Kurzinhalt:
Die zielstrebige Studentin Sawyer steht kurz vor ihrem Abschluss mit Bestnoten. Auf der Fahrt zu einem Vorstellungsgespräch nimmt sie jedoch eine falsche Abzweigung und verirrt sich in den endlosen Wäldern von Kentucky. Leichte Beute? Nein, Sawyer ist kein Opfer. Das bekommen zwei Männer zu spüren, die sich über die scheinbar wehrlose Frau hermachen wollen, um einen Mord zu vertuschen. Mit einer Schnittwunde am Bein kämpft sie sich durch die feindselige Wildnis und verbündet sich mit dem rätselhaften Lowell, um ihren Peinigern zu entkommen, obwohl sie alles andere als sicher ist, ob sie ihm vertrauen kann…
Originaltitel: Rust Creek
Jahr: 2018
Genre: Thriller, Survival, Terrorfilm
Kinostart: –
3D: Nein
Altersfreigabe: ab 16 Jahren – FSK
Produktionsland: USA
Regie: Jen McGowan
Drehbuch: Julie Lipson, Stu Pollard
Musik: H. Scott Salinas
Produzenten: Stu Pollard, Jamie Buckner, Alexandra Jensen
Darsteller: Hermione Corfield, Jay Paulson, Sean O’Bryan, Micah Hauptman, Daniel R. Hill, Jeremy Glazer, John Marshall Jones, Laura Guzman, Jake Kidwell, Virginia Schneider, Denise Dal Vera
Kritik:
Von Sebastian Notbom
Prüfungsmedium: deutsche DVD
Es ist mal wieder verwunderlich, weshalb ein Film, der im Original Rust Creek heißt, im Deutschen zu Hunter’s Creek umbenannt wird; denn schließlich geht es ja um den Ort des Geschehens und der heißt eben ‚Rust Creek‘, Jäger kommen im Film hingegen nicht vor… Auch sind die im Trailer eingeblendeten Zitate sehr fragwürdig. Wenn dort z.B. von irgendeiner Tageszeitung das Zitat „Spannend“ steht, dann könnte sie ja auch geschrieben haben: „Der Film ist nicht spannend…“ – Okay, das ist natürlich nicht der Fall, aber ich finde so etwas regt im Vorfeld zur Skepsis an und zeugt auch nicht unbedingt von Kreativität des zitierten Rezensenten, wenn man nur einzelne Wörter als Zitat verwenden kann. Nun, für mich ist es eh zu spät, aber ich kann durchaus bestätigen, dass wir es hier tatsächlich mit einem ziemlich guten und streckenweise sehr spannenden Survival-Thriller zu tun haben!
Hunter’s Creek bietet zwar nicht so viel Härte wie z.B. A Lonely Place to Die, weder ist er so genial krank wie Severance (um mal zwei echt gute Underdogs zu erwähnen), hat aber durchaus seine Daseinsberechtigung; vor allem weil die Protagonistin Sawyer (Hermione Corfield) super taff, also definitiv keine einfache Beute ist: Gleich beim ersten Zweifel an der Aufrichtigkeit der beiden Kerle, die ihr anscheinend bei der Wegfindung auf einer abgelegenen Landstraße helfen wollen, geht sie in den Angriffsmodus über und weiß sich schlagkräftig zu wehren. Dadurch überrumpelt sie die zwei Landeier, die irrtümlich annehmen, dass Sawyer sie bei einer Straftat beobachtet hat, und ihr gelingt die Flucht in den nahegelegenen Wald. Es folgt ein kurzer, aber recht deftiger Überlebenskampf im Jogginganzug, in der Kälte der spätherbstlichen Flora Kentuckys/USA, währenddessen Sawyer auch noch einen stark blutenden Messerstich ins Bein versorgen muss; bis sie irgendwann bewusstlos in einer Art Garten zusammenbricht und von einem mysteriösen Fremden in einen Wohnwagen gesperrt wird, der aber vorgibt ihr helfen zu wollen.
