Kurzinhalt:

Nachdem der 10-Jährige Martin Mitschüler brutal gebissen hat, bringt ihn seine Mutter Elaine zu den Eltern seines Vaters. Diese wussten bisher nichts von seiner Existenz, doch Elaine hat Fragen. Denn Martin hat sich sehr verändert. Auf dem luxuriösen Anwesen kommt es zu mysteriösen Zwischenfällen. Martin entwickelt einen immer größeren, grauenhaften Hunger auf menschliches Fleisch…

Originaltitel: Kommunioun
Jahr: 2022

Genre: Werwolf, Horror, Drama

Kinostart: –

3D: Nein

Altersfreigabe: ab 16 Jahren – FSK

Produktionsland: Luxemburg

Regie: Jacques Molitor

Drehbuch: Jacques Molitor, Régine Abadia, Magali Negroni

Musik: Daniel Offermann

Produzenten: Gilles Chanial

Darsteller: Louise Manteau, Victor Dieu, Marja-Leena Junker, Jules Werner, Marco Lorenzini, Myriam Muller, Yulia Chernyshkova, Jean-Jacques Rausin, Charles Muller, Benjamin Ramon

Kritik:

Von Sebastian Notbom
Prüfungsmedium: Presse-Stream (vimeo, deutsch, 720p)
Mit freundlicher Unterstützung von Tiberius Film

Zum einen ist es interessant mal einen luxemburgischen Film zu sehen, zum anderen gibt es nicht sonderlich viele derart ruhige Werwolffilme, die eher als düsteres Familiendrama konzipiert wurden. Außerdem wird das Drama, welches sich schön langsam entfaltet, hauptsächlich durch die Mimik und Gestik der durchaus guten Darsteller erzählt und nicht durch unnötige Expositionen innerhalb der Dialoge der Charaktere vorgekaut. So kann man sich als zusehende Person stets selber seine Gedanken über die Problematik machen, was wohl eine Mutter fühlt, deren Sohn sich in einem völlig fremden Umfeld langsam zu einem animalischen Menschenfresser entwickelt.
Mit dem fremden Umfeld ist das Anwesen der Familie des verschwundenen Vaters von Sohn Martin gemeint, die offenbar eine Art Gendefekt an männliche Nachkommen vererbt und scheinbar noch ein paar weitere düstere Geheimnisse hat…

Die Großeltern von Martin gehen von Anfang an nicht unbedingt zimperlich mit ihrem Enkel um, lassen dabei aber seine Mutter Elaine völlig darüber im Unklaren, warum die so harsch vorgehen, wenn Martin mal nicht gehorcht. Als die Maßnahmen ihn zu bestrafen dann doch eindeutig zu weit gehen, flieht Elaine mit ihrem Sohn panisch aus dem großen Anwesen der alteingesessenen Weinbauern, was diese nicht einmal sonderlich zu stören scheint. Die mürrische Haushälterin gibt den beiden eigentlich willkommenen Gästen sogar noch Fleischpasteten in Tupperware mit, von denen Martin eine am Tag essen soll. Doch als diese aufgebraucht sind, beginnt sich Martin SEHR schnell sonderbar zu verhalten und als ein erstes Menschenopfer zu beklagen ist, kurz nachdem Elaine selber fast eine Hand verloren hätte, dämmert es ihr, dass es vielleicht ein Fehler war, wieder zurück in die Stadt zu fahren.

Die deutsche Synchronisation ist Tiberius Film dieses mal gut gelungen. Ich weiß auch, dass die Damen und Herren hier mitlesen (Grüße gehen raus) und vielleicht hat mein andauerndes Kritisieren ja mit dafür gesorgt, dass der Vertonung in Zukunft mehr Aufmerksamkeit gewidmet wird. Aber so wichtig ist meine Meinung ja nun auch wieder nicht…
Handwerklich und schauspielerisch haben wir hier einen insgesamt sauber produzierten Genre-Beitrag, mit ruhigem, französischem Arthouse-Touch, der zwischendurch aber auch immer mal wieder relativ hemmungslos reinhaut (z.B. Stichwort: Immigranten).
Die wenigen Computereffekte im Film sind sehr auffällig, stören aber kaum das Gesamtbild.

Fazit:

Dieses kleine Werwolf-Horror-Drama – in dem eine Mutter immer mehr Opfer bringen muss, um ihren Sohn zu beschützen – besticht nicht durch schnelle Action und Jagdszenen, sondern durch seine Atmosphäre, die stetig bedrückender wird und gespickt ist mit unerwarteten Seitenhieben. Von dieser Seite aus gibt es eine klare Empfehlung, wenn man es etwas ruhiger/bedächtiger, und keine unnötigen Expositionen (Erklärungen für Dummies) in Filmen mag.

4 von 6 Punkten

DVD / Blu-ray

Verleih: Tiberius Film

VoD Verkauf (EST): 05.10.2023

VoD Verleih (TVoD): 12.10.2023

DVD & Blu-ray Verkauf: 03.11.2023

Verpackung: Amaray / Blu-ray Hülle

Ton DVD:
• Deutsch: DD 5.1, DTS
• Französisch: DD 5.1

Ton Blu-ray:
• Deutsch: DTS-HD Master Audio 5.1
• Französisch: DTS-HD Master Audio 5.1

Untertitel DVD: Deutsch

Untertitel Blu-ray: Deutsch

Bildformat: 2,40 : 1

Blu-ray & VoD Auflösung: 1080p / 24Hz

Laufzeit 25Hz: ca. 86 Min. (DVD)

Laufzeit 24Hz: ca. 90 Min. (Blu-ray, VoD)

Uncut: Ja

Extras:
• Trailer