Kurzinhalt:
Zur Beerdigung ihres Vaters kehrt Michaela in ihre alte Heimat zurück. Sie will ihr Erbe abwickeln und bleibt mit ihrer Tochter Hanna einige Tage in ihrem Elternhaus. Doch dort ereignen sich mysteriöse Vorfälle. Eine alte Kinderzeichnung weckt einen Dämon, der Michaela bereits in ihrer Kindheit terrorisiert hat. Verzweifelt versucht sie, ihre Tochter zu beschützen.
Originaltitel: Heimsuchung
Jahr: 2023
Genre: Drama, Horror, Suspense
Kinostart: –
3D: Nein
Altersfreigabe: ab 16 Jahren – FSK
Produktionsland: Österreich
Regie: Achmed Abdel-Salam
Drehbuch: Achmed Abdel-Salam
Musik: Daniel Helmer
Produzenten: Mathias Forberg, Eugen Klim, Viktoria Salcher, Lena Weiss
Darsteller: Cornelia Ivancan, Lola Herbst, Lukas Turtur, Heinz Trixner, Inge Maux, Franziska Rieck, Gisela Salcher, Christoph F. Krutzler, Iva Höpperger, Gerald Walsberger, Tina Haller, Christian Dungl, Felix Stichmann
Kritik:
Von Sebastian Notbom
Prüfungsmedium: Presse-Stream (deutsch, 720p, vimeo)
Mit freundlicher Unterstützung von Tiberius Film
Nun haben wir endlich mal wieder eine echte Überraschung im Sortiment von Tiberius Film und das ausgerechnet aus Österreich; wobei uns unser Nachbarland schon die eine oder andere Genreperle geliefert hat (z.B. Funny Games, Ich seh Ich seh, In 3 Tagen bist du tot). Ich würde tatsächlich behaupten, dass unsere österreichischen Freunde es sehr viel besser verstehen gute Horrorfilme zu produzieren, als wir Deutschen, was nun das vom Autorenfilmer Achmed Abdel-Salam (der bisher nur Kurzfilme gedreht hat) erdachte und umgesetzte Familiendrama Heimsuchung nochmals unterstreicht. Darin wird geschickt mit asiatischen Sadaku-Horror-Elementen gespielt, jedoch geht es um so vieles mehr als bloß um einen Geist, der aus irgendeinem Grund auf Rache sinnt!
Hiermit möchte ich eine kleine Triggerwarnung an Mütter bzw. Eltern geben, denn der Film handelt im Kern von der kaputten Beziehung zwischen der alkoholkranken Mutter Michaela (Cornelia Ivancan) und ihrer jungen Tochter Hanna (Lola Herbst).
Nach dem Tod ihres Vaters, dessen Anrufe sie schon lange ignoriert, fühlt sich Michaela – zurückgekehrt in ihre Heimat um die Formalitäten zu klären – zunehmend von etwas bedroht, das mit ihrer verdrängten Vergangenheit zu tun hat.
Dabei bleiben die Horrorelemente stets bodenständig, werden aber immer von einem düster-wuseligem Orchester und stimmungsvoll-bedrohlichen Geräuschen begleitet, weshalb sich einem beim Zusehen schon das eine oder andere Mal die Nackenhaare kräuseln. Man fühlt sich im Verlauf an Filme wie Der Babadook erinnert, der auf psychologischer Ebene in eine ähnliche Kerbe haut.
Die schauspielerischen Leistungen aller Darsteller sind grandios! Die Kameraführung ist sehr edel und stimmig, die musikalische Untermalung von Daniel Helmer sorgt stetig für wohliges Grauen und die Sets wirken hundertprozentig natürlich. Hier hat man sehr viel Fingerspitzengefühl und ein perfektes Auge für Details bewiesen.
Leider erkenne ich nur einen geringen Wiedersehenswert, denn ist die Geschichte einmal erzählt, dann hat sie bereits ihre volle Wirkung entfaltet. Und es geht hier einzig darum eine düstere und psychologisch durchaus tiefgründige Geschichte zu erzählen und natürlich nicht um bombastische Effekte und krasse Action. Heimsuchung eignet sich darum insgesamt eher für Freunde von subtilem, realistischerem Horror, welche das im Hintergrund stetig anschwellende Grauen auf sich wirken und entfalten lassen können…
Fazit:
Man sollte im Vorfeld gar nicht so viel über den Film wissen, weshalb ich diese Kritik sehr kurz gehalten habe. Wer es gerne ruhiger und tiefgründig im Horror-Genre mag, der macht mit Heimsuchung definitiv nichts falsch. Auf Effekthascherei wurde hier nahezu komplett verzichtet, trotzdem wirken die Horrorelemente in diesem Familiendrama sehr kraftvoll. Manchmal sind es auch nur wenige Worte, die von den Protagonisten gesagt werden, die intensiv nachhallen; was nicht zuletzt an den grandiosen schauspielerischen Leistungen aller Darsteller liegt. Aber auch Regisseur und Drehbuchautor Achmed Abdel-Salam, von dem ich hoffe in Zukunft noch etwas mehr zu sehen, versteht es offensichtlich psychologischen Horror on-point zu inszenieren.
Heimsuchung war für mich während der ersten Sichtung wie ein Schlag in die Magengrube; natürlich im positiven Sinne gemeint, denn wir Horrorfans sind ja immer auf der Suche nach wohlig-grauenerregendem Nervenkitzel!
5 von 6 Punkten
DVD / Blu-ray
Verleih: Tiberius Film
Verleihstart: 14.09.2023 (VoD)
Verkaufstart: 06.10.2023 (DVD, Blu-ray)
Verpackung: Amaray / Blu-ray Hülle
Discs enthalten: 1
Wendecover: Ja
Schuber: Nein
Ton:
• Deutsch: DD 5.1, DTS (Blu-ray: DTS-HD Master Audio 5.1)Untertitel: Deutsch
Bildformat: 1,85 : 1
Blu-ray & VoD Auflösung: 1080p / 24Hz
4K UltraHD Auflösung: –
Laufzeit 25Hz: ca. 87 Min. (DVD)
Laufzeit 24Hz: ca. 90 Min. (Blu-ray)
Uncut: Ja
Extras:
• Trailer