Kurzinhalt & Trailer:
Kaum steigt Seok-woo mit seiner Tochter in die Bahn Richtung Busan ein, breitet sich im Schnellzug eine Infektion rasant aus und verwandelt Fahrgäste in blutdürstige Zombies. Nur knapp entkommen beide samt einer kleinen Gruppe dem Tod. Als die Überlebenden an einem vermeintlich sicheren Bahnhof aussteigen, werden sie von unzähligen Untoten attackiert – die einzige Rettung bietet der Zug. Im Tumult wird Seok-woo von seiner Tochter getrennt, die einige Wagen entfernt von ihm Zuflucht findet. Um sie wiederzufinden, muss er sich durch Zombie-besetzte Abteile kämpfen. Währenddessen treffen die anderen überlebenden Passagiere aus Angst und Misstrauen moralisch fragwürdige Entscheidungen, die einige das Leben kosten wird…
Originaltitel: Busanhaeng
Jahr: 2016Genre: Zombiehorror
Kinostart: –
3D: Nein
Altersfreigabe: ab 16 Jahren – FSK
Produktionsland: Südkorea
Regie: Sang-ho Yeon
Drehbuch: Sang-ho Yeon
Produzenten: Dong-ha Lee, Woo-taek Kim
Darsteller: Yoo Gong, Soo-an Kim, Yu-mi Jung, Dong-seok Ma, Woo-sik Choi, Sohee, Eui-sung Kim
Kritik:
Von Sebastian Notbom
Prüfungsmedium: deutsche Blu-ray
Der Trailer zum koreanischen Zombiefilm Train to Busan hat mich zur Veröffentlichung schon absolut geflasht. Um so vorsichtiger ließ ich mich von dem Hype beeinflussen, weil erfahrungsgemäß zu viele Filme die besten Szenen schon im Promo-Material verbraten. Natürlich sieht man auch hier im Vorfeld schon einige der besten Einstellungen im „Werbespot“. Doch der ungewöhnliche Genrebeitrag bietet von allem noch mehr: Mehr brillante Bilder, mehr Highspeed-Zombie-Action, viele interessante Charaktere (allerdings auch ein wenig typisch asiatisch überzeichnet) und eine rohe, dabei aber auch sehr gefühlvolle und dramatische Story.
So steckt der alleinerziehende Vater und Work-O-Holic Seok-woo (Yoo Gong) mitten in einem Scheidungskrieg und will seine ständig nörgelnde, ihre Mutter vermissende Tochter einfach nur kurz, an einem umständlich von Arbeit freigeschaufelten Vormittag, aus der Hauptstadt nach Busan zu seiner Ex-Frau bringen. Dies fällt ihm sichtbar nicht leicht, doch muss er sich eingestehen, dass er eindeutig zu viel arbeitet, um sich vernünftig um seine Tochter zu kümmern. Außerdem bekommt er einfach keinen richtigen Bezug zu der kleinen Soo-an (Soo-an Kim). Schlussendlich, im Zug sitzend, häufen sich mysteriöse Vorfälle, bis der Zug scheinbar gar nicht mehr anhält…
Rasend schnell, schneller als der Zug fahren kann, breitet sich eine Zombieseuche über das Land aus. Innerhalb weniger Stunden gelten nur noch wenige Regionen und Bezirke als sicher; doch oft zerschlagen sich die Hoffnungen, einen sicheren Hafen (bzw. Bahnhof) zu erreichen, schneller als sie aufkeimen konnten. Auch bricht irgendwann panische Angst unter den Passagieren aus, denn anfangs weiß niemand, wie diese Seuche übertragen wird. Nur eines ist klar: Im Dunkeln ist es den Infizierten nicht möglich ihre Beute zu erkennen. So wird jede Tunneldurchquerung zu einem gefährlichen Spießrutenlauf, um das vorderste Abteil und den Zugführer zu erreichen. Neben diesem absolut spannenden und packenden Element sind auch blitzschnelle Zombie-Aufläufe à la World War Z eine echte Gefahr für die Protagonisten. Die agilen Infizierten trampeln sich gegenseitig nieder, drücken und drängeln und schaffen es so fast jedes Hindernis zu überwinden.
Die Brillanz der gezeigten Bilder ist ein wahrer Augenschmaus. Die sehr angenehmen und gestochen scharfen Kameraeinstellungen sind manchmal sogar kleine, eigenständige Kunstwerke im großartigen Gesamtkonzept. Zwar sieht man sehr oft und deutlich, dass die meisten Effekte mit dem Computer eingefügt wurden, sie sehen aber dennoch sehr gut aus und wirken extrem stimmig. Dabei ist der Regisseur Sang-ho Yeon im Bereich Spielfilm eigentlich noch ein unbeschriebenes Blatt. Zwar hat er vor dem so gesehen ersten Teil – Seoul Station (Animee) – schon eine Hand voll anderer Animees dirigiert, mit richtigen Schauspielern an richtigen Sets zu interagieren ist aber ein ganz anderes Paar Schuhe. In diesem Sinne hat der Filmemacher meinen absoluten Respekt, quasi als Erstlingswerk solch einen wirklich schicken, bombastischen und perfekt durchgestylten Genrebeitrag abgeliefert zu haben. Train to Busan ist wirklich großes Kino und auch für Zombiefans geeignet, die bis Dato nur wenig mit asiatischer Filmkunst anfangen konnten.
Fazit:
Train to Busan ist ein ungewöhnlicher Highspeed-Zombiefilm und sicherlich auch einer der besten Genrefilme dieses Jahrzehnts. Innovativ, sehr ästhetisch, gefühlvoll, actionreich, kurzweilig und mit ansprechendem Härtegrad eine absolute Empfehlung! Wenn ihr dies genau so oder anders seht, dann zögert nicht eure ganz persönliche Meinung in den Kommentaren zu verewigen!
5,5 von 6 Punkten
DVD / Blu-ray / Mediabook
Sofern es das Master zulässt, gibt es auch an den Veröffentlichungen aus dem Hause Splendid Film generell nichts auszusetzen. Und dieses Master scheint wirklich brillant gewesen zu sein. Einzig, weil es sich hier um einen koreanischen Film handelt, könnte westlichen Filmfans die Synchronisation leicht ungewohnt vorkommen.
Verleih: Splendid Film
Verleihstart: 24.02.2017
Verkaufstart: 24.02.2017
Verpackung: Amaray / Blu-ray Hülle
Discs enthalten: 1 (bzw. jeweils 2 im Mediabook & Special Edition)
Wendecover: Ja
Schuber: Nein
Ton:
• Deutsch: DD 5.1
• Koreanisch: DD 5.1
• Blu-ray: DTS-HD Master Audio 5.1Untertitel: Deutsch, Niederländisch
Bildformat: 1,85 : 1
Blu-ray Auflösung: 1080p / 24Hz
Laufzeit: ca. 114 Min. (ca. 118 Min. Blu-ray)
Uncut: Ja
Extras:
• B-Roll
• Press Screening
• Prequel/Film: Seoul Station (Mediabook & Special Edition)
• 24-seitiges Booklet (Mediabook)
• 6 Postkarten (Special Edition)
• Trailer