Kurzinhalt & Trailer:
Es ist schon unheimlich, als Nikki ihren engsten Highschool-Freunden eine Einladung schickt, diese App runterzuladen. Denn Nikki ist tot. Ihr Herz ist einfach stehengeblieben. Doch die Neugier besiegt den Horror und schnell haben alle ‚Mr. BeDevil‘ auf dem Smartphone. Zuerst bietet er allerlei nützliche Dienste an. Aber dann beginnt das Grauen. Denn Mr. BeDevil findet die schlimmsten Ängste seiner User und lässt sie real werden. So ist Nikki gestorben – vor Furcht. Verzweifelt suchen die Freunde nach einem Ausweg. Deinstallieren kann man die App nicht und zerstörte Smartphones reparieren sich selbst. Panik ist Mr. BeDevils Lebenselixier und der Tod sein Fest.
Originaltitel: BeDeviled
Jahr: 2016
Genre: Horror, Suspense
Kinostart: –
3D: Nein
Altersfreigabe: ab 16 Jahren – FSK
Produktionsland: USA
Regie: Abel Vang, Burlee Vang
Drehbuch: Abel Vang, Burlee Vang
Produzenten: Abel Vang, Burlee Vang, Cheng Yang, Leng Yang, Kirk Roos, Scott P. Barlow, Brad Brizendine, Fuabkuab Yang
Darsteller: Saxon Sharbino, Brandon Soo Hoo, Carson Boatman, Mitchell Edwards, Victory Van Tuyl, Alexis G. Zall, Robyn Cohen, Bonnie Morgan, Kate Orsini, Aaron Hendry, Matty Finochio, Billy Mayo, Jordan Essoe
Kritik:
Von Sebastian Notbom
Prüfungsmedium: deutsche Blu-ray
Mit freundlicher Unterstützung von Ascot Elite
Manchmal gefällt einem schon das Cover nicht, dann wird man aber doch äußerst positiv überrascht. So ist es auch hier, denn Bedeviled ist ein wirklich guter Grusler, in tatsächlich sehr schickem Gewand. Mit letzterem sind vor allem die glasklaren Bilder und interessanten Kameraeinstellungen gemeint, die deutlich zeigen, dass die Vang Brothers (Regisseure) ihre Horror-Hausaufgaben gemacht haben. So fühlt man sich als versierter Zuschauer irgendwie an Sam Raimis „Einmaleins der modernen Bildkompositionen“ erinnert, das der Kultregisseur im Jahr 1981 mit seinem Erstling Tanz der Teufel quasi erfunden hat, auch wenn in diesem Fall die Kamera meistens sehr ruhig geführt wurde. Gefallen hat mir zudem, dass das Bild durchgehend leicht weitwinkelig ist. So fühlt man sich etwas näher am Geschehen. Und obwohl bei diesem Titel recht viel auf Jumpscares gesetzt wurde, so kann mindestens die erste Sichtung auch älteren Horrorfans sehr viel schaurigen Spaß bereiten, denn sie wurden gekonnt dort platziert, wo man sie am wenigsten erwartet. Grundsätzlich richtet sich Bedeviled aber an ein etwas jüngeres Publikum.
Damit kommen wir auch schon zu den Charakteren: Oh Gott, wie ich normalerweise solch durchgestyledte, privilegierte Teenager, in derartig „glatt gebügelten Horrorfilmen“ hasse! – Aber wie mich schon die unerwartet brillante Optik überzeugen konnte, so sieht es auch bei den Protagonisten aus: Diese verhalten sich, und agieren keines Falls dumm oder auf irgendeine andere Art und Weise nervig. Es handelt sich hier um eine bunt gemischte Truppe (die vielleicht etwas zu krampfhaft auf Multikulti getrimmt wurde) gebildeter Individuen, von denen jeder Einzelne mit gewissen Ängsten zu kämpfen hat. Für die Killer-App bzw. den Dämon ‚Mr. BeDevil‘ sind aber nicht ihre Zukunftsängste (die auch thematisiert werden), sondern die Phobien und Kindheitsalbträume von Belang, mit denen er seine Opfer zu Tode erschrecken will. Dabei stört es nicht sonderlich, dass man oft sehr leicht erkennt, dass hier mit allerlei Computertricks gearbeitet wurde, denn erstens ist der Dämon sozusagen digital und zweitens sehen seine Verkörperungen insgesamt so angefahren aus, dass die düstere Grundstimmung des Films nicht unter der Nachbearbeitung leidet.
Und beim Stichwort „digital“ kommen wir zu einem interessanten Aspekt dieses Horrorfilms: Die Grundthematik von Bedeviled bezieht sich darauf, dass wir Menschen durch all unsere Technologie verlernt haben uns zu ängstigen. Weil man (angeblich) mit allerlei technischem Schnickschnack Geister und Dämonen aufspüren kann (z.B. Infrarotkameras), benutzen paranormale Wesen diese nun ihrerseits, um eine Art Tor aufzustoßen, um uns Menschen zu terrorisieren. Also werden auch Geister und Dämonen nicht vom Fortschritt verschont und müssen mit der Zeit gehen, um zu bestehen… Irgendwie ziemlich cool!
Das Ende kommt dann leider etwas schwach daher (daher Abzüge in der B-Note), überrascht im Verlauf aber mit einem recht guten Plot-Twist und lässt noch etwas Raum für eine Fortsetzung, die ich tatsächlich gerne irgendwann sehen würde.
Fazit:
Bedeviled ist eine echte Überraschung. Erwartet wurde ein plumper Teenie-Gruseler, geboten wird letztendlich eine ziemlich ausgeklügelte Story, mit sehr düsterer Grundstimmung und guten Jumpscares, die in lupenreinen Bildern und mit Hilfe äußerst atmosphärischer Kameraeinstellungen präsentiert wird. Diesen wirklich gut gelungenen Genrebeitrag solltet ihr euch nicht entgehen lassen; er ist aber ein eher einmaliges Vergnügen.
4,5 von 6 Punkten
DVD / Blu-ray
An der Bildqualität der hier geprüften Blu-ray gibt es nichts auszusetzen und auch der Ton ist glasklar. Lediglich die zahlreichen Jumpscares wurden mit etwas zu lauten Soundeffekten untermalt. Als Bonus befindet sich ein kurzes Behind the Scenes Video mit auf den Discs (DVD & Blu-ray).
Verleih: Ascot Elite
Verleihstart: 24.03.2017
Verkaufstart: 24.03.2017
Verpackung: Amaray / Blu-ray Hülle
Discs enthalten: 1
Wendecover: Ja
Schuber: Nein
Ton:
• Deutsch: DD 5.1 (Blu-ray: DTS-HD Master Audio 5.1)
• Englisch: DD 5.1 (Blu-ray: DTS-HD Master Audio 5.1)Untertitel: Deutsch
Bildformat: 2,40 : 1
Blu-ray Auflösung: 1080p / 24Hz
Laufzeit: ca. 95 Min. (ca. 99 Min. Blu-ray)
Uncut: Ja
Extras:
• Behind the Scenes
• Trailer