Kurzinhalt:
Heiligabend ist eine Zeit, in der man mit der Familie zusammenkommt, den Abend gemeinsam verbringt und die Festtage genießt. Eine idyllische „Stille Nacht“ ist der wohlhabenden Familie Lightstone dieses Jahr nicht vergönnt. Stattdessen bricht die Hölle über sie herein, als eine Truppe von Söldnern ihr trautes Heim stürmt und sie als Geiseln nimmt, um so an die Millionen in ihrem Tresor zu kommen. Was die skrupellosen Eindringlinge jedoch nicht bedenken: Sie stehen (natürlich) auf der Ungezogenen-Liste des Weihnachtsmannes – weswegen genau der sich ihnen nun mit aller Kraft entgegenstellt. Sein diesjähriges Geschenk besteht darin, die Familie zu retten. Der Weihnachtsmann wird beweisen, dass er nicht nur ein freundlicher alter Mann ist, sondern auch ein Geheimnis in sich trägt: Santa hat so einige Tricks auf Lager…
Originaltitel: Violent Night
Jahr: 2022Genre: Action, Schwarze Komödie, Weihnachten
Kinostart: 01.12.2022
3D: Nein
Altersfreigabe: ab 16 Jahren – FSK
Produktionsland: USA, Kanada
Regie: Tommy Wirkola
Drehbuch: Pat Casey, Josh Miller
Musik: Dominic Lewis
Produzenten: Guy Danella, David Leitch, Kelly McCormick, Marc S. Fischer, Matt Akey
Darsteller: David Harbour, John Leguizamo, Beverly D’Angelo, Alex Hassell, Alexis Louder, Edi Patterson, Cam Gigandet, Leah Brady, André Eriksen, Brendan Fletcher, Mike Dopud, Alexander Elliot, Mitra Suri, Can Aydin, Phong Giang, Finn McCager Higgins, Rawleigh Clements-Willis, Stephanie Sy, Cha-Lee Yoon, Marina Stephenson Kerr, John B. Lowe, Ray Strachan
Kritik:
Von Sebastian Notbom
Prüfungsmedium: Amazon Prime (UHD, Deutsch)
Meine weihnachtlichen Stimmungsmacher sind u.a. Kevin – Allein zu Haus, Santa’s Slay – Blutige Weihnachten und Gremlins – Kleine Monster. Aus einem mir nicht verständlichen Grund, außer der Tatsache dass dieser Film an Heiligabend spielt, kommt für viele Freunde deftigerer Filmkost noch Stirb Langsam (Teil 1 & 2) hinzu. Ende 2022 kam Violent Night auch in die deutschen Kinos, den ich dazumal mit dem eher „murksigen“ Christmas Bloody Christmas verwechselt habe und mich die ganze Zeit (damals als Stream) gewundert habe, dass nicht David Harbour (Stranger Things, Black Widow, Hellboy – Call of Darkness) den Amok laufenden Weihnachtsmann gespielt hat…
Nun, knapp ein Jahr später und meinen Fehler erkannt, kann ich guten Gewissens sagen, dass Violent Night hervorragendes Stirb Langsam-Feeling, eine ca. 10-minütige, super lustige und echt martialische „Kevin-Hommage“ und einen sympathisch verrohten Santa bietet, welcher einst ein blutrünstiger Wikingerkrieger war, der nun seine „Sozialstunden“ ableisten muss und mit der Zeit daran Gefallen gefunden hat. Hier haben die Filmschaffenden fast alle meiner saisonalen Leckerbissen (außer Gremlins) in einen Topf geschmissen und mit einer gehörigen Prise blutrünstiger John Wick-Action gewürzt… und das Gericht, das am Ende dabei herauskam, ist überraschend schmackhaft!
Wichtig für einen Weihnachtsfilm – egal wie schwarzhumorig und martialisch – ist vor allem eine kindliche Perspektive auf die Weihnachtsthematik und dass es um Familie bzw. Zusammengehörigkeit geht. Genau deshalb fällt für mich z.B. Stirb Langsam nicht in diese Kathegorie, denn darin will der Protagonist John McClane (gespielt von Bruce Willis) lediglich rechtzeitig an Weihnachten bei seiner Familie sein.
Neben dem hier vorhandenen fantastischem Element eines echten Weihnachtsmanns, der versucht die kleine Trudy und ihre zerrüttete Familie aus einer Notsituation zu retten, deren snobistische Mitglieder – trotz akuter Lebensgefahr – nur an materiellen Dingen und ihren Geschäften interessiert scheinen und weiterhin ihre Intrigen spinnen, ist da immer besagtes kleine Mädchen, welches an den Weihnachtsmann glaubt, der wiederum gerade in einer kleinen Sinnkriese steckt und durch sie ein Stück weit Hoffnung zurück erlangt, dass er eben nicht nur ein verkannter Dienstleister für kleine „verwöhnte Arschloch-TikTok-Kiddies“ ist. Also egal wie viele Blutfontainen in Violent Night durch das Bild spritzen, im Kern geht es tatsächlich um den Geist und die grundsätzliche Idee von Weihnachten…
Die zahlreichen Kampf- und Actionszenen (bezogen auf das Gunplay) wurden gekonnt choreografiert und inszeniert; was natürlich wichtig für einen Film ist, der damit wirbt, von den Produzenten von Bullet Train, Nobody und John Wick zu sein. Dabei wurde des Öfteren stilistisch auf sogenannte Longshots gesetzt, in denen sich die Kamera scheinbar stetig und flüssig um das Geschehen herum bewegt. Perspektivwechsel finden selten in offensichtlicher Schnittform statt.
