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Review: The Boogeyman

The Boogeyman - Poster FSK 16

Kurzinhalt:

Die High-School-Schülerin Sadie Harper und ihre jüngere Schwester Sawyer sind vom kürzlichen Tod ihrer Mutter erschüttert und erhalten nicht viel Unterstützung von ihrem Vater Will, einem Therapeuten, der mit seinen eigenen Schmerzen zu kämpfen hat. Als ein verzweifelter Patient unerwartet bei ihnen zu Hause auftaucht und Hilfe sucht, hinterlässt er ein schreckliches übernatürliches Wesen, das Jagd auf Familien macht und sich vom Leid seiner Opfer ernährt…

Originaltitel: The Boogeyman
Jahr: 2023

Genre: Horror, Monster, Jumpscares

Kinostart: 01.06.2023

3D: Nein

Altersfreigabe: ab 16 Jahren – FSK

Produktionsland: USA, Kanada

Regie: Rob Savage

Drehbuch: Scott Beck, Bryan Woods, Mark Heyman, Stephen King

Musik: Patrick Jonsson

Produzenten: Dan Cohen, Dan Levine, Shawn Levy, Scott Beck, Ryan H. Cunningham, Adam Kolbrenner, Robyn Meisinger, Emily Morris, John H. Starke, Bryan Woods

Darsteller: Sophie Thatcher, Chris Messina, Vivien Lyra Blair, David Dastmalchian, Marin Ireland, Madison Hu, Maddie Nichols, Leeann Ross, Shauna Rappold, LisaGay Hamilton, Cristala Carter

Kritik:

Von Sebastian Notbom
Prüfungsmedium: Stream (Amazon Prime)

Das Große Problem von The Boogeyman ist, dass diese erneute Verfilmung einer Kurzgeschichte von Stephen King zwar super wertig produziert wurde (was man bei einem geschätzten Budget von stolzen 35 Millionen Dollar auch erwarten kann), ich sie aber auf Grund einiger Längen und einer eher uninspirierten Story insgesamt ziemlich langweilig fand. Dazu sollte ich noch erwähnen, dass ich gar nicht mehr weiß, ob ich die anderen Boogeyman-Filme überhaupt gesehen habe und dass ich besagte Kurzgeschichte nie gelesen habe, ich also gar nicht wusste bzw. gar keine Ahnung davon hatte, was auf mich zukommen würde.
Was man spannend findet, das ist ja bekanntlich Geschmackssache. Objektiv kann ich aber sagen, dass man hier zum Gruseln, neben ängstlichen Gesichtern in meist diffusem Licht, fast nur Dunkelheit und Jumpscares präsentiert bekommt, für welche die Rahmenhandlung nicht wichtig ist.

The Boogeyman - Szenenbild

Es geht mal wieder um eine amerikanische Upper-Class-Familie, die einen schweren Schicksalsschlag erlitten hat. Im mal wieder viel zu großen Haus sieht man den verwitweten Vater zweier Töchter eigentlich nie (wozu auch, da sind ja nur seine Kinder) und Lichtschalter sucht man scheinbar auch vergeblich…
Ich frage mich langsam wirklich, ob die Amerikaner unter einer verheimlichten, ewig andauernden Energiekrise leiden, die weitaus schlimmer ist als die hierzulande durch den Russland-Ukraine-Krieg verursachte und deshalb so wenige Lichtquellen und entsprechende Schalter verbauen…?
Der sich nach dem Tod seiner Frau in Arbeit vergrabende Vater ist allerdings ein erfolgreicher Psychologe, was zumindest riesige Haus erklärt. Ich mag es in Horrorfilmen allerdings lieber etwas bodenständiger.
Dabei spricht aus mir keinesfalls irgendeine Form von Neid. Solche Horrorfilme wie dieser, oder zuletzt z.B. auch Bed Rest wirken auf Grund ihrer überdimensionierten und überstilisierten Settings auf mich einfach nicht natürlich und zu unpersönlich in Bezug auf die Charaktere, die sich dadurch irgendwie wie Fremdkörper anfühlen. Das erschwert es mir als gutbürgerliche Person, die Probleme der Protagonisten ernstzunehmen und mitzufühlen…

Nichtsdestotrotz, ebenso wie der Film auf Grund der guten Kameraführung, des versierten Schnitts und der gelungenen Nachbearbeitung optisch einiges hermacht, ist auch das Schauspiel insgesamt sehr gut. Das Monster bzw. der ‚Boogeyman‘ wurde interessant gestaltet, nur ein paar Flammen aus dem Rechner haben für mich im recht actionreichen Finale leicht das Bild gestört.

