Kurzinhalt:
Eine App, die Deinen Todeszeitpunkt voraussagt? Kann doch nur ein Fake sein! Denkt anfangs zumindest die junge Krankenschwester Quinn, als sie diese runterlädt und ungelesen die Nutzungsbedingungen akzeptiert. Ausprobieren kann man es ja mal. Während ihren Freunden noch Jahrzehnte Lebenszeit bleiben, zeigt Quinns Display etwas anderes an: Nur noch drei Tage zu leben und der Countdown läuft! Schon bald überschlagen sich die Ereignisse: Quinn erfährt von ersten Todesfällen unter den Nutzern und eine unheimliche Gestalt scheint, sie auf Schritt und Tritt zu verfolgen. Immer verzweifelter versucht sie, hinter das Geheimnis der mysteriösen App zu kommen. Als sie Matt kennenlernt, dessen Zeit ebenfalls abläuft, wollen beide gemeinsam ihren Todes-Countdown stoppen – zwei Tage, ein Tag, eine Stunde…
Originaltitel: Countdown
Jahr: 2019Genre: Horror, Dämonen, Mystery
Kinostart: 30.01.2020
3D: Nein
Altersfreigabe: ab 16 Jahren – FSK
Produktionsland: USA
Regie: Justin Dec
Drehbuch: Justin Dec
Musik: Danny Bensi, Saunder Jurriaans
Produzenten: Sean Anders, John Morris, John Rickard, Zack Schiller, Alex Boies, Adam Fogelson, Matthew Medlin, Gregory Plotkin, Robert Simonds, Tyler Zacharia
Darsteller: Elizabeth Lail, Jordan Calloway, Talitha Eliana Bateman, Peter Facinelli, Dillon Lane, Tichina Arnold, Tom Segura, Lana McKissack, Anne Winters, Matt Letscher, P.J. Byrne, Valente Rodriguez, Louisa Abernathy
Kritik:
Von Sebastian Notbom
Prüfungsmedium: Presse-DVD (deutsch)
Mit freundlicher Unterstützung von Leonine Distribution
Auch wenn sich bei der Inhaltsangabe vor allem ältere Genre-Fans womöglich insgeheim denken: „Oh nein, nicht wieder so ein dämlicher Teenie-Shocker…!“ – wie auch ich es tat – sollten sie diesem Horrorfilm eine Chance geben! Vor allem das Pacing ist in dieser kurzweiligen, mit lediglich 6,5 Millionen US-Dollar budgetierten Kino-Produktion echt gut. Da es vor allem um sekundengenaue Todeszeitpunkte geht, in denen so gut wie immer der namensgebende Countdown einer dämonischen App eingeblendet wird, die den genauen Todeszeitpunkt vorher sagt, ist enorm viel Potential für perfekt getimte Jumpscares geboten, welches auch gut genutzt wurde. Diese Schockmomente sind zwar wegen des Countdowns oftmals recht vorhersehbar, sie wirken aber, öfter als erwartet, trotzdem sehr gut. Das liegt mitunter auch daran, dass der Dämon recht schaurig inszeniert wurde und schön creepig seine Gestalt verändern kann…
Bereits in den ersten Minuten des Horrorfilms geht es ziemlich schnell zur Sache: Auf einer Party spielen ein paar typisch verwöhne Ami-Gören ein Trinkspiel und empfehlen sich gegenseitig Apps. Darunter befindet sich ein Kalorienzähler, den ein Mädel einem anderen empfiehlt. Durch einen Tippfehler stößt diese dann auf ‚Countdown‘, eine App, die auf die Sekunde genau den Todeszeitpunkt vorhersagt. Die Kids laden sich die App daraufhin runter und wer die kürzeste zu erwartende Lebenszeit hat, der muss alle Becher auf ex austrinken. Ein Mädel hat Pech und nur noch etwas mehr als 3 Stunden zu leben, also quasi bis zum Ende der Party. Zum Glück hilft ihr Boyfriend, die zahlreichen Getränke zu „vernichten“. Dumm nur, dass er auch gleichzeitig quasi ihr Taxi nach Hause ist… Kaum mit besagtem, torkelnden Freund beim Auto angekommen und nur noch knapp 10 Minuten Zeit auf dem Countdown verfügbar, beschließt das Mädel lieber zu Fuß nach Hause zu laufen. Es sind ja doch nur ein paar Meter. Ihr Freund hingegen gibt Gas und fährt in die Nacht. Doch ganz alleine auf den Nachhauseweg bekommt sie schließlich das Gefühl, dass sie verfolgt würde und zudem die Nachricht auf das Handy, dass sie gegen die allgemeinen Geschäftsbedingungen der makaberen App verstoßen hätte. Man ahnt es: Sie hätte bei einem Verkehrsunfall draufgehen sollen… Kurz danach wird sie von etwas übernatürlichem angegriffen und getötet… Zufall? – Nein! Denn quasi zeitgleich hat ihr besoffener Freund einen Unfall, bei dem er in einen Baum am Straßenrand gerast ist, wodurch sich ein Ast durch die Frontscheibe auf der Beifahrerseite durchbohrt hat. Da er sich bei dem Unfall beide Beine gebrochen hat, landet er im Krankenhaus, in dem er parallel von dem Tod seiner Freundin erfährt, der ja durch die mysteriöse App ziemlich genau vorhergesagt wurde. Auf seinem Zeitkonto sind nur noch knapp 19 Stunden und genau in dieser Range soll er operiert werden. Kurz vor der Operation bekommt er schließlich Muffensausen, will abhauen und erhält ebenfalls die Nachricht der App, dass er gegen die allgemeinen Geschäftsbedingungen verstoßen habe und, naja… Dadurch kommt letztendlich eine junge Krankenschwester an die App, gerät selbst in den Fokus des Dämons und versucht fortan den Fluch zu brechen.
