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Review: Erlöse uns von dem Bösen

Erlöse uns von dem Bösen - DVD Blu-ray Cover FSK 16

Kurzinhalt:

Der New Yorker Polizist Ralph Sarchie geht einer Reihe an bizarren und verstörenden Verbrechen nach. Als er entdeckt, dass übernatürliche Kräfte im Spiel sind, bittet er einen unkonventionellen Priester und Exorzisten um Hilfe, um die beängstigenden Dämonen auszutreiben, die von der Stadt Besitz ergriffen haben.

Originaltitel: Deliver Us from Evil

Jahr: 2014

Genre: Horror, Thriller, Exorzismus

Kinostart: 04.09.2014

3D: Nein

Altersfreigabe: ab 16 Jahren – FSK

Produktionsland: USA

Regie: Scott Derrickson

Drehbuch: Scott Derrickson, Paul Harris Boardman, Ralph Sarchie, Lisa Collier Cool

Musik: Christopher Young

Produzenten: Jerry Bruckheimer, Paul Harris Boardman, Glenn S. Gainor, Chad Oman, Melissa Reid, Pat Sandston, Mike Stenson, Ben Waisbren

Darsteller: Eric Bana, Edgar Ramírez, Olivia Munn, Chris Coy, Dorian Missick, Sean Harris, Joel McHale, Mike Houston, Lulu Wilson, Olivia Horton, Scott Johnsen, Daniel Sauli, Antoinette LaVecchia, Aidan Gemme, Jenna Gavigan

Kritik:

Von Sebastian Notbom
Prüfungsmedium: Blu-ray & Stream (Netflix)

Ich hatte seinerzeit nicht über Erlöse uns von dem Bösen geschrieben, weil es Probleme mit dieser Website gab, welche nicht ohne einen kompletten Neustart zu beheben waren. Dementsprechend fehlte mir lange Zeit die Muse Filmkritiken zu schreiben und der Release fiel genau in diese Zeit. Doch war ich insgesamt recht angetan von dieser, für Jerry Bruckheimer recht ungewöhnlichen Produktion, die im September 2014 auch tatsächlich in den deutschen Kinos gestartet ist (ich habe den Film dann etwas später auf Blu-ray nachgeholt).
Gekonnt inszeniert wurde die düstere Geschichte von Regisseur Scott Derrickson, der hierfür auch das Drehbuch schrieb. Dieses basiert auf der angeblich wahren Geschichte des New Yorker Polizisten Ralph Sarchie, der seine Erlebnisse als Detective in der südlichen Bronx in einem Roman verarbeitete. Derrickson hat sich im Horror-Genre vorher bereits mit Filmen wie Sinister und Der Exorzismus von Emily Rose einen Namen gemacht und durchaus Talent, vor allem in Bezug auf gutes Timing bewiesen.

Erlöse uns von dem Bösen - Szenenbild

Der ehemalige Detective Sarchie – hier gespielt von Eric Bana (Chopper) – wurde während seiner 20-jährigen Dienstzeit in den 90ern Zeuge von unerklärlichen Ereignissen und bekam bei seinen Ermittlungen Unterstützung von zwei katholischen Priestern und konvertierte in dieser Zeit zu einem Gläubigen. 2004 gab er seinen Polizeidienst auf und wurde zum selbsternannten Dämonologen, der in seinem Buch ‚Beware the Night‘ seine Erlebnisse verarbeitete. Auf dieser Basis entwickelte Regisseur Scott Derrickson eine ganz eigene Intepretation und lies dabei natürlich seine Erfahrungen aus der Arbeit an Der Exorzismus von Emily Rose – der meiner Meinung nach großartig ist – mit einfließen und vermischte diese mit der schonungslosen Düster- und Rohheit von Sinister.

Ich finde es wird nicht so ganz klar, was Erlöse uns von dem Bösen eigentlich aussagen will? Wir haben hier übernatürlichen Horror in einem Thriller-Gewand, der von einem Dämon handelt, der einem Irakkriegsveteranen in einem echt schlimmen Viertel New Yorks anhängt und der mit möglichst vielen Seelen und Menschenopfern „gefüttert“ werden will. So ganz eindeutig ist aber nicht, ob der Film nicht ursprünglich doch lieber ein Thriller in bester Tradition von Sieben werden wollte? Der geneigte Zuschauer wird anfangs mit sehr typischem Cop-Zeugs (inkl. Babyleiche im Müll) konfrontiert, bis sich Sarchies „Fall-Radar“ meldet, welches ihm das Gefühl gibt, dass an einigen Fällen doch mehr dran ist als „nur“ häusliche Gewalt und dass es womöglich einen Zusammenhang gibt. Plötzlich schließt er sich mit besagtem Priester zusammen (in Wirklichkeit waren es zwei) und die Geschichte wird immer übernatürlicher, während alles auf einen finalen Exorzismus hinausläuft… und dann ist einfach Schluss.

