Kurzinhalt:
In einer hochentwickelten Forschungsstation, viele Meilen unter dem Meeresspiegel, wird eine Gruppe von Wissenschaftlern und Technikern damit beauftragt, Bohrungen vorzunehmen. Doch die Außenwände der Station werden eines Tages von einem starken Erdbeben zerstört. Ingenieurin Norah begibt sich mit einigen Kollegen auf die Suche nach Überlebenden. Nicht nur die typischen Gefahren, die mehrere Kilometer unter dem Meeresspiegel auf einen lauern, werden für die Gruppe zur Bedrohung, sondern auch ein mysteriöses und gewaltiges Monstrum, welches durch das Erdbeben freigesetzt wurde…
Originaltitel: Underwater
Jahr: 2020Genre: Scifi-Horror, Survival, Mystery
Kinostart: 09.01.2020
3D: Nein
Altersfreigabe: ab 16 Jahren – FSK
Produktionsland: USA
Regie: William Eubank
Drehbuch: Brian Duffield, Adam Cozad
Musik: Marco Beltrami, Brandon Roberts
Produzenten: Peter Chernin, Tonia Davis, Jenno Topping, Kevin Halloran
Darsteller: Kristen Stewart, Vincent Cassel, Jessica Henwick, John Gallagher Jr., T.J. Miller, Mamoudou Athie
Kritik:
Von Sebastian Notbom
Prüfungsmedium: YouTube (deutscher Stream)
Underwater hat eine recht turbulente Entstehungsgeschichte hinter sich. So handelt es sich hierbei offiziell um den letzten Film, der noch unter dem Label 20th Century Fox, nach der Übernahme von Disney publiziert wurde. Bereits im Jahr 2017 produziert, hat es also ganze drei Jahre gedauert, bis der Unterwasser-Horrorfilm letztendlich im Januar 2020 weltweit in den Kinos starten dufte. Und dann kam ja auch noch Corona…
Der Trailer hat mich im Vorfeld persönlich sehr angesprochen und, so viel kann ich schon mal verraten, ich wurde nicht enttäuscht: Underwater ist grob gesagt so etwas wie ein Wunschkind der Erzählungen von H. P. Lovecraft und den Filmen Alien und The Abbys, und könnte sogar irgendwie als düstere Vorgeschichte von Pacific Rim durchgehen! Es wird also viel geboten und es benötigt nur wenige Minuten Anlaufzeit, bis zur ersten packenden Action.
Das Setting ist eine Unterwasser-Bohrstation, ca. 7 Meilen unter dem Meerespiegel in der Tiefsee; die tiefste Bohrung nach fossilem Brennstoff, die jemals stattgefunden hat. Sofort zu Beginn wird das gigantische Konstrukt schwer beschädigt und nur wenige der Arbeiter schaffen es sich zu retten. Anfänglich glauben die Protagonisten noch an ein starkes Seebeben, schnell wird aber klar, dass die Station von etwas angegriffen wurde. Da der Kapitän bereits die meisten Arbeiter mit Hilfe von Rettungskapseln evakuiert hat, von denen keine mehr übrig bzw. funktionstüchtig ist, und der Station eine Kernschmelze bevorsteht (natürlich verfügt solch ein gigantisches Technikwunder über selbst hergestellte Nuklearenergie), bleibt den Übriggebliebenen nur der Weg über den Meeresboden… mitten durch die absolute Dunkelheit, in fetten Taucheranzügen, die wie Rüstungen von ‚Space Marines‘ (z.B. aus Warhammer oder StarCraft) aussehen. Doch irgendetwas bewegt sich in der Finsternis und ist offensichtlich alles andere als freundlich gesonnen. Hier werden u.a. auch Erinnerungen an Pitch Black wach, einem ebenfalls grandiosen Scifi-Horror-Genrebeitrag.
