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Review: Alien – Covenant

Alien: Covenant - Poster FSK 16

Kurzinhalt & Trailer:

Die Crew des Kolonieschiffs ‚Covenant‘ ist unterwegs zu einem abgelegenen Planeten am anderen Ende der Galaxie. Dort entdecken sie etwas, das zunächst wie ein unentdecktes Paradies erscheint. Tatsächlich stellt es sich aber als dunkle, gefährliche Welt heraus. Als sie eine Bedrohung von kaum vorstellbarem Ausmaß entdecken, müssen sie einen erschütternden Fluchtversuch starten.

Originaltitel: Alien – Covenant

Jahr: 2017

Genre: Scifi-Horror

Kinostart: 18.05.2017

3D: Nein

Altersfreigabe: ab 16 Jahren – FSK

Produktionsland: USA, England, Australien, Neuseeland, Kanada

Regie: Ridley Scott

Drehbuch: Jack Paglen, Michael Green, John Logan, Dante Harper

Produzenten: David Giler, Walter Hill, Mark Huffam, Michael Schaefer, Ridley Scott

Darsteller: Michael Fassbender, Katherine Waterston, Billy Crudup, Danny McBride, Demián Bichir, Carmen Ejogo, Jussie Smollett, Callie Hernandez, Amy Seimetz, Nathaniel Dean, Alexander England, Benjamin Rigby, Uli Latukefu, Tess Haubrich, Lorelei King, Goran D. Kleut, Andrew Crawford, Javier Botet, James Franco, Guy Pearce, Noomi Rapace

Kritik:

Von Sebastian Notbom
Prüfungsmedium: Kino
Anzahl der Kritiker: 4

Hier haben wir nun das Sequel zum Alien-Prequel Prometheus, welches einigen Fans des Franchise wohl gehörig an die Nieren gehen dürfte. Leider kann ich in dieser Kritik aber nicht all zu genau darauf eingehen, denn ich möchte nicht zu viel spoilern… Ich kann aber so viel sagen, dass zwar der Ursprung der ‚Xenomorphen‘ erklärt wird – also wie die Aliens entstanden sind, die wir aus der ursprünglichen Reihe kennen – dieser Ursprung ist aber mehr als nur dürftig zusammengeflickt. Auch wird er erzählerisch alles andere als befriedigend rüber gebracht. Ich als Alien-Fan habe also ziemlich ernüchtert den Kinosaal verlassen, innerhalb unserer Gruppe waren die Meinungen aber gespalten. Es besteht also die Möglichkeit, dass einige persönliche Eindrücke ganz anders ausfallen als meine eigenen (was ja sowieso oft der Fall ist), weshalb es mir auch sehr schwer fällt Alien: Covenant objektiv zu bewerten. Als Genrefilm ist er grundsätzlich nicht schlecht, aber als Teil des Franchise für die meisten wahrscheinlich eine herbe Enttäuschung.

Alien: Covenant - Szenenbild

Einerseits haben wir hier diese sehr einfache und nicht gut erzählte Entstehungsgeschichte der Xenomophen, andererseits wird aber auch ordentlich Fan-Service betrieben. So ist das eine (!) ‚Alien‘ (back to the roots) schon eine Wucht und der Kampf gegen diesen „Säure-Bluter“ ein rasantes Actionfest in schwindelerregender Höhe. Wir Fans mussten ja auch lange genug darauf warten, unsere geliebten Xenomorphen wieder auf der großen Leinwand zu sehen. Wer allerdings schon Schwierigkeiten mit den Logikfehlern des direkten Vorgängers Prometheus hatte, der wird hier wohl absolut keine Freude haben.

Der Anfang des Films ist außerordentlich atmosphärisch und bringt die Beklemmung und die Gefahren einer interstellaren Reise gut auf den Schirm bzw. aktuell gut auf die Leinwand. Nach einigen technischen Schwierigkeiten fängt die ‚Covenant‘ – so der Name des Raumschiffs mit über 2000 Kolonisten an Bord – ein Signal von einem Planeten ab. Dieses ist aber kein Notsignal, sondern ein alter Rock-Hit in Dauerschleife. Das macht die Obrigkeit der Besatzung natürlich neugierig, die daraufhin Kurs in Richtung des für die Besiedlung durch Menschen absolut geeigneten Planeten einschlägt. Schnell wird ein Landungsschiff klargemacht, das sich sogleich mit einem Stoßtrupp von Forschern in die vom Sturm gepeitschte Atmosphäre des Planeten stürzt und sich auf in Richtung des Notsignals macht. Und natürlich landet man dann 12 Kilometer entfernt und muss sich noch durch einen dichten Urwald und steile Bergklippen hinauf kämpfen… Man hätte ja auch gleich direkt beim Signal landen können. Genug Platz wäre dort gewesen, wie man später unschwer erkennen kann. Solche erzählerischen Schwächen gibt es leider dutzende in Alien: Covenant. Es sind einfach viel zu viele sehr einfach zu vermeidende Fehler! Sie hier alle aufzuzählen würde aber den Rahmen dieser Kritik sprengen…

