Verleihstart: 28.04.2016

Verkaufstart: 28.04.2016

Verpackung: Amaray / Blu-ray Hülle (rot)

Discs enthalten: 1 (2 Blu-ray)

Wendecover: Nein

Schuber: Nein

Ton:
• Deutsch: DD 5.1, DTS, Stereo, DVD: Mono (Blu-ray: DTS-HD Master Audio 5.1)
• Englisch: DD 5.1, DTS, Stereo (Blu-ray: DTS-HD Master Audio 5.1)

Untertitel: Deutsch, Englisch

Bildformat: 1,33 : 1 & 1,85 : 1

Blu-ray Auflösung: 1080p / 24Hz

Laufzeit: ca. 82 Min. (ca. 85 Min. Blu-ray)

Uncut: Ja

Extras:
• Audiokommentar (Blu-ray)
• Featurettes (Blu-ray)
• Dokumentationen (Blu-ray)
• Poster- & Bilder-Galerie (Blu-ray)
• Talent-Biographien (Blu-ray)
• 4 TV-Spots (Blu-ray)
• 2 Kino-Trailer (Blu-ray)
• Trailer

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