Für die Regie zeichnet sich kein Geringerer als der gebürtige Norweger Tommy Wirkola verantwortlich, der sich u.a. durch die beiden Dead Snow Filme und Hänsel & Gretel: Hexenjäger einen Namen unter Genreliebhabern gemacht hat.
Natürlich erwartet hier niemand Oscar-reife Performances von den Darstellern. Das lässt bereits das Drehbuch und die Grundidee nicht zu. Dennoch fährt Violent Night einen imposanten Cast auf: Allen voran natürlich David Harbour, der sich sehr schnell zu einem meiner Lieblingsschauspieler entwickelt hat. Auch John Leguizamo (Land of the Dead, William Shakespeares Romeo & Julia, Spawn, John Wick) und Brendan Fletcher (Freddy vs Jason, Rampage, The Pacific) sehe ich immer wieder gerne auf der großen Leinwand, oder in der Flimmerkiste. Beverly D’Angelo ist – neben ihrer Haupt-Nebenrolle in American History X – vor allem als Ehefrau von Chevy Chase in den „Griswold-Filmen“ – inkl. Schöne Bescherung, also aus einem DER Weihnachtsfilme überhaupt bekannt.
Fazit:
Wir (ich und meine Frau) waren sehr froh Violent Night digital bei Amazon Prime (im Sonderangebot) gekauft zu haben, weil wir damit unserer ohnehin schon bunten Mischung alljährlicher Feitagsfilme noch eine weitere Farbnuance hinzufügen konnten.
Dieser verschneite und bunt beleuchtete Actionkracher ist schön schwarzhumorig, angenehm sozial-/konsumkritisch, sehr blutig und vergisst dabei eine gewisse kindliche Sicht auf Weihnachten nicht, die sehr wichtig für einen echten Weihnachtsfilm (egal welchen Genres) ist.
Für Weihnachtsmuffel, oder -fans, mit einem Faible für martiale Action und sehr schwarzem Humor, führt eigentlich kein Weg an Violent Night vorbei…!
5 von 6 Punkten
DVD / Blu-ray / VoD / 4K UHD
Verleih: Universal Pictures
VoD Verkauf (EST): 02.02.2023
VoD Verleih (TVoD): 02.02.2023
DVD & Blu-ray Verkauf: 16.02.2023
Limited Steelbook Edition (4K) Verkauf: 09.11.2023
Verpackung DVD: Softbox
Verpackung Blu-ray: HD Keep Case (blau)
Verpackung Limited Steelbook Edition (4K): Steelbook
Ton DVD:
• Deutsch: DD 5.1
• Englisch: DD 5.1
• Französisch: DD 5.1
• Italienisch: DD 5.1Ton Blu-ray:
• Deutsch: DTS-HD High Resolution Audio 7.1
• Englisch: DTS-HD Master Audio 7.1
• Französisch: DTS-HD High Resolution Audio 7.1
• Italienisch: DTS-HD High Resolution Audio 7.1Ton Limited Steelbook Edition (4K):
• Deutsch: Dolby Atmos, Dolby TrueHD 7.1
• Englisch: Dolby Atmos, Dolby TrueHD 7.1
• Französisch: DTS-HD High Resolution Audio 7.1
• Kanadisches Französisch: DTS-HD Master Audio 5.1
• Italienisch: DTS-HD High Resolution Audio 7.1
• Japanisch: DTS-HD Master Audio 5.1
• Lateinamerikanisches Spanisch: DTS-HD High Resolution Audio 7.1Untertitel DVD: Deutsch, Englisch, Niederländisch, Französisch, Italienisch
Untertitel Blu-ray: Deutsch, Englisch, Niederländisch, Französisch, Italienisch
Untertitel Limited Steelbook Edition (4K): Deutsch, Chinesisch (traditionell), Englisch für Hörgeschädigte, Französisch, Kanadisches Französisch, Italienisch, Japanisch, Lateinamerikanisches Spanisch, Tschechisch
Bildformat: 2,39 : 1
Blu-ray & VoD Auflösung: 1080p / 24Hz
4K UltraHD Auflösung: 2160p / 24Hz
Laufzeit 25Hz: ca. 107 Min. (DVD)
Laufzeit 24Hz: ca. 111 Min. (Blu-ray, VoD)
Uncut: Ja
Extras:
• Audiokommentar
• Unveröffentlichte und erweiterte Szenen
• 3 Featurettes
• Trailer