Kurzinhalt & Trailer:
Lorraine und Ed Warren arbeiten weiterhin als Berater bei übernatürlichen Phänomenen, was sie immer wieder mit seltsamen Ereignissen konfrontiert. Doch obwohl sie eigentlich abgehärtet sein müssten, hinterlässt ihr nächster Einsatz einen nachhaltigen Eindruck bei ihnen. Die beiden Experten für Geistererscheinungen reisen in den Norden von London, zu einer alleinerziehenden Mutter von vier Kindern, deren Tochter von einem Dämon besessen zu sein scheint. Schnell merken Lorraine und Ed, dass sie es mit keinem gewöhnlichen Geist zu tun haben.
Originaltitel: The Conjuring 2
Jahr: 2016
Genre: Horror, Suspense
Kinostart: 16.06.2016
3D: Nein
Altersfreigabe: ab 16 Jahren – FSK
Produktionsland: USA, Kanada
Regie: James Wan
Drehbuch: Carey Hayes, Chad Hayes, James Wan, David Leslie Johnson
Produzenten: Rob Cowan, Peter Safran, James Wan, Richard Brener, Walter Hamada, Dave Neustadter
Darsteller: Patrick Wilson, Vera Farmiga, Madison Wolfe, Frances O’Connor, Lauren Esposito, Benjamin Haigh, Patrick McAuley, Simon McBurney, Maria Doyle Kennedy, Simon Delaney, Franka Potente, Bob Adrian, Javier Botet, Bonnie Aarons, Steve Coulter, Abhi Sinha
Kritik:
Von Sebastian Notbom
Prüfungsmedium: Kino
Anzahl der Kritiker: 4
Tja, was soll man großartig zu Conjuring 2 sagen? – Das Thema hat sich leider etwas ausgenudelt… Mittlerweile hoppeln wir bei einem James Wan Film (u.a. SAW, Insidious) nur noch von einem Jumpscare zum nächsten und hinzu kommt, dass dieses Werk auch noch extrem lang gezogen wurde. Im Kino schlief mir dabei ehrlich gesagt langsam das Sitzfleisch ein. Es mag ja schön sein, dass im Londoner Enfield in den 70er Jahren merkwürdige Dinge ähnlich passiert sind, aber vielleicht hätte man etwas mit der Darstellung des Falles experimentieren sollen… wie genau, das kann ich natürlich nicht sagen, denn ich bin weder Drehbuchautor noch Regisseur. Aber irgendwas muss sich langsam mal bei den „wanschen“ Horrorfilmen ändern…
Grundsätzlich ist Conjuring 2 ein Poltergeist-Horror aus dem Lehrbuch, es fehlt aber einfach der gewisse Wow-Effekt, den wir anno Dazumal noch bei Insidious, Der Fluch der Betsy Bell oder gar den spanischen Grusel-Produktionen Darkness und Fragile verspürt haben, die vielleicht nicht jedem gefielen, aber jeder für sich eine echte Besonderheit bot…
Zu Ed und Lorraine Warren konnten wir auch in diesem zweiten Teil keine große Bindung herstellen, was für eine Fortsetzung, die Protagonisten betreffend, aber sehr wichtig ist. Es wäre uns schlichtweg egal ob sie sterben, denn über ihr Privatleben weiß man rein gar nichts. Sie sind halt wie Kammerjäger: Man bestellt sie, will Ungeziefer loswerden, man bezahlt sie nach getaner Arbeit, das ist ihr Job und fertig… sonst hat man mit ihnen nichts zu tun. Tatsächlich wurde sogar etwas zu krampfhaft versucht den Zuschauer dazu zu bringen Empathie den Warrens gegenüber aufzubauen, in dem man sie zuhause mit ihrer Tochter zeigt und ihnen einen Dämon auf den Hals hetzt (so viel dürfen wir verraten), der evtl. auch etwas mit dem aktuellen Fall zu tun haben könnte. Wie die ganzen Zahnrädchen dann aber ineinander greifen, das ist allerdings völlig willkürlich. Ob nun im Londoner Bezirk Enfield oder woanders ist völlig egal. Warum, um Gottes Willen (passt grade, weil Conjuring 2 auch recht religiös angetoucht ist), lockt ein Dämon ein Dämologen-Pärchen aus den USA nach England, um ihnen den Gar auszumachen? – Was soll das? – Und das Ende kommt dann nach gut 134 Minuten Laufzeit auch sehr plötzlich, aber darüber darf ich hier nicht schreiben. Diese Diskussion darf dann gerne im Forum geführt werden…
Sehr positiv zu bemerken sind auf jeden Fall die Kinder-Darsteller, die wirklich so wirken als hätten sie panische Angst. Allen voran ist die schauspielerische Leistung der jungen Madison Wolfe als quasi besessene Janet Hodgson besonders zu würdigen. Sie ist im Filmgeschäft aber auch kein unbeschriebenes Blatt mehr und bringt einiges an Erfahrung mit (u.a. zu sehen in den Serien True Detective und Zoo). Über schauspielerische Qualitäten braucht man sich bei Conjuring 2 nicht zu beschweren. In dieser Hinsicht wurden wir vollends (auch in der synchronisierten Fassung) überzeugt.
Fazit:
Was bleibt ist ein solider, mit diversen Jumpscares gespickter und qualitativ ziemlich hochwertiger Horrorfilm im Stil eines Poltergeist, inkl. eines irgendwie unpassenden, krumm-rückigen CGI-Monsters, der allerdings das Rad auch nicht neu erfindet. Kurz: Gut gemachte „wansche 0815-Gruselkost“, für die man aber gut durchtrainiertes Sitzfleisch benötigt. Die vorherigen Filme waren viel kurzweiliger und meist auch etwas kreativer umgesetzt. Trotzdem gibt es von uns eine relativ hohe Punktzahl, man darf nur nichts besonderes erwarten! Aktuell steht schon der Dritte Teil in den Startlöchern (Stand: Juni 2017)…
All denjenigen, die nicht genug vom Enfield-Vorfall bekommen können, empfehle ich die britische Mini-Serie The Enfield Haunting!
4 von 6 Punkten
DVD / Blu-ray
Bisher nur die Kinofassung geprüft…
Verleih: Warner Bros.
Verleihstart: 20.10.2016
Verkaufstart: 20.10.2016
Verpackung: Amaray / Blu-ray Hülle
Discs enthalten: 1
Wendecover: Nein
Schuber: Nein
Ton:
• Deutsch: DD 5.1 (Blu-ray: DTS-HD Master Audio 5.1)
• Englisch: DD 5.1 (Blu-ray: DTS-HD Master Audio 5.1)
• Französisch: DD 5.1
• Italienisch: DD 5.1Untertitel: Deutsch, Englisch, Italienisch, Französisch, Niederländisch
Bildformat: 2,40 : 1
Blu-ray Auflösung: 1080p / 24Hz
Laufzeit: ca. 129 Min. (ca. 134 Min. Blu-ray)
Uncut: Ja
Extras:
• Nicht verwendete Szenen
• Die Inszenierung des Grauens (Blu-ray)
• Der Poltergeist von Enfield: Die wahre Geschichte (Blu-ray)
• Der krumme Mann (Blu-ray)
• Das heimgesuchte Set in Hollywood (Blu-ray)
• Der Sound der Angst (Blu-ray)
• Trailer