Kurzinhalt:
Während des 1. Weltkriegs werden Soldaten im Gefecht in einem Bunker verschüttet. Abgeschottet von der Außenwelt warten sie auf Rettung. Einzelne Männer beginnen, merkwürdige Schatten und unheimliche Geräusche wahrzunehmen. In der klaustrophobischen Enge steigen Paranoia und Spannungen an zu einem wahren Terror. Bald findet sich die Einheit in einem Kampf um Leben und Tod wieder.
Originaltitel: Bunker
Jahr: 2021
Genre: Horror, Kriegsfilm, Mystery
Kinostart: –
3D: Nein
Altersfreigabe: ab 16 Jahren – FSK
Produktionsland: USA
Regie: Adrian Langley
Drehbuch: Michael Huntsman
Musik: Andrew Morgan Smith
Produzenten: James Huntsman, Patrick Rizzotti, Brett Forbes, Siya Ram
Darsteller: Eddie Ramos, Patrick Moltane, Julian Feder, Luke Baines, Quinn Moran, Adriano Gatto, Mike Mihm, Sean Cullen
Kritik:
Von Sebastian Notbom
Prüfungsmedium: Presse-Stream (deutsch, 720p, vimeo)
Mit freundlicher Unterstützung von Tiberius Film
Es tut mir echt leid, denn ich erkenne gewisse Ambitionen hinter diesem Filmprojekt, aber leider ist Bunker – Angel of War ziemlich langweilig und kann demnach m.M.n. nur unterdurchschnittlich bewertet werden. Als Kurzfilm, oder eine Episode einer Antologie-Mysteryserie à la Outer Limits oder Twilight Zone könnte ich mir den Stoff gut vorstellen, aber nicht über eine Gesamtlaufzeit von 107 Minuten bzw. als abendfüllenden Spielfilm. Dafür passiert einfach zu wenig.
Die Produktionsqualität ist eher auf X-Faktor-Niveau, wobei ich die kürzlich produzierte Staffel (2023) natürlich noch nicht sehen konnte, die aktuell scheinbar auch unter dem Autorenstreik leidet. Das gesamte, sehr überschaubare Set könnte eins zu eins mit etwas Gips, Spielsand, ein paar Wasserfarben und ein paar Balken aus dem Baumarkt nachgebaut werden und die Kostüme wirken eher wie aus einem Verleih…
Bei dem Vergleich mit der Netflix Neuinterpretation von Im Westen nichts Neues sträuben sich mir die Haare, obwohl ich eine Glatze habe. Außer dass beide Filme im ersten Weltkrieg spielen, haben sie absolut gar nichts gemeinsam!
Bunker – Angel of War (der deutsche Titel wurde wohl gewählt, weil es zu viele Filme namens ‚Bunker‘ gibt) ist mal wieder so ein mäßig durchdachtes Kammerspiel, in dem Menschen auf engstem Raum eingesperrt sind und nach und nach langsam durchdrehen. Die schauspielerischen Leistungen würde ich als durchwachsen bezeichnen und die Dialoge als sehr oberflächlich geschrieben. Durchwachsen trifft es auch ganz gut, weil es hier eine Art Wurzeln sind, die der bunt gemischten Truppe nach dem Leben trachten.
Mir persönlich hätte eine creepige, intelligente und „böse“ Pflanze, oder ein Pilz eigentlich schon gereicht – ähnlich wie im Film Ruinen – aber es kommt dann doch etwas philosophischer, wie der deutsche Subtitel „Angel of War“ bereits andeutet. Und ich mag solch pseudointellektuellen, religiösen Bullshit nicht. Dann lieber gut durchdachten Öko-Horror wie z.B. Gaia – Grüne Hölle.
Ich war über die gesamte Laufzeit eher genervt als zumindest mäßig unterhalten. Das begann ab der ersten Minute, nach der es ca. 20 Minuten braucht, von einem Schützengraben in den nächsten und schlussendlich in den titelgebenden Bunker zu kriechen. Coole und/oder blutige Effekte sind auch nicht zu erwarten. Selbst bei den merkwürdigen Wurzeln handelt es sich um irgendein vertrocknetes Gestrüpp aus dem Garten. In einem Trashfilm würde so etwas passen, aber nicht in einem so ernsthaften Rahmen.
Ich gönne den Machern dieses Films trotzdem einen gewissen finanziellen Erfolg, um ihn als Sprungbrett für die Beteiligung an hochwertigeren Projekten zu nutzen. Eine gewisse Kreativität kann man ihnen tatsächlich nicht absprechen, aber sie sollen dann bitte vorher einen Workshop zum Thema Pacing im Film besuchen…
Fazit:
Mit Im Westen nicht Neues (falls derartiges auch auf dem Klappentext sehen sollte) ist dieses langweilige Kammerspiel in mäßigem Erster-Weltkrieg-Look nun wirklich nicht zu vergleichen. Die Kulissen wirken billig, wobei man hier wohl das Beste aus einem sehr geringen Budget raus geholt hat. Auch die Protagonisten sind einem als Zuschauer völlig egal. Entweder nerven sie, oder sind wie graue Mäuse und glotzen nur melodramatisch in die Kamera.
Was spannend ist, das empfindet natürlich jeder anders, aber ich war die meiste Zeit über einfach nur gelangweilt, von dem was mir hier präsentiert wurde.
2 von 6 Punkten
DVD / Blu-ray
Verleih: Tiberius Film
Verleihstart: 07.09.2023 (VoD)
Verkaufstart: 06.10.2023 (DVD, Blu-ray)
Verpackung: Amaray / Blu-ray Hülle
Discs enthalten: 1
Wendecover: Ja
Schuber: Nein
Ton:
• Deutsch: DD 5.1, DTS (Blu-ray: DTS-HD Master Audio 5.1)
• Englisch: DD 5.1 (Blu-ray: DTS-HD Master Audio 5.1)Untertitel: Deutsch
Bildformat: 1,78 : 1
Blu-ray & VoD Auflösung: 1080p / 24Hz
4K UltraHD Auflösung: –
Laufzeit 25Hz: ca. 103 Min. (DVD)
Laufzeit 24Hz: ca. 107 Min. (Blu-ray)
Uncut: Ja
Extras:
• Trailer