Die Charaktere in Countdown agieren, für einen derartigen Genre-Beitrag tatsächlich ungewöhnlich smart. Mir ist kein gravierender Logikfehler aufgefallen, außer dass vielleicht mal ein Charakter so dumm ist, aus dem sinnbildlich Schutz bringenden Salzkreis herauszutreten, weil ihm der Dämon etwas vorspielt. So schlau sollte man als Protagonist, in einem solch eindeutig gefährlichem Moment, auf den man lange hingearbeitet hat, schon sein; nicht auf das Schauspiel eines übernatürlichen Wesens hereinzufallen, das einem offensichtlich an den Kragen, und mit in die Hölle ziehen will. Aber irgendwie gehört so etwas auch einfach zum Genre und es hat mich in diesem Fall nicht sonderlich gestört. Auf jeden Fall habe ich über die gesamte Laufzeit (knapp 80 Minuten, ohne Abspann) sehr gebannt auf den Bildschirm gestarrt und wurde in keiner Sekunde auf irgendeine Art und Weise aus der wirklich gut getimten und schön kurzweiligen Geschichte herausgerissen.
Rein technisch gesehen wurde Countdown insgesamt sehr sauber produziert: Die Optik ist brillant, das Schauspiel absolut versiert (es befinden sich einige bekannte Gesichter unter den Darstellern) und die Geschichte ist, komplett ohne in die Länge ziehenden Schnickschnack always on point.
Fazit:
Willkommen im digitalen Horrorzeitalter, in dem sich auch Dämonen trendy Apps bemächtigen müssen, um weiterhin Menschen verfluchen zu können. Schriftrollen benutzt heute ja niemand mehr…
Was anfängt wie 0815-white-rich-kids-Teeniehorror, wird nach einer sehr kurzen Anlaufzeit ein zumindest einmalig ziemlich interessanter, sehr spannender und vor allem super sauber produzierter Horrorfilm, der mich zu keinem Zeitpunkt gelangweilt hat. Ich würde ihn (auch qualitativ) in eine Kategorie mit z.B. Whish Upon und Lights Out einordnen. Mir ist klar, dass derartige Shocker nicht jedermanns Sache sind, aber wem sie gefallen, der sollte sich Countdown undbedingt mal anschauen…
5 von 6 Punkten
DVD / Blu-ray
Die Bildqualität der hier geprüften Presse-DVD (identisch mit der handelsüblichen Fassung) ist sehr gut. Das Bild ist sehr klar und die Kontraste sind schön knackig. Auch während dunkler Passagen des Films erkennt man alles sehr gut. Der DD 5.1-Sound wurde angenehm abgemischt und nachvollziehbar über alle Boxen verteilt. Auch an der Synchronisation gibt es nichts zu bemängeln. Extras gibt es leider keine auf den deutschen Veröffentlichungen.
Verleih: Leonine Distribution
Verleihstart: 05.06.2020 (VoD)
Verkaufstart: 05.06.2020
Verpackung: Amaray / Blu-ray Hülle
Discs enthalten: 1
Wendecover: Ja
Schuber: Nein
Ton:
• Deutsch: DD 5.1 (Blu-ray: DTS-HD Master Audio 5.1)
• Englisch: DD 5.1 (Blu-ray: DTS-HD Master Audio 5.1)Untertitel: Deutsch
Bildformat: 2,40 : 1
Blu-ray Auflösung: 1080p / 24Hz
4K UltraHD Auflösung: –
Laufzeit: ca. 87 Min. (Blu-ray ca. 91 Min.)
Uncut: Ja
Extras:
• Trailer