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Review: The Witch Next Door

The Witch Next Door - Poster FSK 16

Kurzinhalt:

Nach der Trennung seiner Eltern verbringt der rebellische Ben die Sommerferien in einer kleinen Küstenstadt. Doch das Leben in dem verschlafenen Örtchen ist alles andere als idyllisch. Denn nicht nur die neue Freundin seines Vaters und verwöhnte Altersgenossen machen Ben zu schaffen, sondern vor allem die Familie im Haus nebenan. Die ist nämlich besessen vom Geist einer jahrtausendealten, mächtigen Wald-Hexe, die es auf Kinder abgesehen hat und die über die Kraft verfügt, die Erinnerung an ihre Opfer auszulöschen. Da ihm niemand glaubt, begibt sich Ben ganz alleine auf einen Feldzug, um der Schreckensherrschaft der Hexe ein für alle Mal ein Ende zu setzen.

Originaltitel: The Wretched

Jahr: 2019

Genre: Horror, Hexen, Teeniehorror

Kinostart: 13.08.2020

3D: Nein

Altersfreigabe: ab 16 Jahren – FSK

Produktionsland: USA

Regie: Brett Pierce, Drew T. Pierce

Drehbuch: Brett Pierce, Drew T. Pierce

Musik: Devin Burrows

Produzenten: Ed Polgardy, Chang Tseng, Willis King, Lanier Porter, Leman Porter

Darsteller: John-Paul Howard, Piper Curda, Jamison Jones, Azie Tesfai, Zarah Mahler, Kevin Bigley, Gabriela Quezada Bloomgarden, Richard Ellis, Blane Crockarell, Judah Abner Paul, Ja’layah Washington, Amy Waller, Ross Kidder, Kasey Bell

Kritik:

Von Sebastian Notbom
Prüfungsmedium: Presse-Stream (deutsch, 1080p)
Mit freundlicher Unterstützung von Koch Media

Es ist irgendwie merkwürdig, dass ein amerikanischer Titel sozusagen zu einem anderen amerikanischen/englischen Titel eingedeutscht wird. So wurde aus The Wretched (Originaltitel) hierzulande The Witch Next Door (deutscher Titel). Das macht die Auffindbarkeit im Internet etwas schwieriger, hat aber einen Sinn. So beobachtet Ben, der den Sommer bei seinem Vater verbringt und für ihn arbeitet, das Treiben im Nachbarhaus ganz im Stil von Disturbia (2007), der wiederum auf der klassischen Alfred Hitchcock Kurzgeschichten-Verfilmung Das Fenster zum Hof (1954) basiert.
Schnell merkt Ben, dass etwas mit der Mutter der Nachbarsfamilie nicht stimmt. Diese hat zuvor bei einem Ausflug in den Wald mit ihrem Sohn die festen Wanderwege verlassen und anscheinend etwas aufgescheucht, das in einer Höhle unter einem alten Baum lebt. Dabei handelt es sich um eine Art ‚Baba Yaga‘, einer Hexe aus der slawischen Mythologie, die Kinder frisst und deren Eltern vergessen lässt. Als plötzlich die kleinen Kinder der Nachbarn verschwinden und sich niemand mehr an sie zu erinnern scheint, weiß Ben, dass er es mit einem gefährlichen Wesen zu tun hat, das ihm gegenüber zunehmend bedrohlicher und aggressiver wird. Doch niemand glaubt Ben, denn er hat eine Drogenvergangenheit und sich, damit einhergehend, bei einem Einbruch den Arm gebrochen, weshalb er quasi als Bestrafung den ganzen Sommer über für seinen Vater arbeiten muss. Das er darauf keine Lust hat und womöglich alles mögliche erfindet, dies nicht tun zu müssen, liegt wohl klar auf der Hand…