Das alles passiert ungefähr in der ersten Hälfte des Films und wird bereits im Trailer und Kurzinhalt angedeutet; doch die Geschichte nimmt dann plötzlich einen eher unerwarteten Verlauf. Nach dem ziemlich Terrorfilm-artigen Anfang wird es etwas Thriller-lastiger, allerdings auch deutlich ruhiger. Fortan muss Sawyer herausfinden wem sie trauen kann und wem besser nicht…
Hermione Corfield spielt das wehrhafte Opfer und die smarte Überlebenskünstlerin ohne jeden Zweifel. Zuvor war sie nur in kleineren Nebenrollen, allerdings ziemlich großer Produktionen zu sehen (z.B. Star Wars: Die letzten Jedi, Stolz und Vorurteil & Zombies, King Arthur: Legend of the Sword, oder Mission: Impossible – Rogue Nation).
Was die Regisseurin Jen McGowan angeht, täuscht das Back-Cover der deutschen Veröffentlichungen durch Koch Media etwas (wie auch die Zitate im Trailer eher Interpretationssache sind). Sie ist nicht die Regisseurin von The Purge, sondern die Regisseurin einer Folge der Serie The Purge! Tatsächlich ist sie bisher noch ein recht unbeschriebenes Blatt im Filmbusiness und hat ansonsten hauptsächlich Kurzfilme gedreht. Mit Hunter’s Creek beweist sie aber ein gutes Händchen und versiertes Auge, denn an der technische Umsetzung gibt es eigentlich nichts auszusetzen. Das Pacing, Tempo und der Schnitt sind gut gelungen; und die Optik ist wirklich edel…
Fazit:
An der technischen und darstellerischen Umsetzung gibt es nichts zu meckern. Ab circa der Mitte fährt der Film eine eher gefühlvolle Schiene. Hier haben wir also einen eher bedächtigen Subgenremix, der auf Grund der Verstrickungen der Charaktere untereinander die meiste Zeit über seine Spannungskurve aufrecht erhält und dabei eine dramatische Geschichte auf recht bodenständige Art und Weise erzählt.
Tatsächlich ist es zwischendurch auch mal ganz angenehm, wenn nicht immer krampfhaft auf die Terror-Tube gedrückt wird. Wem der Trailer gefällt, der sollte ruhig einen Blick riskieren…
4,5 von 6 Punkten
DVD / Blu-ray
Über die Bildqualität kann man nicht meckern. Gerade bei so Wald- und Wiesenfilmen hapert es ja manchmal am Detailgrad bzw. gibt es eine kompressionsbedingte Treppchenbildung der Pixel. Diesbezüglich ist mir nichts negativ aufgefallen. Und weil wir hier über eine Veröffentlichung aus dem Hause Koch Media reden, ist auch die Synchronisation gut gelungen. Bei Veröffentlichungen durch Koch Media ist immer eine gute Grundqualität zu erwarten; ich wurde zumindest noch nie enttäuscht. Auch befinden sich einige nette Extras auf den deutschen Silber- und Blaulingen…
Verleih: Koch Media
Verleihstart: 26.08.2021 (VoD)
Verkaufstart: 26.08.2021
Verpackung: DVD / Blu-ray Hülle
Discs enthalten: 1
Wendecover: Ja
Schuber: Nein
Ton:
• Deutsch: DD 5.1 (Blu-ray: DTS-HD Master Audio 5.1)
• Englisch: DD 5.1 (Blu-ray: DTS-HD Master Audio 5.1)Untertitel: Deutsch
Bildformat: 2,40 : 1
Blu-ray Auflösung: 1080p / 24Hz
4K UltraHD Auflösung: –
Laufzeit: ca. 104 Min. (Blu-ray ca. 108 Min.)
Uncut: Ja
Extras: (nur Blu-ray)
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• Trailer