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Review: 65

65 - DVD Blu-ray Cover FSK 16

Kurzinhalt:

Nach einem katastrophalen Absturz auf einem unbekannten Planeten stellt der Pilot Mills schnell fest, dass er eigentlich auf der Erde gestrandet ist – vor 65 Millionen Jahren. Ihm bleibt nur eine Chance auf Rettung. Gemeinsam mit der einzigen anderen Überlebenden Koa versucht er, sich einen Weg durch ein ihnen völlig unbekanntes Gelände voller gefährlicher, prähistorischer Kreaturen zu bahnen. Rasch entwickelt sich ein Überlebenskampf von epischen Ausmaßen…

Originaltitel: 65

Jahr: 2023

Genre: Survival, Tierhorror, Scifi

Kinostart: 09.03.2023

3D: Nein

Altersfreigabe: ab 16 Jahren – FSK

Produktionsland: USA, Kanada

Regie: Scott Beck, Bryan Woods

Drehbuch: Scott Beck, Bryan Woods

Musik: Chris Bacon, Danny Elfman

Produzenten: Zainab Azizi, Scott Beck, Bryan Woods, Sam Raimi, Deborah Liebling, Maryann Brandon, Jason Cloth, Aaron L. Gilbert, Douglas C. Merrifield

Darsteller: Adam Driver, Ariana Greenblatt, Chloe Coleman, Nika King

Kritik:

Von Sebastian Notbom
Prüfungsmedium: Kino
Anzahl der Kritiker: 2

Dinosaurier? – Immer her damit! – Als Survival-Horror? – Gerne! – Darf es noch ein bisschen Science Fiction sein? – Klar! – Dennoch habe ich lange mit mir hadern müssen, diese Kritik zu schreiben…

Bereits im Kindergarten kannte ich so gut wie alle lateinischen Namen urzeitlicher Viecher und in der Grundschule waren es dann neben den Invicta-Figuren des British Museum (Natural History) vor allem Dino-Raiders der Firma Tyco, die meine Augen zum leuchten brachten und die ich liebevoll drapiert in meinem Kinderzimmerregal zur Schau stellte. Als dann an meinem 13. Geburtstag Jurassic Park in den deutschen Kinos erschien, erlebte ich meinen vorerst letzten echten Dino-Hype, denn kurze Zeit später interessierten pubertäre Themen etwas mehr; wobei ein grundsätzliches, nostalgisches Interesse immer bestehen blieb.
Tatsächlich bin ich mit meinen nun 42 Jahren noch tiefer als jemals zuvor in der Materie, denn nun kann ich mir auch coolere, authentischere und „erwachsenere“ Dino-Modelle/-Figuren leisten, weshalb ich mich im letzten Jahr (2022) entschied, mein inneres Kind erneut mit derartiger Sammelleidenschaft zu befriedigen. Aktuell sammle ich hauptsächlich Figuren der Firmen PNSO (China) und Papo (Frankreich). Dies nur einleitend und als Erläuterung, warum ich mich durchaus zu DEN „Paleo-Nerds“ zähle, die absolut nicht begeistert von dem hier besprochenen Film 65 sind!

65 - Szenenbild

Tatsächlich gibt es nicht all zu viele Dino-Filme, aber sehr viele Dino-Begeisterte (auch unter den Erwachsenen), die sehr schnell auf die Palme gehen, wenn sich die heiß erwarteten Projekte als schlecht entpuppen. Mir geht es aber nicht nur darum, dass wir hier noch nicht einmal halbwegs dem aktuellen wissenschaftlichen Stand entsprechende Dinosaurier präsentiert bekommen, sondern dass der Film auch handwerklich höchstens mittelmäßig, und erzählerisch eine echte Schlaftablette ist; trotz einer recht komprimierten Laufzeit von lediglich knapp anderthalb Stunden. Man hat eher den Eindruck, man würde eine Folge einer klassischen Antologie-TV-Serie, wie z.B. Outer Limits oder Twilight Zone sehen. Die Effekte sind bei 65 zwar deutlich besser, aber ALLES andere ist an dieser Produktion bestenfalls als bescheiden zu bezeichnen (Story, Schnitt, Musik, Colorgrading etc.); und das obwohl sich sehr bekannte Namen hinter diesem Projekt verbergen. Auch hätte es eine Freigabe ab 12 Jahren durchaus getan, was bei solch einer seichten Story genau der Zielgruppe entsprechen würde. Aber anscheinend wollte Sony Pictures hier absichtlich einen Flop (Steuererleichterungen?) produzieren, denn dieser Murks soll immerhin geschätze 45 Millionen Dollar verschlungen habe, weshalb ich mich natürlich frage, wofür man das ganze Geld ausgegeben hat? Wenn nicht für die zwei (!) zur Corona-Zeit wenig ambitionierten Darsteller, dann für die Effekte? – Ich glaube nicht, dass die wenigen Fantasy-Dino-Szenen so viel gekostet haben… und die Sets für die Outdoor-Drehs in Irland wurden auch ziemlich simpel und überschaubar gehalten, inklusive Pappmaschee Fake-Felsen und Plastik-Sträucher…

