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Review: Leatherface

Leatherface - Blu-ray DVD Cover Spio/JK

Kurzinhalt & Trailer:

Texas in den 50er-Jahren: Der jüngste Sohn von Verna Sawyer wird wegen des Mordes an der Tochter von Sheriff Hal Hartmann in eine Nervenheilanstalt eingewiesen. Zehn Jahre später gelingt ihm mit drei sadistischen Insassen die Flucht. Sie nehmen die junge Krankenschwester Lizzy als Geisel und entführen sie auf einen gewalttätigen Roadtrip quer durch Texas. Doch den jungen Psychopathen ist das Gesetz auf den Fersen – der rachsüchtige Sheriff Hartman nimmt mit brutalen Methoden die Verfolgung auf. Durchs Land verläuft eine Blutspur, die aus dem jungen Sawyer endgültig das Monster macht, das man später als Leatherface kennen wird…

Originaltitel: Leatherface

Jahr: 2017

Genre: Brutal Roadmovie, Terrorfilm

Kinostart:

3D:

Altersfreigabe: keine schwere Jugendgefährdung – Spio/JK

Produktionsland: USA

Regie: Alexandre Bustillo, Julien Maury

Drehbuch: Seth M. Sherwood, Kim Henkel, Tobe Hooper

Produzenten: Christa Campbell, Lati Grobman, Carl Mazzocone, Les Weldon, Boaz Davidson, Mark Gill, Kevin Greutert, Kim Henkel, Tobe Hooper, Robert Kuhn, Avi Lerner, John Luessenhop, Beth Bruckner O’Brien, Trevor Short, John Thompson

Darsteller: Stephen Dorff, Lili Taylor, Sam Strike, Vanessa Grasse, Finn Jones, Sam Coleman, Jessica Madsen, James Bloor, Christopher Adamson, Dimo Alexiev, Nathan Cooper, Dejan Angelov, Boris Kabakchiev, Lorina Kamburova, Hristo Milev, Simona Williams, Venelina Ghyaurova, Eduard Parsehyan

Kritik:

Von Sebastian Notbom
Prüfungsmedium: Import-Blu-ray (OmU)

Zu aller erst möchte ich anmerken, dass Leatherface ein direktes Prequel zum 1974er The Texas Chainsaw Massacre darstellt und nicht in Verbindung mit den von Michael Bay produzierten Remakes steht, oder gar den recht lieblosen Pseudo-Fortsetzungen rund um Texas Chainsaw 3D. Die Regisseure Julien Maury und Alexandre Bustillo liefern hier also eine, von der Optik her lupenreine Vorgeschichte rund um eine der bekanntesten Horrorfilm-Ikonen überhaupt, bei der ein wirklich grandioser Plot-Twist alles auf den Kopf stellt!
Was etwas schade ist, und das sage ich nicht nur weil ich tatsächlich ein Splatterfan bin, dass Leatherface in Sachen Splatter und Gore nicht wirklich punkten kann. Der Film ist zwar angemessen brutal und es spritzt auch ein wenig Blut, dies aber eher auf gehobenen Pay-TV-Serien-Niveau und nicht, wie bei modernen Genre-Independet- und Undergroundfilmen oftmal üblich, Hektoliter-weise. Und das hätte man bei den Regisseuren von Inside durchaus erwarten dürfen!

Leatherface - Szenenbild

Dabei fühlte ich mich am ehesten an Oliver Stones Natural Born Killers erinnert, weil die eigentliche Hetzjagd (Sheriff Hal Hartmann jagt die entkommenen Psychatrie-Insassen und verfolgt dabei ganz persönliche Rachepläne) leider als Mittel zum Zweck verkommt. Ich meine damit, dass die eigentliche Verfolgung bei mir keinerlei Spannung erzeugt hat. Leatherface ist tatsächlich mehr Coming-of-Age-Roadmovie als Horror, bei dem eine Hand voll Psychos auf der Flucht vor der Polizei sind. Hierbei können vor allem die unbekannteren Schauspieler (zumindest im O-Ton) voll und ganz überzeugen.
Tatsächlich handelt es sich, bis auf eine Ausnahme, bei allen Figuren in dieser Geschichte um Antagonisten und/oder Opfer. Die Ausnahme bildet hier die Geisel Lizzy, die sich zunehmend aber auch zum geisteskranken Jackson hingezogen fühlt.