Erlöse uns von dem Bösen - Szenenbild

Erlöse uns von dem Bösen wurde grundsätzlich erstklassig inszeniert. Es fehlt allerdings eine klare rote Linie, deren Abstinenz diesen Horrorfilm allerdings auch recht unvorhersehbar macht; im negativen, wie auch im positiven Sinne angemerkt. Das Ende empfand ich als relativ lieblos hingeklatscht. Ganz am Schluss folgt noch ein Schriftzug, dass das meiste in dieser Erzählung doch nur frei erfunden sei, sich allerdings Detective Sarchie und der Priester Joe Mendoza (Edgar Ramirez 8 Blickwinkel, Zorn der Titanen) wirklich bei der Lösung eines mysteriösen Falles begegnet, und heute immer noch befreundet sind…
In weiteren Rollen sehen wir u.a. Chris Coy (Banshee, The Walking Dead, True Blood) und Sean Harris (Die Borgias, Prometheus, A Lonely Place to Die, Harry Brown); zwei Schauspieler, über die ich mich immer wieder freue.
Olivia Munn verkörpert Ralph Sarchies Ehefrau Jen. Sie ist ebenfalls sehr bekannt und war nach diesem Film u.a. in X-Men: Apocalypse, der Serie Six, Predator: Upgrade und Tales of the Walking Dead zu sehen. Dementsprechend haben wir hier einen insgesamt sehr hochwertigen Cast!

Erlöse uns von dem Bösen - Szenenbild

Fazit:

Bei einem Budget von geschätzten 30 Millionen Dollar wurde hier leider viel Potential verschenkt. Irgendwie, oder gerade deswegen hat es dieser Horror-Thriller aber dennoch geschafft längere Zeit in meinem Hinterkopf zu verweilen und über das Gesehene nachzudenken. Rein handwerklich gesehen (auf die Kameraarbeit, die schauspielerischen Leistungen, das Setting und die Masken bezogen) haben wir hier einen wirklich guten und vor allem super düsteren Genre-Beitrag, in Kinoqualität. Eine leichte Inkonsequenz bezüglich eines klar definierten roten Fadens und die Einteilung der Geschichte in drei voneinander abgetrennten Akten (Cop-Zeugs, Priester kennenlernen, Exorzismus) können das Sehvergnügen etwas schmälern. Dennoch gibt es hier einen klaren Daumen nach oben! Letztendlich ist es aber natürlich eine Frage des persönlichen Geschmacks, ob man wirklich begeistert ist, oder diesen ungewöhnlichen Horror-Thriller nur okay findet. Schlecht ist er aber definitiv nicht! Und es ist einfach mal was anderes, als der sonstige Einheitsbrei…

4,5 von 6 Punkten

 

DVD / Blu-ray

Verleih: Sony Pictures

Verleihstart: 03.01.2015

Verkaufstart: 15.01.2015

Verpackung: Amary / Blu-ray Hülle

Discs enthalten: 1

Wendecover: Nein

Schuber: Nein

Ton:
• Deutsch: DD 5.1 (Blu-ray: DTS-HD Master Audio 5.1)
• Englisch: DD 5.1 (Blu-ray: DTS-HD Master Audio 5.1)
• Französisch: DD 5.1 (Blu-ray: DTS-HD Master Audio 5.1)
• Spanisch: DD 5.1 (Blu-ray: DTS-HD Master Audio 5.1)

Untertitel: Deutsch, Englisch, Französisch, Spanisch, Türkisch, Arabisch, Niederländisch

Bildformat: 2,4 : 1

Blu-ray & VoD Auflösung: 1080p / 24Hz

4K UltraHD Auflösung:

Laufzeit 25Hz: ca. 114 Min. (DVD)

Laufzeit 24Hz: ca. 118 Min. (Kino, Blu-ray, VoD)

Uncut: Ja

Extras:
• Audiokommentare
• Hinter den Kulissen
• Featurette
• Trailer


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