Kurzinhalt & Trailer:
Zwölf Stunden absolute Gesetzlosigkeit. Alle Verbrechen, inklusive Mord, sind in der alljährlichen ‚Purge-Nacht‘ erlaubt. Amerika ist erneut im Ausnahmezustand: In The Purge: Election Year wird der knallharte Überlebenskampf zu einem Phänomen, das inzwischen auch mordlustige Touristen aus aller Welt anzieht. Gleichzeitig plädiert eine aufstrebende Senatorin für die Abschaffung der alljährlichen ‚Purge‘, die sich vor allem gegen die Armen und Unschuldigen richtet, und gerät damit ins Visier der hochrangigen Eliten.
Zwei Jahre sind vergangen, seitdem Leo Barnes sich während der Purge-Nacht im letzten Moment dagegen entschied, an dem Mann Rache zu üben, der Schuld am Tod seiner Tochter hatte.
Es ist Wahljahr und mittlerweile arbeitet er als Sicherheitschef der Senatorin Charlie Roan. Mitten in ihrer Präsidentschaftskampagne steht die alljährliche Purge-Nacht bevor, die ihre politischen Gegner natürlich nicht ungenutzt lassen wollen. Nach einem hinterhältigen Verrat ist die bedingungslose Jagd auf die Senatorin eröffnet und Leo hat alle Hände voll zu tun, die Senatorin aus der Schusslinie zu bringen und die Nacht zu überleben…
Originaltitel: The Purge: Election Year
Jahr: 2016
Genre: Action, Exploitation, Survival
Kinostart: 15.09.2016
3D: Nein
Altersfreigabe: ab 16 Jahren – FSK
Produktionsland: USA, Frankreich
Regie: James DeMonaco
Drehbuch: James DeMonaco
Produzenten: Michael Bay, Jason Blum, Andrew Form, Bradley Fuller, Sebastien Lemercier, Luc Etienne, Couper Samuelson
Darsteller: Frank Grillo, Elizabeth Mitchell, Mykelti Williamson, Joseph Julian Soria, Betty Gabriel, Terry Serpico, Edwin Hodge, Kyle Secor, Brittany Mirabile, Jared Kemp, Roman Blat, Juani Feliz
Kritik:
Von Sebastian Notbom
Prüfungsmedium: Kino, deutsche Blu-ray
Anzahl der Kritiker: 3
Als 2013 der erste The Purge-Teil in den deutschen Kinos startete, war die Horrorgemeinde gespalten. Verständlicherweise fanden die meisten Genreliebhaber, dass zu viel Potential verschenkt wurde und dass es zu viele Logikfehler gab. Trotzdem waren wir der Meinung, dass die Grundidee, wenn auch absolut unrealistisch, und die Umsetzung der Low-Budget-Produktion so gut ist, dass er Film eine relativ hohe Wertung bzw. eine Chance verdient hat… und unser Vertrauen sollte schon im folgenden Sommer, mit einer sehr viel besseren, flotteren und actionreicheren Fortsetzung belohnt werden. Nun schreiben wir das Jahr 2016 und es ist bereits der dritte Teil in den Kinos gestartet, der noch mal einiges drauf setzt. Man merkt deutlich, dass die Einspielergebnisse der ersten beiden Teile gut genug waren, um The Purge: Election Year ein verdient und dringend benötigtes, größeres Budget zur Verfügung zu stellen. So bietet Teil drei von allem noch mehr, noch besser und vor allem auch qualitativ hochwertiger.
Eine interessante Neuerung ist, dass zum 25-jährigen Jubiläum der „Säuberung“ einige Regeln von den ’neuen Gründungsvätern‘ (die Machthaber) ausgehebelt wurden. So ist nun auch kein Politiker mehr Tabu, was der Organisation die Möglichkeit gibt, politische Gegner auf diesem Wege auszuschalten. Allen voran ist den neuen Gründungsvätern die Senatorin Charlie Roan (Elizabeth Mitchell – Lost) ein Dorn im Auge, die in ihrem Wahlkampf verspricht „die alljährliche Purge abzuschaffen“, weil sie nur dazu dient Konzernen, Versicherungen und dem Staat viel Geld in die Kassen zu spülen. Die Reichen werden also immer reicher: Durch die Ermordung Obdachloser spart der Staat Sozialhilfeleistungen, Versicherungen können horrende Beiträge für spezielle „Purge-Versicherungen“ verlangen und dann gibt es natürlich noch die Firmen, die mit Schutzeinrichtungen und/oder Waffen ihr Geld verdienen. The Purge 3 richtet seinen Blick also auch auf die politischen Hintergründe dieser fiktiven, unmenschlichen Sitte, die mittlerweile sogar „Mordtouristen“ aus aller Welt in die USA lockt. – Okay, dass die Story an sich eigentlich völliger Blödsinn ist, das haben wir anfangs bereits angedeutet. Es geht einfach um die Idee, die zum Denken anregt oder anregen kann… Sei es darüber was man selbst in solch einer Situation machen würde oder ganz grundsätzlich einfach mal über Waffenkonzerne, Krieg um Ressourcen (also letztendlich Geld) und/oder über korrupte Politiker…
Vielleicht messen wir den The Purge-Filmen zu viele intelligente Ansätze bei, denn letztendlich ist es nur eine plumpe und brutale Survivalstory, in einem ziemlich abgefahrenen Setting. Diese gefällt uns aber einerseits wegen ihres hohen Tempos, andererseits auf technischer Ebene, wegen der verspielten Kameraarbeit und dem guten Schnitt. Wer auf ‚Carnivale-Horror‘ steht, der ist hier schon allein wegen der Masken und Kostüme der „Purger“ an der richtigen Adresse. Und wer auf interessante Darstellungen morbider Killer à la Hostel-Kunden steht, der kommt hier gewissermaßen auch auf seine Kosten. Zudem gibt es einige blutige Shootouts im Gang-Style und dann gibt es da noch eine Untergrundbewegung mit freiwilligen Helfern, die frei nach dem Videospiel The Division gut bewachte Safezones einrichtet, um den Opfern der Purge zu helfen und einen Widerstand gegen diesen unmenschlichen (?) Brauch zu organisieren… The Purge: Election Year bietet von diversen Zutaten genug, um eine große Bandbreite von Horrorfans und Fans von harter Action anzusprechen.
