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Review: Christmas Bloody Christmas

Cristmas Bloody Christmas - DVD Blu-ray Cover FSK 18

Kurzinhalt:

Es ist Heiligabend. Eigentlich wollen Tori und Robbie nach ihrer Schicht im Plattenladen nur feiern, sich volllaufen lassen und das deprimierendste aller Feste hinter sich bringen. Als jedoch ein Weihnachtsmann-Roboter in einem nahe gelegenen Spielzeuggeschäft zur Axt greift und einen Amoklauf quer durch die beschauliche Kleinstadt startet, wird die Heilige Nacht zum Kampf ums nackte Überleben.

Originaltitel: Christmas Bloody Christmas

Jahr: 2022

Genre: Scifi, Action, Horror

Kinostart:

3D: Nein

Altersfreigabe: ab 18 Jahren – FSK

Produktionsland: USA

Regie: Joe Begos

Drehbuch: Joe Begos

Musik: Steve Moore

Produzenten: Joe Begos, Josh Ethier, Emily Gotto, Mark Ward, Samuel Zimmerman

Darsteller: Riley Dandy, Sam Delich, Jonah Ray, Dora Madison, Jeff Daniel Phillips, Abraham Benrubi, Jeremy Gardner, Graham Skipper, Kansas Bowling, Joe Begos, Josh Ethier, Elliott Gilbert, Adam Dietrich, Matt Mercer, Aerial Washington

Kritik:

Von Sebastian Notbom
Prüfungsmedium: Stream (Amazon Prime)

Christmas Bloody Christmas ist eine eher kleine Produktion aus dem Hause Shudder, die Altbekanntes relativ kurzweilig vermischt, insgesamt aber absolut nichts Neues bietet. Hier wurde lediglich ein Terminator-Verschnitt in ein Weihnachtsmannkostüm gesteckt, der aus keinem näher genannten Grund (ein „Softwarefehler“ ist die Diagnose) wahllos mordend durch ein kleines amerikanisches Städtchen rennt; und das war es dann auch schon.
Das halbwegs brutale Kamera-Schnittgemetzel wurde kurzerhand in rote und grüne Farben getüncht (typisch für viele Digitalkameras bei wenig Licht), höchstwahrscheinlich um einen weihnachtlichen Look zu erzeugen. Dabei ist die grundsätzliche Bildqualität der größte Wermutstropfen, denn die sehr unabwechslungsreiche, meist ziemlich sperrliche (teilweise sogar nur mit Schwarzlicht), manchmal aber auch viel zu aufdringliche Scheinwerfer-Ausleuchtung und ein permanentes Schneegestöber in den Außenbereichen, verursachen massive Interpolations- und Kompressionsfehler, die offensichtlich als sehr aufdringlichen digitalen Filmkorn (eigendlich ein edler und natürlicher Zelluloid-Effekt) getarnt wurden. Dies lässt eine Veröffentlichung in einem 4K UltraHD Mediabook fast schon wie eine absolute Frechheit erscheinen, denn sehr viele Abspiel- und TV-Geräte dürften ein echtes Problem damit haben, bei all dem Pixel-Gewusel ein klares und kontrastreiches Bild zu erzeugen…

Cristmas Bloody Christmas - Szenenbild

Die Story – die sich 123%ig an Killer-Roboter-Filmen aus den 80ern orientiert – ist insgesamt relativ kurzweilig, bietet aber absolut keine Besonderheiten bzw. Twists, und die Charaktere sind durch die Bank austauschbar. Die eher unbekannten Darsteller spielten ihre Rollen dem Drehbuch entsprechend zwar recht versiert und grundsätzlich überzeugend, ihren Rollen haftet aber rein gar nichts Einzigartiges an. Deswegen fällt es einem als Betrachter schwer, mit den Protagonist eine gefühlsmäßige Bindung einzugehen, was ja ihre eigentliche Aufgabe innerhalb einer soliden Erzählung sein sollte. Zudem wird in bester Gillmore Girls-Manier permanent durcheinander gequatscht und/oder gekreischt. Die Themen der Konversationen behandeln dabei vor allem um zwanglosen Sex (Lecken und Anuspenetration in allen Variationen), altbackene Rockmusik und von schlechten Horrorfilm Pre- und Sequels. Für mich liegt deshalb der Verdacht nahe, dass Christmas Bloody Christmas mal wieder so ein Film „von herangewachsenen/ewig jung gebliebenen Nerds, für heranwachsende Nerds“ sein soll; typisch Shudder. Als Zuschauer kommt es einem demnach so vor, als würde man in eine parallele Nerd-Welt-Bubble eintauchen, in der es sonst keine anderen Probleme gibt und jeder Bewohner der entsprechenden Kleinstadt selbstverständlich ein Kutten-tragender, Whiskey-saufender Metalhead mit Pickup-Truck und Schwarzlicht beleuchtetem Eigenheim ist… So in etwa dürften sich Teenager ihre Zukunft als „coole Erwachsene“ vorstellen, während sie ihre eigene erste Kifferbude mit psychedelischem Tand dekorieren…