65 - Szenenbild

Die Geschichte ist schlichtweg banal as fuck (sorry für die Wortwahl, aber ich will hier nichts beschönigen). Wir haben hier lediglich einen Typen (Adam DriverThe Dead Don’t Die) und ein Mädel (Ariana GreenblattLove and Monsters), die von links nach rechts laufen, um ein rettendes Ziel zu erreichen. Und wenn ich schreibe, dass die Protagonisten lediglich von links nach rechts laufen, dann meine ich das wortwörtlich! – Als Zuschauer*in verliert man dann aber trotzdem – auf Grund der Kameraperspektiven und des Schnitts – die Orientierungspunkte und weiß nie genau, wo sich die Charaktere auf der gedanklichen Karte eigentlich befinden. Das war auch ein bisschen das Problem an der Amazon-Serie Die Ringe der Macht, falls ihr euch erinnert…
Die Dinosaurier – wenn man sie so nennen möchte – tauchen gerade einmal ca. fünf bis sechs mal kurz auf, jeweils nur für wenige Sekunden (außer im Finale). Sie haben im gesamten Film eine grob geschätzte Screen-Time von lediglich 6-7 Minuten. Die restliche Zeit über – wie bereits erwähnt – sehen wir Typ und Mädel durch Wald und Wiesen stapfen, oder die sich in völliger Dunkelheit durch Pappmaschee-Höhlen wühlen, dabei aber auf Grund unterschiedlicher Sprache noch nicht einmal miteinander reden können; während der Asteroid, der vor 65 Millionen Jahren das Massenaussterben an der Kreide/Tertiär-Grenze auslöste, immer näher kommt. In diesen bzw. dessen vorauseilende Trümmer raste übrigens auch zu Beginn das Raumschiff, in welchem besagter Typ und das Mädel unterwegs waren – nebst anderer Gestalten, die aber alle sofort gestorben und nicht wichtig für die Story sind; wodurch sich dann natürlich herausstellt, dass es gar keine Menschen sind, sondern nur Humanoide, die vor ca. 65 Millionen Jahren zu Forschungsmissionen aufbrachen, um sich einen neuen Lebensraum zu suchen… WOW!

65 - Szenenbild

Fazit:

Trotz durchaus guter Grundidee wurde ich hier in zweierlei Hinsicht hart enttäuscht: Einerseits als Film-Geek und andererseits als Dino-Nerd. Die Story ist SUPER banal, die Dinos wurden äußerst schlecht designed und eine hart zu bemängelnde Kameraarbeit, nebst durchaus kritisierbarem Schnitt und viel zu viel unnützem und teils nervigem Melodram hinderten mich daran gut unterhalten zu werden. Wenn die Dinos wenigstens akkurat wären (wir haben hier eher Viecher wie den ‚Indominus Rex‘ und ‚Indoraptor‘ aus der Jurassic World-Reihe) und mehr Screen-Time hätten, hätte ich wenigstens ein bisschen Spaß gehabt; aber dieser Streifen ist echter, schlecht geschmolzener und lange Fäden ziehender Stinkekäse…
Nennt dieses Urteil gerne unprofessionell und kindisch, aber überzeugt euch gerne selbst! – Ich rate auf jeden Fall dringend davon ab, für diesen Schund Eintritt im Kino zu bezahlen, oder sich den Film auf Grund ein paar weniger halbwegs positiver Kritiken zu kaufen. Wartet darauf, bis er mal irgendwo bei den diversen Streaming-Diensten zum Leihen im Angebot ist! Wenn nicht: Selbst Schuld, ich habe euch gewarnt…!

2 von 2 Punkten

 

DVD / Blu-ray / 4k Ultra HD

Verleih: Sony Pictures

Verleihstart: 25.05.2023 (VoD)

Verkaufstart: 25.05.2023 (DVD, Blu-ray, 4K UltraHD)

Verpackung: Amaray / Blu-ray Hülle

Discs enthalten: 1

Wendecover: Unbekannt

Schuber: Nein

Ton:
• Deutsch: DD 5.1 (Blu-ray: DTS-HD Master Audio 5.1)
• Englisch: DD 5.1 (Blu-ray: DTS-HD Master Audio 5.1)
• Italienisch: DD 5.1 (Blu-ray: DTS-HD Master Audio 5.1)
• Englisch für Sehgeschädigte: DD 5.1 (Blu-ray: DD 5.1)

Untertitel: Deutsch, Englisch, Englisch für Hörgeschädigte, Dänisch, Estnisch, Finnisch, Italienisch, Lettisch, Litauisch, Niederländisch, Norwegisch, Schwedisch, Türkisch

Bildformat: 2,39 : 1

Blu-ray & VoD Auflösung: 1080p / 24Hz

4K UltraHD Auflösung: Unbekannt

Laufzeit 25Hz: ca. 89 Min. (DVD)

Laufzeit 24Hz: ca. 93 Min. (Blu-ray)

Uncut: Ja

Extras:
• Entfernte und erweiterte Szenen
• 3 Featurettes
• Trailer


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