Kurzinhalt & Trailer:
Amy wird zu ihrem Geburtstag nachts von ein paar Freunden in ihrer Arbeit, einem Leichenschauhaus, mit einer Feier überrascht. Der Spaß hält jedoch nicht lange an, als der Körper von dem dort liegenden psychopathischen Killer Jacob Goodnight zu neuem Leben erwacht. Mit Haken, chirurgischen Messern sowie Knochensägen verwandelt der sadistische Massenmörder die Party recht schnell in einen blutigen Alptraum…
Originaltitel: See No Evil 2
Jahr: 2014
Genre: Slasher, Splatter, Survival
Kinostart: Nein
3D: Nein
Altersfreigabe: ab 18 Jahren – FSK
Produktionsland: USA
Regie: Jen Soska, Sylvia Soska
Drehbuch: Nathan Brookes, Bobby Lee Darby
Produzenten: Michael J. Luisi, Marc Bienstock, Richard Lowell
Darsteller: Glenn ‚Kane‘ Jacobs, Danielle Harris, Katharine Isabelle, Chelan Simmons, Kaj-Erik Eriksen, Greyston Holt, Lee Majdoub, Michael Eklund, Reese Alexander, Kelly-Ruth Mercier, Lynn Colliar
Kritik:
Von Sebastian Notbom
Prüfungsmedium: deutsche Blu-ray
See No Evil wurde in Deutschland im Jahr 2007 veröffentlicht und es handelt sich dabei um den vierten einer Reihe von den WWE Studios mit finanzierten Filmen. Zu dieser Zeit feierten Slasher (nach dem 90er Scream-Hype) erneut eine kleine Hochzeit, weshalb der Markt ein wenig überflutet schien. Dieser (mittlerweile) erste Teil konnte sich aber gegen die Konkurrenz durchsetzen und vor allem Glenn Jacobs (Kane) als psychisch gestörtes Riesenbaby, das reihenweise verrohte Teenager abschlachtet, war irgendwie interessant zu beobachten. Die Story war im Großen und Ganzen natürlich nichts neues, aber der Härtegrad, die Geschwindigkeit und vor allem auch die technische Qualität konnten überzeugen.
Tatsächlich war auch die BPjM ziemlich schnell der Meinung, dass der Film in seiner ungeschnittenen Fassung nach Liste B der jugendgefährdenden Medien beschlagnahmt werden sollte, trug den Film dann letztendlich aber doch, einige Monate später, in die etwas laschere Liste A (absolutes Werbeverbot) ein, in der er heute noch verweilt. Tatsächlich hat die ursprüngliche Beschlagnahme für Verwirrung unter den Horrorfans gesorgt, denn eigentlich handelt es sich bei See No Evil lediglich um ein Horror-Dutzendprodukt, mit einigen ziemlich gut inszenierten Splattereffekten, die man allerdings nicht all zu ernst nehmen kann. Wenn man bedenkt dass z.B. Wrong Turn nur drei Jahre zuvor mit einem FSK 16 „gesegnet“ wurde, verwirrte die Schärfe der Prüfer bezüglich See No Evil…
Im Jahr 2014 kam dann die (lang ersehnte?) Fortsetzung, die erst im November 2018 als DtD-Veröffentlichung (Direct to Disc) als normale Amaray-Edition auch in Deutschland auf den Markt geschmissen wurde, bei der die Zwillingsschwestern Jen und Sylvia Soska (American Mary) die Regie führten. Erneut ist Wrestler Kane in der Rolle des Jacob Goodnight zu sehen und dieser mordet sich direkt nach seinem scheinbaren Tod (am Ende des ersten Teils) durch ein Leichenschauhaus, in der ein paar Twens den Geburtstag ihrer Freundin Amy (Danielle Harris) feiern. Na klar… in einem Leichenschauhaus, weil Amy ja dort arbeitet und wegen dem Massenmord im Vorgänger eine zusätzliche Nachtschicht schieben muss… Mehr muss ich wahrscheinlich nicht zu der hanebüchenen Grundidee erzählen. Und wie es zweite Teile oftmals an sich haben, ist auch dieser in fast allen Belangen weit hinter seinem Erstling abgeschlagen. Da nützt auch ein Michael Ecklund (Wynonna Earp, The Divide, Bates Motel) als Rollstuhl-fahrender Chef der Pathologie (der übrigens auch ziemlich deplatziert wirkt), oder eine Katharine Isabelle (American Mary, Ginger Snaps-Reihe) nicht mehr viel, den Film noch aufzuwerten.
