Kurzinhalt:
Ein Wanderausflug in die Wildnis wird für fünf Freunde, die auf der Flucht vor einem mysteriösen Schützen sind, zu einem verzweifelten Kampf ums Überleben.
Originaltitel: Prey
Jahr: 2021
Genre: Survival, Terrorfilm, Drama
Kinostart: –
3D: Nein
Altersfreigabe: ab 16 Jahren – FSK
Produktionsland: Deutschland
Regie: Thomas Sieben
Drehbuch: Thomas Sieben
Musik: Michael Kamm, Maximilian Stephan
Produzenten: Barbara Mientus, Ulf Israel
Darsteller: David Kross, Hanno Koffler, Maria Ehrich, Robert Finster, Yung Ngo, Klaus Steinbacher, Livia Matthes, Nellie Thalbach
Kritik:
Von Sebastian Notbom
Prüfungsmedium: Stream (Netflix)
Hey, hier haben wir endlich mal einen deutschen Terrorfilm! – Das liebe ich an Netflix, Amazon Prime & Co; dass sie Geld in Projekte stecken, die es z.B. hierzulande nicht schaffen Fördermittel zu beantragen, weil „leider“ (oder zum Glück) kein Till Schweiger, Michael Herbig, Elyas M’Barek oder Matthias Schweighöfer mitspielen bzw. Constantin Film an der Produktion beteiligt ist. So sind hierzulande bereits einige Film- und Serienprojekte entstanden, die vor dem Streaming-Hype undenkbar gewesen sind. Und einen recht großen Zuspruch bekommen die meisten dieser Streaming-Anbieter-Eigenproduktionen durchaus, also scheint es sich für die Geldgeber zu lohnen…
Nun freuen wir uns aber mal nicht zu früh, denn tatsächlich ist Prey (gefühlt gibt es ein Dutzend Filme mit diesem Titel) für eine wilde Hetzjagd im Wald ziemlich unspektakulär. Man hätte das Ganze wirklich etwas blutrünstiger/effektvoller aufziehen sollen, wenn die Story schon derartig banal ist, dass selbst die Inhaltsangabe aus nur einem Satz besteht. So war mir beim Betrachten absolut egal weswegen es der/die Killer*in auf die Gruppe junger Männer während eines Junggesellenabschieds abgesehen hat; wer wen heiratet und wer mit wem fremdgeht… Diese ganzen kleinen Nebenplots sind völlig irrelevant für die Story und tragen Null zur Spannung bei. Ich selbst hätte mir kaum einen banaleren „Wanderer treffen im Wald auf stummen, bewaffneten Psycho“-Streifen ausdenken können! Ich stelle es mir wirklich schwer vor, noch weniger relevanten Kontent in solch ein ursprüngliches/klassisches Grundkonzept zu verpacken!
Das Genre des Terrorfilms gibt es seit mehr als 50 Jahren und der erste vielversprechende Vertreter aus Deutschland ist tatsächlich solch eine Gurke…?
Die Kameraarbeit ist grundsolide und das Setting sehr stimmungsvoll (Teutoburger Wald).
In Anbetracht der bereits vorhandenen Szenerie (es musste offensichtlich kaum etwas aufgebaut werden), der größtenteils natürlichen Tageslichtbeleuchtung, der eher unbekannten Schauspieler und meistens SEHR simplen Spezialeffekte (auf Kopfschüsse darf man echt nicht achten, nur der erste wurde recht spektakulär inszeniert), dürften die Produktionskosten für Prey nicht all zu hoch gewesen sein.
Die schauspielerischen Leistungen hängen hier scheinbar stark vom Drehbuch ab. Manch eine Aktion fand ich in Anbetracht der Situation, in der sich die Protagonisten befinden, etwas zu unüberlegt und Nebensächlichkeiten teilweise viel zu emotional dargestellt. Da schlagen sich die Machos (so „Komm in die Gruppe!“-Typen) in dieser absoluten Notsituation noch gegenseitig halb zusammen, obwohl sie teilweise schon verletzt und gehandicapt sind! – Die eskalierenden zwischenmenschlichen Konflikte konnte ich innerhalb der Rahmenhandlung nur bedingt nachvollziehen…
Fazit:
Kann man gucken und kostet ja auch nichts, wenn man eh schon ein Netflix-Abo hat. Wer bereits den einen oder anderen Backwood-Horror-, oder Terrorfilm gesehen hat, für den bietet Prey absolut nichts Neues! Was bleibt ist eine lediglich grundsolide Umsetzung eines ziemlich einfallslosen Subgenre-Drehbuchs, die für uns eingefleischte Horrorfans aber eigentlich verschwendete Zeit ist.
Ich freue mich dennoch, dass ich endlich mal einen deutschen Terrorfilm sehen durfte; nur mangelt es am genretypischen Terror und damit verbunden auch an, für das Genre dringend benötigter Effekthascherei… So ein Film muss künstlich aufgebauscht werden, damit er richtig reinhaut! Das hat hier mit den seichen Nebenplots leider nicht geklappt.
2,5 von 6 Punkten
DVD / Blu-ray
Prey ist nicht auf DVD, oder Blu-ray erhältlich (Stand: Oktober 2021)…
Verleih: Netflix
Verleihstart: 10.09.2021 (Netflix)
Verkaufstart: –
Verpackung: –
Discs enthalten: –
Wendecover: –
Schuber: –
Ton:
• Deutsch: DD 5.1
• Englisch: DD 5.1
• Französisch: DD 5.1
• Italienisch: DD 5.1
• Türkisch: DD 5.1Untertitel: Deutsch, Englisch, Französisch, Russisch, Türkisch
Bildformat: 2,35 : 1
Blu-ray Auflösung: –
4K UltraHD Auflösung: –
Laufzeit: ca. 87 Min.
Uncut: Ja
Extras: –