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Review: Night of the Demon

Night of the Demon - Poster FSK 16

Kurzinhalt:

Die attraktive Krankenschwester Julia wird beauftragt, Seniorin Lillian zu betreuen und zu pflegen. Die alte, unheilbar kranke Frau lebt in einem abgelegenen Haus auf dem Land. Nach ihrer Ankunft häufen sich mysteriöse Ereignisse in den alten Gemäuern, vor allem nachts. Julia hat den Verdacht, dass sie nicht allein sind. Etwas unmenschlich Böses terrorisiert die beiden.

Originaltitel: Night of the Caregiver
Jahr: 2023

Genre: Horror, Dämonen, Haunted House

Kinostart:

3D: Nein

Altersfreigabe: ab 16 Jahren – FSK

Produktionsland: USA

Regie: Joe Cornet

Drehbuch: Craig Hamann, Alexander Nevsky

Musik: Sean Murray

Produzenten: Alexander Nevsky, Eric Brenner, Joe Cornet, Douglas Finical, Sean Murray, Ruslan Vitryanyuk

Darsteller: Natalie Denise Sperl, Eileen Dietz, Anna Oris, Joe Cornet, Savannah Jensen, Eric Roberts

Kritik:

Von Sebastian Notbom
Prüfungsmedium: Presse-Stream (vimeo, deutsch, 720p)
Mit freundlicher Unterstützung von Tiberius Film

So sehr ich Horrorfilme auch liebe, vor allem weil sich die Regisseure oft auch mit sehr geringen Mitteln meist frei austoben können (gerade bei solch einer kleinen unabhängigen Produktion, wie wir sie hier haben), so oft denke ich aber leider auch nach Sichtungen, dass ich meine Zeit verschwendet habe. Sei es, weil ein Film schlecht gemacht, einfach nur doof, oder lediglich super uninspiriert ist. Derartige Genrefilme können gewissermaßen Spaß machen, was aber bei Night of the Demon – im Original Night of the Caregiver (Die Nacht der Pflegekraft) – nicht zutrifft, weil er sich selbst viel zu ernst nimmt. Das liegt mitunter daran, dass hier die „Horror-Profis“ von Bloody-Disgusting.com beteiligt waren, die es meist nicht hinbekommen auf dem schmalen Grad zwischen unterhaltsamen Trash bzw. ansprechendem Retro-Faktor und innovationsloser Belanglosigkeit zu balancieren…

Night of the Demon - Szenenbild

Hier hampelt während der „spannendsten“ Momente eine als Dämon geschminkte Frau durch ein paar Zimmer eines abgelegenen Hauses. Das Schauspiel ist insgesamt sehr melodramatisch und wirkt zu einstudiert. Die Rollen scheinen unpassend besetzt und verkrampft, teilweise sogar unnötig. Letzteres, weil sie eigentlich nur miteinander telefonieren und gar nicht wirklich aufeinander treffen, bis auf die „attraktive“ (eigentlich nur unter einer Tonne Schminke versteckt) Krankenschwester Julia, welche die Seniorin Lillian betreut. Später kommt dann noch ein Iggy Pop-Verschnitt als verbitterter Cop hinzu, der vom Regisseur Joe Cornet himself gespielt wird, dessen bisherige Filme teilweise weit unter der Fünf-Punkte-Marke in der IMDb herumkrebsen. Der ganze Film wirkt so, als hätte ein Kern-Team mit drei Darstellern in einer angemieteten Villa gedreht und andere erfolgreichere Schauspieler, die einem Kumpel in ihrer spärlichen Freizeit einen Gefallen tun wollten, per Telefonkonferenz hinzu geschaltet. So etwas ähnliches hatte ich in meinen jüngeren Jahren auch mal für ein Filmprojekt geplant, nur um bekannte Namen in den Abspann klatschen zu können, wozu es zum Glück aber nie gekommen ist… es wäre aber eine lustige Erinnerung.

Night of the Demon - Szenenbild

Das Setting ist simpel as fuck: Ein Haus irgendwo außerhalb Los Angeles in Kalifornien. Darin hat man schnell ein paar „abgefahrene“ Deko-Elemte drappiert, von denen mir ein Elefanten- oder Nashornfuß als Aschenbecher wohl ewig in Erinnerung bleibt. Ich kann mir richtig gut vorstellen, wie ein Setdesigner (falls es der Regisseur nicht selbst gemacht hat) über irgendwelche Flohmärkte gerannt ist, um Tinnef für sein bevorstehendes Filmprojekt zu kaufen. Das Ganze gipfelt darin, dass bei einer überschaubaren Laufzeit von gerade einmal 77 Minuten (mit Abspann) in den letzten fünf Minuten zu super dramatischer Musik nur noch irgendwelche Puppen in Regalen gezeigt werden. Der Film geht also tatsächlich nur knapp eine Stunde, die einem aber ewig vorkommt.

Night of the Demon - Szenenbild

Tiberius Film hat in Sachen Synchronisation wohl etwas nachgebessert. Zwar ist dies hier ein offensichtlich günstig eingekaufter Film, aber ich habe während der Sichtung nicht ständig erwartet, dass hier gleich die Hüllen fallen und Körperflüssigkeiten ausgetauscht werden.
Tatsächlich ist gerade nicht einmal abzusehen (September 2023), ob der Film überhaupt auf DVD und Blu-ray veröffentlicht wird. Angekündigt ist nur EST (Kauf-VoD) und TVoD (Leih-VoD). Man ist sich von Seiten des Publishers wohl selbst darüber im Klaren, dass Hardcopys ein zu großes finanzielles Risiko darstellen könnten…

Fazit:

Filmabende mit trashigen Titeln machen in der richtigen Gesellschaft auch Spaß, allerdings handelt es sich hier nicht um z.B. lustigen Asylum-Trash (z.B. Sharknado), sondern mal wieder um eine dieser Bloody-Disgusting.com-Produktionen, die sich oftmals leider selbst viel zu ernst nehmen und die von den Fans des (durchaus guten) Online-Magazins auf Plattformen wie Rotten Tomatoes und in der IMDb hochgevotet werden, weil sonst kaum jemand etwas von diesen Filmen mitbekommt.
Es ist erstaunlich, dass Horror-Profis solch einen, an Belanglosigkeit kaum zu übertreffenden Film produzieren…! Naja, die Produktionskosten wird er durch diverse Blindkäufe schon wieder eingespielt haben und auf dem deutschsprachigen VoD-Markt wird auch Tiberius Film wohl nicht auf seinen Kosten sitzen bleiben.

1,5 von 6 Punkten

 

VoD

Verleih: Tiberius Film

VoD Verkauf (EST): 12.10.2023

VoD Verleih (TVoD): 12.10.2023

DVD & Blu-ray Verkauf:

Verpackung:

Ton: Deutsch, Englisch

Untertitel: Deutsch

Bildformat: 1,78 : 1

VoD Auflösung: 1080p / 24Hz

Laufzeit 25Hz: – (DVD)

Laufzeit 24Hz: ca. 77 Min. (VoD)

Uncut: Ja

Extras:


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