Kurzinhalt & Trailer:
Kat bricht mit Gleichgesinnten zu einer Survival-Tour in die Wildnis auf. Während sich die Gruppe durch die Wälder schlägt, geraten sie geradewegs ins Visier einer Gruppe kaltblütiger Menschenjäger. Als sie hilflos von den Hillbillies in ihrem Camp überrascht werden, kommt es zu einem brutalen Kampf. Doch bald dreht sich der Spieß um – und die vermeintlichen Opfer beginnen eine Jagd auf ihre Peiniger, die keine Grenzen zu kennen scheint.
Originaltitel: Quarries
Jahr: 2016
Genre: Terrorfilm, Backwoodhorror
Kinostart: –
3D: Nein
Altersfreigabe: ab 16 Jahren – FSK
Produktionsland: USA
Regie: Nils Taylor
Drehbuch: Nils Taylor, Nicole Marie Johnson
Musik: Isaias Garcia
Produzenten: Dean Alioto, Abhishek Devalla, Carrie Finklea, Nicole Marie Johnson, Nils Taylor, Warren Zide, L.M. Small
Darsteller: Nicole Marie Johnson, Carrie Finklea, Leisha Hailey, Sara Mornell, Luke Edwards, Nicole DuPort, Joy McElveen, Rebecca McFadzien, James Devoti, Wes McGee, Michael Yebba, Ray Fonseca, Cody Davis, Dean Alioto, Bryan Jordan, Ryan O’Leary
Kritik:
Von Sebastian Notbom
Prüfungsmedium: deutsche DVD
Mit freundlicher Unterstützung von Tiberius Film
Immer wieder gibt es so Filme, die rein gar nichts neu erfinden, alles beim Alten belassen und scheinbar auch rein gar nichts besser machen wollen, als die dreist abgekupferten Genre-Vorbilder. Tatsächlich wirken diese Bauernfänger meist auch noch deutlich billiger, grundsätzlich qualitativ und was die Splatter-Effekte bzw. den Härtegrad anbelangt… So verhält es sich auch bei diesem Titel, in dem sich ein paar Frauen mit unspektakulärem Hintergrund (Freund war gewalttätig, Drogenprobleme, Homosexualität etc.) innerhalb einer Art Selbsthilfegruppe auf eine Wanderung begeben und dann auf ein paar Hillbillies treffen, die dann schlussendlich Jagd auf die schnöden Protagonisten machen.
Das Backwoodhorror-Genre wurde 1972 mit dem Klassiker Deliverance von Regisseur John Boorman begründet und irgendwann in den Nullern u.a. mit Wrong Turn (als indirektes Remake des Wes Craven Klassikers The Hills have Eyes) und diversen Remakes anderer Klassiker, die damals Deliverance folgten, wiederbelebt. Fortan gab es erneut eine Welle diverser ähnlich gearteter Filme, die sich sehr lieblos am Schema-F bedienten (z.B. Wrong Trail). Aber auch Ausnahmen, wie z.B. High Lane (schwindelerregende Kletterpartien) oder Backcountry (Bären sind schon echt harte Motherf…er) sorgten immer wieder für Überraschungen. Nicht jedoch der hier besprochene Anti-Hillbillie-Survivalguide, bei dem es nicht nur hauptsächlich am Budget gemangelt hat, sondern auch an Inspiration und Kreativität.
Dies macht sich besonders in den Adrenalin-treibenderen Szenen bemerkbar, wenn die Protagonistinnen z.B. dich an eine Felsmauer gepresst über einen Abgrund balancieren. Den Abgrund sieht man nie. Stattdessen nur die Oberkörper der Frauen in Close-ups, vor einem steinigen Hintergrund. Und bei aller Liebe zu wenig Budget und kreativen Kamera-Tricksereien, der kleinste Ansatz von Immersion ist hier absolut einfach nicht gegeben.
Schon Robert Rodriguez schrieb in den 90ern in seinem ‚The DV Rebels Guide‘, dass wenn man einen Film drehen will und das Drehbuch dazu entwirft, man z.B. keinen gigantischen Wirbelsturm – der eine Metropole vernichtet – mit einbauen soll, wenn man nicht das Geld dafür hat, diesen Effekt glaubwürdig umzusetzen. Hier hat das Geld jedenfalls nicht einmal für einen felsigen Abhang und eine kleine Green Screen gereicht… und das in Zeiten von After Effects, Premiere und Deep Fakes für jedermann; vor allem in Anbetracht der Tatsache, dass es sich hierbei eh nur um eine kleine ‚Direct to Disc‘-Produktion handelt, die auch als solche geplant war… dann lieber schlechte Effekte, als gar keine!
Die Schauspielerische Leistung ist eher auf einem „Ich habe einfach mal Bock bei so etwas mitzumachen“-Niveau und zu den absolut langweiligen Standard-Protagonistinnen reihen sich dann noch ein paar recht unambitionierte Rednecks, von denen auch noch einer auf vier Beinen läuft und sich scheinbar für einen Hund hält. Warum, wieso, weshalb, bezogen auf alles, was die Rednecks angeht, wird hier völlig außer Acht gelassen.
Machen wir es kurz:
Kameraarbeit & Schnitt? – Ist hier halt schön scheiße…
Emotionen? – Auf absolut unterstem Niveau…
Story? – Total belanglos…
Splatter? – Wäre zumindest was für’s Auge, aber gibt es nicht…
Nackte Haut? – Nö…
Naja, der deutsche Publisher Tiberius Film hat sich ja mittlerweile auch auf die Fahne geschrieben „günstige Filme“ (Zitat) zu veröffentlichen. Darum hatte ich hier im Vorfeld nicht einmal ansatzweise hohe Erwartungen, wurde aber dennoch tief enttäuscht…
Fazit:
Gegen Ende dieser Kritik merkt der Eine oder Andere sicherlich, dass ich kein Vergnügen beim Betrachten dieses schlecht gemachten 0815-Wald-&-Wiesen-Horrorfilms hatte. Hier ist wirklich fast alles unterste Schublade!
Scheiß auf Indie-Projekt und Low Budget. Wenn man als Filmemacher nicht einmal ansatzweise eine Idee von der Umsetzung hat und einem offensichtlich die Kreativität fehlt, dann sollte man es gleich sein lassen! Zudem ist Die Beute auch sehr blutarm… ein paar Splatter-Effekte hätten dem Film womöglich gut getan.
1,5 von 6 Punkten
DVD / Blu-ray
Die Bildqualität der hier geprüften DVD geht in Ordnung, der Sound ist aber nicht unbedingt das Gelbe vom Ei, was hauptsächlich der mäßigen Synchronisation geschuldet ist. Extras gibt es keine auf den deutschen Veröffentlichungen.
Verleih: Tiberius Film
Verleihstart: 01.08.2019
Verkaufstart: 01.08.2019
Verpackung: Amaray / Blu-ray Hülle
Discs enthalten: 1
Wendecover: Ja
Schuber: Nein
Ton:
• Deutsch: DD 5.1, DTS (Blu-ray: DD 5.1)
• Englisch: DD 5.1 (Blu-ray: DTS-HD Master Audio 5.1)Untertitel: Deutsch
Bildformat: 2,00 : 1
Blu-ray Auflösung: 1080p / 24Hz
4K UltraHD Auflösung: –
Laufzeit: ca. 80 Min. (ca. 83 Min Blu-ray)
Uncut: Ja
Extras:
• Trailer