Leatherface - Szenenbild

Die bekanntesten Darsteller in dieser Origins-Story sind Stephen Dorff (Blade, Krieg der Götter, The Gate) und Lili Taylor (Conjuring, Hemlock Grove, Six Feet Under), die hier aber nicht als Showrunner fungieren. Die von ihnen gespielten Charaktere stricken eher den Rahmen der sehr interessanten Geschichte und drängen sich dabei niemals zu weit in den Vordergrund, was ja mitunter auch der bereits angesprochene Grund dafür ist, dass die Menschenhatz ansich im Film nicht der spannendste Punkt ist. Dieser ist tatsächlich, wie ‚Leatherface‘ zu dem wird was wir kennen…? – Einem erbarmungslosen Menschenschlachter… Und hier möchte ich euch bitten beim ersten Betrachten ganz genau aufzupassen. Ich will an dieser Stelle aber auch nicht zu viel verraten. Nur ist Leatherface in dieser Interpretation des Stoffs im jugendlichen Alter ein wirklich nettes Kerlchen, mit ausgeprägten Beschützerinstinkt, und genau dies macht für einen Fan des Franchise den absoluten Reiz beim Zusehen aus. Und ich schwöre euch, dass ihr diesen einen Moment im Prequel so schnell nicht wieder vergessen werdet!

Leatherface - Szenenbild

Als letztes bleibt noch anzumerken, dass Leatherface sehr gut aussieht, manchmal aber leider auch etwas zu gut. So bleibt die gewohnt dreckige 70er- bzw. 50er Jahre-Optik der Vorgänger, der digitalen Technik unserer Zeit geschuldet, leider irgendwie auf der Strecke. Viele der Statisten und Nebenrollen sehen auch viel zu modern für die Mitte des letzten Jahrhunderts aus. Einen Dutt und Hipster-Vollbart, wie der eine Pfleger in der Irrenanstalt, hat damals so sicher niemand getragen. Ansonsten sind die Sets aber stimmig, lediglich die Fahrzeuge sehen etwas zu sauber und somit zu sehr nach Spielzeugautos aus. Dies ist aber Kritik auf aller höchstem Niveau, was das von uns favorisierte Genre anbelangt.

Fazit:

Leatherface ist nach The Texas Chainsaw Massacre: Part 2 und dem Michael Bay (Produzent) bzw. Marcus Nispel (Regisseur) Remake der wohl gelungenste Francise-Beitrag. Zwar nicht ganz so blutig wie erwartet, aber als Fan wirklich interessant anzuschauen und mit einem richtig heftigen Plot-Twist versehen. Die notwendige Härte wird zwar geboten, erwartet aber bitte eher ein härteres Roadmovie mit ein paar wenigen Terrorfilm-Elementen. Für eine Direct-to-Disc-Produktion auf jeden Fall absolute Genre-Spitzenklasse!

5,5 von 6 Punkten

 

DVD / Blu-ray / Special Editions

An der Bild- und Tonqualität der hier gesichteten Import-Blu-ray gibt es nichts auszusetzen. Leider kann ich bisher nichts zur Synchronisation sagen…

Verleih: Turbine Media Group

Verleihstart: 19.12.2017

Verkaufstart: 19.12.2017

Verpackung: Amaray / Blu-ray Hülle / Digipack / Steelbook

Discs enthalten: 1 (2 im Digipack & Steelbook)

Wendecover: Ja

Schuber: Digipack-Edition

Ton:
• Deutsch: DD 5.1 (Blu-ray: DTS-HD Master Audio 5.1)
• Englisch: DD 5.1 (Blu-ray: DTS-HD Master Audio 5.1)

Untertitel: Deutsch, Englisch

Bildformat: 2,35 : 1

Blu-ray Auflösung: 1080p / 24Hz

Laufzeit: ca. 87 Min. (ca. 90 Min. Blu-ray)

Uncut: Ja (Spio/JK – indiziert)

Extras:
• Booklet
• Entfernte Szenen:
– Alternativer Anfang
– Alternatives Ende
– Und mehr…
• Making of
• Promo-Featurette
• Interviews mit Cast & Crew
• Behind the Scenes
• Trailer
 
* Es werden verschiedene, teilweise limitierte (Digipack & Steelbook) Editionen mit verschiedenen Covern und unterschiedlicher Ausstattung angeboten. Die nicht limitierten Standard Editionen beinhalten weniger Extras!

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