Kurzinhalt & Trailer:
Toskana in den 1950er Jahren. Die junge Krankenschwester Verena soll sich um den schwierigen Fall eines Jungen kümmern: Der kleine Jacob hat vor fast einem Jahr seine Mutter verloren und seither kein Wort mehr gesprochen. Weil seinen Vater Klaus, der auf einem prächtigen Anwesen lebt, das Schweigen des Sohnes zunehmend beunruhigt, holt er sich Verena zu Hilfe. Die junge Frau versucht, in die Hintergründe von Jakobs Trauma einzutauchen und entwickelt dabei eine zunehmende Zuneigung zu Vater und Sohn. Sie findet heraus, dass der Junge allem Anschein nach unter dem Bann einer bösartigen Kraft steht, die in den Wänden des steinernen Hauses steckt und auch sie bald gefangen hält: Das Phantom Malvina! Doch wie kann sie eine Macht bekämpfen, die sich nur als Stimme aus dem Stein manifestiert?
Originaltitel: Voice from the Stone
Jahr: 2017
Genre: Horror, Mystery, Drama
Kinostart: –
3D: Nein
Altersfreigabe: ab 12 Jahren – FSK
Produktionsland: USA, Italien
Regie: Eric D. Howell
Drehbuch: Silvio Raffo, Andrew Shaw
Produzenten: Stefano Gallini-Durante, Dean Zanuck, Tannaz Anisi, Michael Brickman, Scott Fischer, Blair Hahn, Bruce Johnson, Jean Johnson, Jason Lisenbee, Warren Ostergard, Sandra Siegal, Mark Wheaton
Darsteller: Emilia Clarke, Marton Csokas, Edward Dring, Caterina Murino, Remo Girone, Lisa Gastoni, Nicole Cadeddu, Giampiero Judica, Antonella Britti
Kritik:
Von Sebastian Notbom
Prüfungsmedium: deutsche Blu-ray
Mit freundlicher Unterstützung von Ascot Elite
Die Romanverfilmung Voice from the Stone zu bewerten ist nicht einfach, denn es handelt sich um einen sehr subtilen Horrorfilm, was auch die recht lasche Freigabe ab 12 Jahren erklärt. Hier spuken nicht wirklich irgendwelche Geister durch dunkle Gemäuer und blutige oder auch nur ansatzweise gewalttätige Szenen gibt es nicht zu sehen. Der Zuschauer verliert sich in eine interessante und optisch brillant inszenierte Welt, in der irgendetwas nicht mit rechten Dingen zugeht und für die Protagonistin zunehmend, aber noch in einem überschaubaren Rahmen, die Grenzen zwischen Fakt und Fiktion verschwimmen. Solche, sagen wir mal „psychologischen Horrorfilme“ gibt es aber schon sehr viele auf dem überschwemmten Filmmarkt, weshalb sich Voice from the Stone lediglich visuell und somit auch durch das Setting etwas abheben kann. Die hier erzählte Geschichte ist zwar relativ spannend, steuert aber auf ein sehr undurchsichtiges und viel zu plötzliches Ende zu und wirkt im letzten Drittel doch sehr vertraut, wenn man z.B. schon einige M. Night Shyamalan Filme gesehen hat. Hier jedoch absolut jugendfrei, bis auf eine in zwei-drei Szenen halbnackte Emilia Clarke (Game of Thrones, Terminator Genisys).
Bewerten kann ich nur die technisch einwandfreie Inszenierung und die schauspielerische Leistung, da sich der Gruselfaktor in Grenzen hält. Das ist etwas schade, denn der Trailer verspricht etwas mehr von allem, was Voice from the Stone letztendlich nur bedingt bietet. Merkwürdig, dass dies schon wieder bei einem Film der Fall ist, bei dem viel mehr Produzenten als Schauspieler an dem Projekt beteiligt waren…!
Wirklich gut gefallen hat mir das Bühnenbild – ein altes Schloss in Italien – welches von den Kameraleuten in eindrucksvolle und super atmosphärische Bilder gebannt wurde. In einem, mit auf die hier geprüfte Blu-ray gepressten, gut 16 Minuten langen Behind the Scenes-Video wird unter anderem gesagt, dass man sich kaum einen schöneren Ort für einen Film Dreh vorstellen kann, was ich sofort unterschreiben würde. Und auch die Innenräume (wahrscheinlich Studioaufnahmen) wurden mit einem glaubwürdigen Epochen-Stilmix hergerichtet, der gekonnt vermittelt, dass dort eine Familie bereits seit ein paar Jahrhunderten lebt.
Die hauptsächlich italienischen Schauspieler lieferten eine glaubwürdige Performance vor den Kameralinsen ab. Allen voran natürlich die gebürtige Britin Emilia Clarke, welche die meisten von euch wohl als ‚Daenerys Targaryen‘ aus Game of Thrones kennen dürften. Auch hier spielt sie gewissermaßen die unschuldige Schönheit, die sich erst einmal gegen den Hausherren Klaus (Marton Csokas – Klondike) behaupten muss. Allerdings hat sie in dieser Rolle keine Drachen und im Italien der 1950er Jahre hatten Männer eben noch etwas mehr zu sagen. So mimt sie das unterwürfige Kindermädchen zwar sehr überzeugend, ihr Schauspiel wirkt insgesamt aber kaum anders als in Game of Thrones.
Fazit:
Bei Voice from the Stone handelt es sich eigentlich um ein gutes und technisch einwandfrei inszeniertes Horror-Drama, das aber nicht wirklich zu diesen Seiten passt, weil es tatsächlich etwas zu lasch ist. Auch wird der Verlauf der Geschichte im letzten Drittel zu undurchsichtig. Es wirkt so, als hätte man plötzlich versucht auf einen bestimmten Punkt zu kommen, um eine Laufzeit von ca. 90 Minuten einzuhalten, und diesen dann verfehlt. Außerdem sind viele der eher seichten Horrorelemente aus anderen bekannten Genre-Beiträgen abgekupfert. Wer auf ruhigen, sehr subjektiven Horror bzw. Mystery und schöne Kameraeinstellungen steht, der sollte wohl einen Blick riskieren. Hartgesottene Horrorfans dürften aber eher gelangweilt aus der Wäsche schauen.
3 von 6 Punkten
DVD / Blu-ray
Die Bildqualität der hier geprüften Blu-ray geht absolut in Ordnung. Auch der Ton kommt glasklar aus den Boxen der Heimkinoanlage und natürlich auch aus allen Ecken im Zimmer. Als Extra wurde ein gut 16-minütiges Behind the Scenes-Video mit auf die deutschen Veröffentlichungen gepresst, das zu großen Teilen aber auf italienisch, ohne Untertitel ist.
Verleih: Ascot Elite
Verleihstart: 30.06.2017
Verkaufstart: 30.06.2017
Verpackung: Amaray / Blu-ray Hülle
Discs enthalten: 1
Wendecover: Ja
Schuber: Nein
Ton:
• Deutsch: DD 5.1 (Blu-ray: DTS Digital Surround 5.1)
• Englisch: DD 5.1 (Blu-ray: DTS-HD Master Audio 5.1)Untertitel: Deutsch
Bildformat: 2,39 : 1
Blu-ray Auflösung: 1080p / 24Hz
Laufzeit: ca. 87 Min. (ca. 91 Min. Blu-ray)
Uncut: Ja
Extras:
• Behind the Scenes
• Trailer