Kurzinhalt:
Nach der Trennung von ihrem Ehemann zieht die Krankenschwester Jess mit ihrer Tochter Tyler und ihrem kleinen Sohn Owen in ein altes Bauernhaus auf dem Land. Kurz nach ihrer Ankunft entwischt Owens Hund in den Wald und kehrt Tage später blutüberströmt und vermeintlich tollwütig zurück. Als er Owen angreift und beißt, verändert sich das Wesen des Kindes zunehmend und er benötigt frisches Blut um zu überleben. Seine Mutter muss sich entscheiden, wie weit sie geht, um den Blutdurst zu stillen…
Originaltitel: Blood
Jahr: 2022Genre: Horror, Drama, Vampire
Kinostart: –
3D: Nein
Altersfreigabe: ab 16 Jahren – FSK
Produktionsland: USA
Regie: Brad Anderson
Drehbuch: Will Honley
Musik: Matthew Rogers
Produzenten: Terry Dougas, Billy Hines, Paris Kassidokostas-Latsis, Gary Levinsohn, Brad Anderson, Ryan Bartecki, Daniel Bekerman, Kyle Bornais, Jean-Luc De Fanti, Scott Leary, Steven Sims, Alexis Varouxakis, Max Work
Darsteller: Michelle Monaghan, Skeet Ulrich, Finlay Wojtak-Hissong, June B. Wilde, Skylar Morgan Jones, Danika Frederick, Jennifer Rose Garcia, Sarah Constible
Kritik:
Von Sebastian Notbom
Prüfungsmedium: Blu-ray
Mit freundlicher Unterstützung von SquareOne
Regisseur Brad Anderson dürfte den Meisten durch seinen ziemlich erschütternden Film Der Maschinist bekannt sein. Dabei ist der Mann vor allem im Bereich sehr guter und erfolgreicher Fernsehserien gefragt und hat z.B. an The Wire, Fringe, Boardwalk Empire, Masters of Horror, Almost Human, The Man in the High Castle, Titans oder gar Peacemaker mitgearbeitet. Brad Anderson ist also permanent präsent, jedoch meist irgendwie unter dem Radar.
Dass er offensichtlich von seiner Berufung leben kann, spricht für sein Können, das er hier erneut unter Beweis stellt. Wer jedoch einen actionreichen Vampirkracher à la Near Dark oder John Carpenters Vampire erwartet, ist leider an der falschen Adresse, denn Blood besinnt sich fast ausschließlich auf das zwischenmenschliche Drama, welches entsteht, wenn sich ein Familienmitglied in eine nach warmen Menschenblut geifernde Kreatur verwandelt; natürlich rein fiktiv, dennoch ziemlich emotional…
Das Setting ist relativ übersichtlich, wurde aber angenehm atmosphärisch inszeniert. Dort, in einer alten Farm etwas abseits der nächsten Stadt, lassen sich während der Scheidung von ihrem Ehemann die Krankenschwester Jess (Michelle Monaghan) und ihre beiden Kinder Tyler (Skylar Morgan Jones) und Owen (Finlay Wojtak-Hissong) nieder.
Auf dem ehemaligen Grundstück der Urgroßeltern befand sich einstmals ein Angelteich, mit einem knorrigen alten Baum auf einer kleinen Insel. Doch als die beiden Geschwister dort ihr Petri Heil suchen, stellen sie enttäuscht fest, dass der Teich versickert ist. In dem Schlamm erkennen sie nur noch einige skelettierte Tierkadaver und dass jemand anscheinend versucht hat den alten Baum anzuzünden.
Fortan zieht es den Familienhund aus irgendeinem Grund immer wieder zum Teich, der eines Nachts verschwindet und wenig später – scheinbar tollwütig – den kleinen Owen anfällt. Schwer verletzt und mit hohem Blutverlust wird er ins Krankenhaus eingeliefert – in dem Jess arbeitet, doch nichts scheint ihm zu helfen; bis er sich im Fieberwahn einen Blutbeutel schnappt und austrinkt, woraufhin sich seine Werte stabilisieren. Jess muss fortan dafür sorgen, dass genug Blut im Haus ist. Doch Owens Ansprüche an den roten Lebenssaft werden höher. Kalt aus dem Beutel reicht ihm irgendwann nicht mehr…
Die Kameraführung präsentiert sich sauber und teilweise leicht verspielt, um in den richtigen Momenten die Intensität des Gezeigten zu unterstreichen. Dabei ist sie aber immer on point und im sogenannten ‚Goldenen Schnitt‘.
Die Schwarzwerte wurden in der Nachproduktion gekonnt angeglichen und verleihen dem Setting eine angenehme Düsterkeit. Blood sieht also insgesamt sehr edel aus. Man merkt deutlich, dass dies ein Film ist, dessen Macher ihr Handwerk grundsätzlich verstehen; egal ob einem persönlich die Story gefällt, oder nicht.
In schauspielerischer Hinsicht gibt es nichts zu bemängeln. Michelle Monaghan (True Detective, Mission: Impossible – Fallout, Gone Baby Gone) hat bereits in vielen erfolgreichen Produktionen größere Rollen gespielt und Skeet Ulrich (Scream, Jericho – Der Anschlag) ist sowieso ein alter Hase im Business.
Besonders erwähnenswert sind die beiden Junddarsteller Skylar Morgan Jones, die bisher noch nicht groß in Erscheinung getreten ist, und Finlay Wojtak-Hissong als infizierter Sohn, der vor allem optisch perfekt in diese Rolle passt. Wenn die Pubertät nicht all zu krass „rein kickt“, dann steht dem begabten Jungen womöglich eine solide Schauspielkarriere bevor…
Fazit:
Blood ist ein angenehm düsteres, sauber inszeniertes und emotionales Vampir-Bodyhorror-Drama, bei dem man durchaus merkt, dass die Filmschaffenden hinter dem Projekt ihr Handwerk verstehen. So ganz kann ich mir die recht nüchternen Bewertungen z.B. in der IMDb, oder auf Rotten Tomatoes (ca. 50%) nicht erklären. Sicher erfindet Blood das Rad nicht neu, wer aber z.B. auf Genre-Dramen wie Let me in, Wolfkin oder The Innocents steht, der dürfte sich auch hierbei gut unterhalten fühlen.
4,5 von 6 Punkten
DVD / Blu-ray / VoD
Verleih: SquareOne
VoD Verkauf (EST): 19.10.2023
VoD Verleih (TVoD): 19.10.2023
DVD & Blu-ray Verkauf: 27.10.2023
Verpackung DVD: Softbox
Verpackung Blu-ray: HD Keep Case (blau)
Ton DVD:
• Deutsch: DD 5.1
• Englisch: DD 5.1Ton Blu-ray:
• Deutsch: DTS-HD Master Audio 5.1
• Englisch: DTS-HD Master Audio 5.1Untertitel DVD: Deutsch für Hörgeschädigte
Untertitel Blu-ray: Deutsch für Hörgeschädigte
Bildformat: 2,40 : 1
Blu-ray & VoD Auflösung: 1080p / 24Hz
4K UltraHD Auflösung: –
Laufzeit 25Hz: ca. 110 Min. (DVD)
Laufzeit 24Hz: ca. 115 Min. (Blu-ray, VoD)
Uncut: Ja
Extras:
• Trailer