Alien: Covenant - Szenenbild

… diesbezüglich muss ich unbedingt noch das unrealistische bzw. stümperhafte Vorgehen der Protagonisten mit in diesen Text einbringen: Die „forschenden“ und vermutlich „gut eingewiesenen“ Kolonisten/Wissenschaftler/Astronauten trampeln rücksichtslos alles nieder, was sich auf ihrem Weg befindet. Darunter auch einige merkwürdige Pilze, die Sporen abschießen, welche unbemerkt in den (menschlichen) Wirt eindringen. Schon haben wir erste Infizierte, die schnell aus allen Körperöffnungen blutend sterben und aus denen merkwürdige weiße, sehr angriffslustige Xenomorph-Hybriden (genannt ‚Neomorphen‘) platzen. Als ob das nicht genug wäre, bricht auch noch die Nacht herein und es kommen immer mehr dieser Viecher aus sprichwörtlich allen Löchern gekrochen… Die Rettung ist ein mysteriöser Fremder – der Android David (Michael Fassbender) – der eine Leuchtkugel abschießt, die Neomorphen so vertreibt und die Überlebenden des Angriffs mit in sein Versteck nimmt. Dieses stellt sich als Hauptstadt der ‚Konstrukteure‘ heraus, die bereits in Prometheus vorgestellt wurden, und das Schicksal nimmt seinen Lauf…

Alien: Covenant - Szenenbild

Technisch wurde Alien: Covenant – ich würde mal sagen – sehr routiniert von Regisseur und Alien-Erfinder Ridley Scott inszeniert. Im direkten Vergleich zu seinem Vorgänger ist das zweite Alien-Prequel auch sehr blutig. Und damit sind wir auch schon beim Thema „aus den Wirten platzende Xeno- und Neomorphen“: Es dauert gefühlt nur 5 Minuten, bis sich der später im Film vorkommende ‚Facehugger‘ zu einem ausgewachsenen (!) Alien entwickelt hat. Wir erinnern uns an den 1979er Scifi-Horror-Klassiker-Erstling, in dem die Entwicklung und das Wachstum des Aliens einige Tage gedauert hat! Wenn dies die Vorgeschichte ist, dann haben sich die Xenomorphen eindeutig zurück entwickelt. Selbst die weißen Hybriden platzen schon mannsgroß nach wenigen Stunden aus ihren Wirtskörpern. Das ist, neben zahlreichen anderen Logikfehlern und Schwächen in der Erzählstruktur, absolut tödlich für die sonst so dichte und von Fans geliebte Alien-Atmosphäre.
Ein wenig Hoffnung macht, dass Regisseur Ridley Scott ungefähr 20 Minuten Bildmaterial aus dem Film entfernen musste, um ihn auf eine Kino-kompatible Länge von ca. 120 Minuten zu bringen. Vielleicht gibt es für das Heimkino ja noch einen Director’s- oder Re-Cut, bei dem einige der Lücken in der Erzählstruktur gestopft wurden…?

Fazit:

Was schlussendlich bleibt ist leider nur ein recht hirnloser und blutiger Scifi-Actionfilm mit ‚Alien‘. Es geht alles viel zu schnell, es ist alles (auf das Alien-Universum bezogen) viel zu unlogisch, die Entstehungsgeschichte der Xenomorphen ist wirklich banal und zudem ist Alien: Covenant auch noch ungewöhnlich bunt. Es wird SEHR schwer einen Übergang zum 1979er Erstling Alien herzustellen; sofern es eine Fortsetzung dieser Prequel-Reihe geben wird, denn die Quoten an den Kinokassen sind rekordverdächtig schnell eingebrochen. Alien: Covenant ist aber keines Falls ein schlechter Genrefilm, allerdings einer der schlechtesten des Alien-Franchise. Als Fan kommt man sich nach so langer Wartezeit irgendwie billig abgespeist vor.
Gegenteilige Meinungen oder Zustimmung gerne unten in die Kommentare…

3,5 von 6 Punkten

 

DVD / Blu-ray

Bisher nur im Kino gesichtet…

Verleih: 20th Century Fox

Verleihstart:

Verkaufstart:

Verpackung: Amaray / Blu-ray Hülle

Discs enthalten:

Wendecover:

Schuber:

Ton:
• Deutsch: DD 5.1 (Blu-ray: DTS-HD Master Audio 5.1)
• Englisch: DD 5.1 (Blu-ray: DTS-HD Master Audio 5.1)

Untertitel:

Bildformat: 2,35 : 1

Blu-ray Auflösung: 1080p / 24Hz

Laufzeit: ca. 122 Min.

Uncut: Unklar (es könnte einen Director’s Cut für das Heimkino geben)

Extras:
• Trailer

Ein Kommentar zu “Review: Alien – Covenant

  1. Nico

    Bin selber ein absoluter Alien Fan und war auch super enttäuscht von dem Film. Selbst eingedenk dessen, dass ich nach Prometheus keine großen Erwartungen hatte. Optisch sah zwar wieder alles nett aus, aber der Plot und das Pacing waren zum Haare raufen.Ich hatte das Gefühl, dass Scott einfach nur seine Schöpfungsgeschichte loswerden wollte. Alles Andere drum herum, von den unausgegorenen Charakteren bis hin zu den 5-Minuten-Terrine-Aliens, war einfach nur vom Hollywood Fließband.

    Schockierend auch zu sehen, dass Scott mittlerweile null Ahnung hat, wie man das Alien effektiv als Filmmonster einsetzt. Wie im letzten Predator Film, kommt das Alien jetzt auch eher wie ein Marvel Schurke rüber, der im blanken Tageslicht sichtbar überall hinstapft, nur damit man ein Bisschen mit CGI protzen kann.

    Für mich gilt nach wie vor: Der letzte Alien Film war Alien 3. Der war zwar auch schon holprig, schloss Ripley’s Story aber gut ab und war den Vorgängern wenigstens atmosphärisch weitgehend treu.

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