The Witch Next Door - Szenenbild

Die Baba Yaga als Horror-Kreatur ist in den letzten Jahren immer populärer geworden. Bereits ein paar Wochen zuvor habe ich den russischen Film Baba Yaga rezensiert und einen Abend bevor ich The Witch Next Door gesichtet habe, musste ich sie noch im zweiten Teil des Tomb Raider-Reboots (Videospiel) bekämpfen. Das momentane Interesse verdankt sie aber vor allem der Hellboy-Comicreihe, in der sie einer der Haupt-Antagonisten ist. Auch in der dritten Verfilmung – Hellboy: Call of Darkness – spielt sie eine große Rolle. Hier, in The Witch Next Door, ist sie eine Vampir-artige Kreatur, die wortwörtlich in andere Körper schlüpft (das sorgt für ein paar nette Ekelszenen), um eine Gesellschaft zu infiltrieren und nach und nach den Nachwuchs zu fressen. Visuell wird Letzteres meist nur durch Bisse in den Hals dargestellt, es erwartet den eingefleischten Gorehound also kein Splatterfest.

The Witch Next Door - Szenenbild

Die Optik des Films gefällt mir sehr gut. Zum Glück war der Presse-Stream in 1080p und ohne Wasserzeichen, so dass ich mich voll und ganz auf den Film konzentrieren konnte. Die Bilder sind durchweg brillant, wirken aber größtenteils ziemlich steril, was allerdings gut zu der Location, einem wirklich hübschen US-Ferienort am Meer passt. Zum Finale hin wird es dann doch noch richtig dreckig, matschig und etwas klaustrophobisch.
Die vornehmlich ruhigen Kameraeinstellungen wirken sehr versiert und erzeugten gute Bildkompositionen. In technischer Hinsicht habe ich also nichts zu bemängeln. The Witch Next Door wurde für das Kino gemacht und sieht auch wie ein Kinofilm aus.
Die Schauspieler agierten sehr natürlich vor den Kameras und die Charaktere verhalten sich, in Bezug auf die Story, nicht blöde. Kleine Coming of Age-Anleihen finde ich in Horrorfilmen immer sehr erfrischend, denn es ergibt immer einen Sinn, wenn ein revoltierender Teenager erwachsen werden muss, um gewisse Probleme zu lösen. In diesem Film ist es halt eine Hexe, die bekämpft werden muss. Ein paar wenige Jumpscares sorgen gekonnt für kleine Spannung-Peaks, The Witch Next Door setzt aber nicht ausschließlich auf dieses Stilmittel.

The Witch Next Door - Szenenbild

Fazit:

An The Witch Next Door gibt es grundsätzlich nichts auszusetzen. Der Horrorfilm ist natürlich nicht DER Schocker-Knaller schlechthin, ich wurde aber über die gesamte Laufzeit sehr gut unterhalten, was vor allem auch an dieser Baba Yaga-artigen Hexe liegt, die hier deutlich interessanter dargestellt wurde, als im kurz zuvor auf diesen Seiten gereviewten, gleichnamigen russischen Film. Auch in technischer und schauspielerischer Hinsicht befindet sich The Witch Next Door auf einem hohen Niveau. Eine gute Leistung, die eine gute Wertung verdient!

5 von 6 Punkten

 

DVD / Blu-ray

Da ich den Film bisher nur als Presse-Stream gesichtet habe (1080p), kann ich keine Angaben zur Bild- und Tonqualität der deutschen Disc-Veröffentlichungen machen. Die Synchronisation ist gut gelungen und das Bild wirkte im Stream schön kontrastreich, so dass man auch während dunklerer Szenen immer alles gut erkennen konnte.

Verleih: Koch Media

Verleihstart: Unbekannt (VoD)

Verkaufstart: 28.01.2021

Verpackung: Amaray / Blu-ray Hülle (schwarz)

Discs enthalten: 1

Wendecover: Unbekannt

Schuber: Nein

Ton:
• Deutsch: DD 5.1 (Blu-ray: DTS-HD Master Audio 5.1)
• Englisch: DD 5.1 (Blu-ray: DTS-HD Master Audio 5.1)

Untertitel: Deutsch

Bildformat: 1,85 : 1

Blu-ray Auflösung: 1080p / 24Hz

4K UltraHD Auflösung:

Laufzeit: ca. 91 Min. (Blu-ray ca. 95 Min.)

Uncut: Ja

Extras:
• Trailer

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