Die Story ist insgesamt super dämlich; wobei ich mich bei einem Slasher nicht darüber aufrege, dass sie oftmals kaum vorhanden ist. Aber die Protagonisten (das „Schlachtvieh“ für Killer Jacob) verhalten sich die meiste Zeit über absolut unnachvollziehbar und dumm, so dass ich es mit meinen mittlerweile fast 40 Jahren kaum noch ertrage ihnen zuzusehen. Außerdem stört die abwechselnd bläulich-orangene, ziemlich dröge und etwas zu dunkle Farbgebung ungemein das Auge. Hinzu kommt, dass das gesamte technische Grundgerüst des Films eher mäßigen TV-Serien der 90er Jahre entspricht. Ich fühlte mich, auch wenn es hier vielleicht nostalgisch rüber kommen soll, an damalige Digital Betacam-Optik erinnert. Ein tatsächlich etwas zu glatter TV-Look und überhaupt nicht mehr zeitgemäß. See No Evil 2 sieht echt billig aus.
Bis heute (Stand April 2019) hat der Film laut The Numbers in den USA auch nur ca. 1,6 Millionen Dollar eingespielt, das Meiste davon über DVD-Verkäufe, weil sich eine Blu-ray hier optisch überhaupt nicht lohnt. Das 2017 veröffentlichte, auf 1111 Stück limitierte Mediabook von NSM bringt es mittlerweile aber als Sammlerstück auf einen wirklich stolzen Preis, je nach Nummer natürlich…
Fazit:
Was diese Fortsetzung bietet, sind lediglich eine Hand voll passabler Splatter- und Gore-Effekte und ein recht cooler Killer. Das reicht mir persönlich absolut nicht mehr; vor allem in Bezug auf den ersten Teil, der damals durch seine verhältnismäßig hochwertige Produktion und sein flottes Tempo überzeugen konnte, trotz aller damals schon lange nicht mehr zeitgemäßen Slasher-Klischees.
See No Evil 2 hingegen ist fast schon Zeitverschwendung. Die Charaktere sind unausgereift und austauschbar, das Setting ist viel zu karg und die Story ist streckenweise einfach viel zu dämlich. Letztere unterhält nicht einmal durch unfreiwillige Komik. Ich war einfach nur abwechselnd genervt oder gelangweilt… Gegenteilige Meinungen gerne in die Kommentare!
2 von 6 Punkten
DVD / Blu-ray / Mediabook
Die Farbfilter sind grausam und die Synchronisation ist eher schlecht als recht. Ein wirklich knackig-scharfes Bild sieht auch anders aus.
Verleih: NSM Records
Verleihstart: 30.11.2018
Verkaufstart: 30.06.2017 (Mediabook) / 30.11.2018
Verpackung: Amaray / Blu-ray Hülle / Mediabook
Discs enthalten: 1 (2 im Mediabook)
Wendecover: Nein
Schuber: Nein
Ton:
• Deutsch: DD 5.1 (Blu-ray: DTS-HD Master Audio 5.1)
• Englisch: DD 5.1 (Blu-ray: DTS-HD Master Audio 5.1)Untertitel: Deutsch, Englisch
Bildformat: 1,78 : 1
Blu-ray Auflösung: 1080p / 24Hz
Laufzeit: ca. 86 Min. (ca. 90 Min. Blu-ray)
Uncut: Ja
Extras:
• Autopsy
• Kane’s Goodnight
• Twisted Twins
• Filmographien
• Bildergalerie
• Trailer
Finde es schön, dass hier mitterweile wieder regelmäßiger Reviews erscheinen, auch wenn das Sichten dieses Filmes wohl alles andere als einen lohnenswerten Zeitvertreib verspricht.
Schon der erste Teil war Duzentware im unteren Durchschnitt. Nach der Review werde ich diesen getrost auslassen können. Danke für die Warnung:)
Den ersten Teil fand ich damals tatsächlich sehr unterhaltsam. War nichts wirklich neues, aber er war ziemlich hochwertig produziert und ist gut blutig. 🙂