Cristmas Bloody Christmas - Szenenbild

Die gebotene Action und das Tempo des Films ist grundsätzlich solide, wobei der Härtegrad nicht wirklich überzeugen kann. Der metallische „Bad Santa“ – ursprünglich als Kampfroboter vom Verteidigungsministerium entwickelt und nun zur Weihnachtszeit verkleidet und „Komm auf meinen Schoß!“ blökend in Kaufhäusern stationiert – haut seine Feueraxt meistens in die Köpfe, oder die ungedeckte Rückseite seiner Opfer. Er ist nicht sadistisch. Viel Splatter und Gore kann man bei diesem Robo-Amoklauf also nicht erwarten (blutiger als im Trailer wird es nicht), was vor allem auch am viel zu rasanten Schnitt und der kontrastarmen Ausleuchtung liegt. Die Kills sind, wenn überhaupt, nur wenige Millisekunden im Bild, weshalb ich eine Freigabe ab 18 Jahren durch die FSK als leicht überambitioniert empfinde…

Cristmas Bloody Christmas - Szenenbild

Fazit:

Ich mag das Tempo und die Action (es fliegt tatsächlich einiges in die Luft), Killer-Roboter sind grundsätzlich klasse und ein 80er angetouchter Synthy-Soundtrack gehört seit Stranger Things allgemein zum guten Ton. Hier und da ein paar ruhigere Kameraeinstellungen und eine bessere Ausleuchtung der Sets hätten mir womöglich die leichten Augenschmerzen bei der Sichtung erspart.
Festliche Gefühlsregungen kamen, ungeachtet entsprechend saisonalem Lichterketten-Missbrauch, leider überhaupt nicht auf. Da gibt es weitaus stimmungsvollere Genre-Beiträge. Ich habe eher Halloween-Vibes empfangen, trotz weihnachtlich dekoriertem Terminator-Abklatsch, in Mitten Pixel-Gemetzel verursachenden Schaum-Schneegestöber…
Zur Weihnachtszeit kann man diesem recht kurzweiligem Anti-Werk durchaus eine Chance via Leih-Stream geben, aber vom Kauf (vor allem in deutlich überteuertem 4K UltraHD) ist abzuraten! Es handelt sich hierbei um ein recht unkreatives, und somit eher einmaliges Filmvergnügen. Es gibt defnitiv schlechtere Filme, aber auch viele weitaus bessere. 0815, also definitiv nicht gut, aber noch lange nicht schlecht, trifft es wohl ganz gut…

3 von 6 Punkten

 

DVD / Blu-ray / Mediabook

Verleih: Capelight Pictures

Verleihstart: 16.12.2022 (VoD)

Verkaufstart: 09.12.2022 (VoD), 16.12.2022 (DVD, Blu-ray, Mediabook)

Verpackung: Amaray / Blu-ray Hülle (schwarz) / Mediabook

Discs enthalten: 1 (+ 4K UltraHD im Mediabook)

Wendecover: Ja

Schuber: Nein

Ton:
• Deutsch: DD 5.1 (Blu-ray: DTS-HD Master Audio 5.1)
• Englisch: DD 5.1 (Blu-ray: DTS-HD Master Audio 5.1)

Untertitel: Deutsch

Bildformat: 2,39 : 1

Blu-ray & VoD Auflösung: 1080p / 24Hz

4K UltraHD Auflösung: 2160p / 24Hz

Laufzeit 25Hz: ca. 83 Min. (DVD)

Laufzeit 24Hz: ca. 87 Min. (Blu-ray, VoD)

Uncut: Ja

Extras:
• 24-seitiges Booklet (im Mediabook)
• Trailer


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