Underwater wurde sehr aufwändig produziert. Zur Verfügung stand dem Film ein Budget von ca. 80 Millionen US-Dollar und dementsprechend gut sieht dieser Triple-A-Scifi-Horror auch aus. Gefilmt wurde allerdings nicht unter Wasser (wie denn auch), sondern an sehr dunklen Sets, die digital gescannt wurden und denen im Nachhinein Partikel und Schwebeteilchen mit dem Computer hinzugefügt wurden. Dadurch wird leider manchmal ein bisschen die Immersion gestört, wenn sich die Charaktere in ihren vermutlich sehr schweren Taucheranzügen viel zu schnell bewegen. Es wirkt fast so, als ob das Gehen über den Meeresboden ein Spaziergang wäre. Ich selber habe mir gedanklich über diesen Kritikpunkt hinweggeholfen, in dem ich einfach an hoch moderne, super Science Fiction-mäßige, Exoskelett-artige Tiefsee-Taucheranzug-Panzerungen gedacht habe, denn in welchem Jahr der Film spielt, das wird nicht erwähnt, oder ich habe es verpasst. Ein wenig problematisch fand ich zudem den Sauerstoffverbrauch. Dieser spielt, wie so oft bei Unterwasser-Survival-Horrorfilmen, erst ganz zuletzt eine wichtige Rolle, um pünktlich zum Finale noch ein Quäntchen Spannung aus dem Stoff heraus zu pressen. Auch ist es ziemlich willkürlich, welche Glasscheibe und welches Helmvisier wo und wie lange welchem Druck stand hält. Angeknackste Helme werden zwar ein-zwei Male zwischendurch ausgetauscht, so ganz rund wurde diese Problematik aber nicht dargestellt.
Am Schauspiel gibt es nichts auszusetzen. Die Darsteller, allen voran Kristen Stewart (Twilight-Reihe), Vincent Cassel (Hass, Irreversibel, Black Swan) und T.J. Miller (Deadpool, Cloverfield), sind alle sehr bekannt und dementsprechend natürlich auch erfahren. T.J. Millers Charakter könnte man ankreiden, etwas zu leichtfertig mit der Situation umzugehen; aber ehrlich gesagt wäre ich höchst wahrscheinlich selber so einer, der permanent einen dummen Spruch nach dem anderen bringen würde, um die Stimmung etwas aufzulockern und um mich selbst ein wenig abzulenken… ansonsten gibt es an den Charakteren nichts wesentliches auszusetzen. Die einen sind Draufgänger, die anderen Führungspersönlichkeiten und wieder andere haben einfach nur Angst.
Fazit:
Ich liebe das Setting und der Film ist visuell echt beeindruckend. Underwater geht sofort in die Vollen und bietet einen geilen Moment nach dem anderen. Die meisten dieser Momente sind deutlich als Hommage an ältere Genregrößen (allen voran Alien) zu erkennen. Ich war von Anfang an so gefesselt von diesem echt „großen“ Unterwasser-Horror (so aufwändig Produziertes sieht man im Genre selten), dass ich mich sogar bei eigentlich schnöden Jumpscares tierisch erschrocken habe. Zudem bin ich absoluter Lovecraft-Fan, weswegen das Finale für elektrisierendes Kribbeln in meinem ganzen Nervensystem gesorgt hat… aber das ist nur meine persönliche Meinung. Objektiv beurteilt muss man Underwater ein paar Schwächen zugestehen, auf die ich ja schon in der Kritik genauer eingegangen bin, über die man aber gut hinwegsehen kann.
5 von 6 Punkten
DVD / Blu-ray
Da ich den Film auf YouTube gesichtet habe (der Blu-ray Player ist kaputt, also benutzt bitte endlich mal den Spenden-Button *haha*), kann ich keine Angaben über die Bild- und Tonqualität der deutschen Heimkinoveröffentlichungen machen. Im Stream (VoD) war das Bild aber schön kontrastreich. Der Film selbst ist aber sehr dunkel gehalten, was natürlich nichts mit der generellen Bildqualität zu tun hat. Alles was man im Film sehen soll, das erkennt man auch.
Verleih: 20th Century Fox
Verleihstart: 07.05.2020 (VoD)
Verkaufstart: 20.05.2020
Verpackung: Amaray / Blu-ray Hülle
Discs enthalten: 1
Wendecover: Ja
Schuber: Nein
Ton:
• Deutsch: DD 5.1 (Blu-ray: DTS-HD Master Audio 5.1)
• Englisch: DD 5.1 (Blu-ray: DTS-HD Master Audio 7.1)
• Französisch: DD 5.1 (Blu-ray: DTS-HD Master Audio 5.1)
• Italienisch: DD 5.1 (nur auf DVD)
• Spanisch: DD 5.1 (Blu-ray: DTS-HD Master Audio 5.1)
Untertitel: Deutsch, Englisch für Hörgeschädigte, Französisch, Italienisch, Niederländisch, SpanischBildformat: 2,39 : 1
Blu-ray Auflösung: 1080p / 24Hz
4K UltraHD Auflösung: –
Laufzeit: ca. 91 Min. (Blu-ray ca. 95 Min.)
Uncut: Ja
Extras:
• Erweiterte/Entfallene Szenen (Blu-ray)
• Alternatives Ende (Blu-ray)
• Making-Of (Blu-ray)
• Audiokommentare (Blu-ray)
• Featurette (Blu-ray)
• Trailer