Regisseur James DeMonaco zeichnet sich übrigens für alle drei The Purge Filme verantwortlich und schrieb dazu auch die Drehbücher. Eine komplette Filmreihe aus einer Hand, so was lieben wir!
In diesem Teil stellt sich natürlich, wie auch schon in den beiden Vorgängern die Frage, warum die Protagonisten nicht einfach die Stadt verlassen und sich irgendwo im Wald verkriechen? – Senatorin Charlie Roan will dem Volk vor der großen Wahl einfach zeigen, dass sie sich während der Purge nicht verstecken muss, weil das Volk grundsätzlich hinter ihr steht. Nachdem ihr gut gesichertes Haus allerdings von Verrätern infiltriert wurde und die Menschenhatz beginnt, besteht ihr Bodyguard Leo Barnes (Frank Grillo) aber immer wieder darauf, einfach die Stadt zu verlassen. Doch mit all den Purgern in den dunklen Gassen Washingtons erweist sich dieses Vorhaben als schwierig. Zudem sind den beiden auch noch von den ‚Neuen Gründungsvätern‘ angeheuerte Nazi-Söldner dicht auf den Versen, und dann muss der wachsende Trupp Hilfsbereiter auch noch bei einem geplanten Regierungssturz mithelfen… Ob dieser gelingt, das seht ihr dann im Film.
Fazit:
Eine unrealistische, aber sehr interessante Filmidee, die auf Battle Royale-Ebene zum Denken anregen kann. The Purge hat uns schon seit der ersten Episode fasziniert und wurde von Teil zu Teil immer besser und aufwändiger, wie Election Year erneut beweist. Ein vierter Teil (angesetzt für 2018) kann gerne kommen!
5 von 6 Punkten
DVD / Blu-ray
Die deutschen Veröffentlichungen aus dem Hause Universal Pictures sind allesamt äußerst hochwertig. Das Bild ist scharf, der Ton ist gut abgemischt, viele Tonspuren und Untertitel sind enthalten und ein paar Extras wurden ebenfalls mit auf die Discs gepresst (alle Veröffentlichungen sind von ihrer Ausstattung her identisch). Von unserer Seite aus gibt es nichts zu bemängeln.
Verleih: Universal Pictures
Verleihstart: 19.01.2017
Verkaufstart: 19.01.2017
Verpackung: Amaray / Blu-ray Hülle / Steelbook
Discs enthalten: 1
Wendecover: Ja
Schuber: Nein (Steelbook mit Papp-Einband)
Ton:
• Deutsch: DD 5.1 (Blu-ray: DTS Digital Surround 5.1)
• Englisch: DD 5.1 (Blu-ray: DTS-HD Master Audio 5.1)
• Spanisch: DD 5.1 (Blu-ray: DTS Digital Surround 5.1)
• Französisch: DD 5.1 (Blu-ray: DTS Digital Surround 5.1)
• Italienisch: DD 5.1 (Blu-ray: DTS Digital Surround 5.1)Untertitel: Deutsch, Englisch, Spanisch, Französisch, Dänisch, Niederländisch, Finnisch, Hindi, Isländisch, Italienisch, Norwegisch, Portugiesisch, Schwedisch, Arabisch
Bildformat: 2,40 : 1
Blu-ray Auflösung: 1080p / 24Hz
Laufzeit: ca. 104 Min. (ca. 109 Min. Blu-ray)
Uncut: Ja
Extras:
• Unveröffentlichte Szenen
• Ein Blick in The Purge
• Im Spotlight: Leo
• Trailer