The Boogeyman - Szenenbild

Weil es sich beim ‚Boogeyman‘ ganz klar um ein Monster handelt, welches sich im Haus eingenistet hat, hätte ich mir ein ausgeklügelteres Regelwerk gewünscht; denn wie und ob der ‚Boogeyman‘ zu besiegen ist, wirkt stets sehr willkürlich. Auch was das Ding eigentlich ist und woher es kommt, ja sogar wie es funktioniert und sich wirklich ernährt, kann man nur erahnen…
Die Einen mögen solch offen gelassene Fragen und denken sich selbst ihren Teil, ich gehöre aber zu der Fraktion, die sich in solch einem speziellen Fall etwas mehr Exposition gewünscht hätte; so wie z.B. im neu aufgesetzten Es-Zweiteiler, zu dem der Antagonist ‚Pennywise‘ nachfolgend sogar noch eine eigene Prequel-Serie spendiert bekommt (wenn der 2023er Autorenstreik nicht zu sehr rein grätscht). Dort wird sehr gut erklärt, was das titelgebende ‚Es‘ ist und wo das Wesen höchstwahrscheinlich herkommt und das fehlt hier bei The Boogeyman, obwohl ebenfalls basierend auf einer Vorlage von Stephen King.

The Boogeyman - Szenenbild

Fazit:

Es ist ehrlich gesagt erstaunlich, dass es drei Drehbuchautoren und ca. zehn Produzenten nicht schaffen, eine bereits existierende, mehrfach verfilmte und womöglich auch sehr gute Kurzgeschichte für eingefleischte Horrorfans wie mich, spannend und mit ein paar innovativen Elementen aufzubereiten. Vielleicht liegt es am guten alten „viele Köche verderben den Brei“-Prinzip, dass letztendlich doch nur eine recht dunkle Suppe mit ein paar Jumpscares kredenzt wurde. Gelegenheits-Gruselfreunden, die qualitativ hochwertigere Genre-Produktionen bevorzugen und nicht all zu viel Wert auf eine besonders ausgeklügelte Geschichte legen, die können zur spookigen Abendunterhaltung bedenkenlos zugreifen, wenn der Film irgendwann mal beim Streaming-Dienst der Wahl zum Ausleihen, oder gar kostenlos zur Verfügung steht. Ich habe es nicht ins Kino geschafft und konnte natürlich nicht abwarten, hatte zu viele Erwartungen und nun auf Prime – im Nachhinein gefühlt – viel zu viel Geld ausgegeben. Im Kino hätte ich mich natürlich ebenso geärgert…
Obwohl optisch sehr edel und gut besetzt, wirkt der Film – trotz recht emotionaler Rahmenhandlung – recht unpersönlich und auf die Lebensweise der Protagonisten bezogen irgendwie unglaubwürdig, bis dann am Ende mal wieder alles viel zu schnell geht.

3,5 von 6 Punkten

 

DVD / Blu-ray

Verleih: Disney / 20th Century Fox

Verleihstart: Unbekannt (VoD)

Verkaufstart: Unbekannt (DVD, Blu-ray)

Verpackung: Amaray / Blu-ray Hülle

Ton DVD:
• Deutsch: DD 5.1
• Englisch: DD 5.1

Ton Blu-ray:
• Deutsch: DTS-HD Master Audio 5.1
• Englisch: DTS-HD Master Audio 5.1

Ton 4K UltraHD: Unbekannt

Untertitel DVD: Deutsch

Untertitel Blu-ray: Deutsch

Untertitel 4K UltraHD: Unbekannt

Bildformat: 2,39 : 1

Blu-ray & VoD Auflösung: 1080p / 24Hz

4K UltraHD Auflösung: Unbekannt

Laufzeit 25Hz: ca. 95 Min. (DVD)

Laufzeit 24Hz: ca. 98 Min. (Kino, Blu-ray, 4K UHD)

Uncut: Ja

Extras:
• Trailer


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