Kurzinhalt:
Dieser Familienbesuch bei den Großeltern wird zum Psycho-Trip. Dabei hat die alleinerziehende Mutter für ihre Kinder nur die besten Absichten, als sie den einwöchigen Urlaub bei Oma und Opa in Pennsylvania plant. Auf der abgelegenen Farm kommen Bruder und Schwester schnell dahinter, dass die alten Leute ein verstörendes Geheimnis haben. Doch was verbirgt sich hinter der Regel, dass Zimmer nach 21.30 Uhr nicht mehr verlassen zu dürfen? Das Unheil nimmt seinen Lauf und die Chancen, Nachhause zurückzukehren, werden immer geringer…
Originaltitel: The Visit
Jahr: 2015
Genre: Horror, Mockumentary, Thriller
Kinostart: 03.09.2015
3D: Nein
Altersfreigabe: ab 12 Jahren – FSK
Produktionsland: USA
Regie: M. Night Shyamalan
Drehbuch: M. Night Shyamalan
Musik: –
Produzenten: Marc Bienstock, Jason Blum, M. Night Shyamalan, Ashwin Rajan, Steven Schneider
Darsteller: Olivia DeJonge, Ed Oxenbould, Deanna Dunagan, Peter McRobbie, Kathryn Hahn, Celia Keenan-Bolger, Samuel Stricklen, Patch Darragh, Jorge Cordova, Steve Annan, Benjamin Kanes, Ocean James, Seamus Moroney
Kritik:
Von Sebastian Notbom
Prüfungsmedium: Stream (Amazon Prime)
Der Regisseur und Drehbuchautor M. Night Shyamalan polarisiert mit den meisten seiner Filme, denn ob jemandem die Auflösung am Ende gefällt, ist meist reine Geschmackssache; manchmal ist sie aber auch schlicht und ergreifend zu banal, wie z.B. in The Village (mir persönlich hat er trotzdem ziemlich gut gefallen).
The Visit ist natürlich kein Geniestreich, wie z.B. sein bekanntester Film The Sixth Sense, dürfte aber genau wie dieser die meisten Gemüter ausreichend befriedigen, egal ob man schnell auf die Lösung kommt, oder sich etwas Zeit lässt.
Manch einen könnte der pseudodokumentarische Stil abschrecken, weil dieser ungewöhnliche Thriller aus der Sicht der Enkelin mit einem Camcorder gefilmt wurde, welche das verspätete Kennenlernen mit ihren Großeltern als eine Art Videoprojekt festhalten möchte. Schließlich strebt sie an, irgendwann mal Dokumentarfilmerin zu werden, weshalb die Kameraführung auch sehr versiert wirkt und nicht all zu verwackelt ist.
Die Großeltern verhalten sich merkwürdig; sogar SEHR merkwürdig. Die Enkelkinder dürfen nach 9:30 Uhr nicht mehr ihr Zimmer verlassen, während die Großmutter scheinbar schlafwandelt und dabei die seltsamsten Dinge anstellt. Der Großvater könnte an Demenz leiden und macht sich andauernd fertig, um auf ein Kostümfest zu gehen, neben anderen Sonderheiten, die beide ab und zu an den Tag legen. Aber für alles haben sie stets eine plausible Erklärung und dennoch werden die Geschwister immer skeptischer, ob sie im Haus ihrer Großeltern – die sie gerade erst kennenlernen und die aus unbekannten Gründen schon viele Jahre keinen Kontakt mehr zu ihrer Mutter haben – eigentlich noch sicher sind?
Was die allgemein gute Schauspielkunst angeht, sticht besonders Ed Oxenbould (Better Whatch Out) als junger Bruder Tyler heraus. Der damals Vierzehnjährige scheint wie für die Kamera gemacht und ist für jeden Spaß zu haben, was in diesem Alter (Pubertät und so) ja relativ ungewöhnlich ist. Tylers ältere Schwester Becca wird von Olivia DeJonge gespielt, deren bisher größte Rolle die der Priscilla im 2022er Film Elvis, mit Tom Hanks war. Sie wirkt in The Visit etwas „zu alt für ihr Alter“, spielt aber dennoch sehr überzeugend. Pop Pop, wie der Großvater genannt werden möchte, wird verkörpert von Peter McRobbie, der bereits in über hundert Filmen zu sehen war. Deanna Dunagan (Großmutter Nana) ist vor allem bekannt aus einigen auch hierzulande sehr erfolgreichen Serien, spielte aber meist in nur wenigen Episoden. Dass sie vor der Kamera bereits viel Erfahrung gesammelt hat, ist aber deutlich erkennbar.
Fazit:
The Visit – aus der Feder und dem visuellen Geschick des bekannten und stets polarisierenden Regisseur M. Night Shyamalan – ist definitiv eines seiner besseren und allgemein akzeptierteren Werke. Das liegt vor allem daran, dass wir hier keinen übernatürlichen Mystery-Thriller haben, sondern dass eine recht bodenständige und nachvollziehbare Geschichte erzählt wird.
Es gibt ein paar Jumpscares, die aber nicht die treibende Kraft sind. Dabei wird, wie in pseudo dokumentarischen Filmen üblich, nahezu komplett auf musikalische Untermalung verzichtet. Ohne Effekthascherei bereitet einem hauptsächlich das Verhalten der Großeltern gegenüber ihrer Enkelkinder ein wohliges Grausen, welches am Schluss auch ausreichend plausibel erklärt wird.
The Visit ist absolut empfehlenswert; wegen der hauptsächlichen Suche nach dem Grund für das merkwürdige Verhalten der Großeltern, leider aber auch ein eher einmaliges Filmvergnügen.
4,5 von 6 Punkten
DVD / Blu-ray
Verleih: Universal Pictures
Verleihstart: 04.02.2016
Verkaufstart: 04.02.2016
Verpackung: Amaray / Blu-ray Hülle
Ton:
• Deutsch: DD 5.1, DTS (Blu-ray: DTS-HD Master Audio 5.1)
• Englisch: DD 5.1 (Blu-ray: DTS-HD Master Audio 5.1)
• Italienisch: DD 5.1 (Blu-ray: DTS-HD Master Audio 5.1)
• Fanzösisch: DD 5.1 (Blu-ray: DTS-HD Master Audio 5.1)
• Spanisch: DD 5.1 (Blu-ray: DTS-HD Master Audio 5.1)
• Hindi: DD 5.1 (Blu-ray: DTS-HD Master Audio 5.1)Untertitel: Deutsch, Englisch, Arabisch, Dänisch, Finnisch, Französisch, Hindi, Isländisch, Italienisch, Niederländisch, Norwegisch, Portugiesisch, Schwedisch, Spanisch
Bildformat: 2,39 : 1
Blu-ray & VoD Auflösung: 1080p / 24Hz
4K UltraHD Auflösung: –
Laufzeit 25Hz: ca. 91 Min. (DVD)
Laufzeit 24Hz: ca. 94 Min. (Blu-ray), ca. 85 Min (Mediabook & Uncut-VoD – Spio/JK)
Uncut: Ja
Extras:
• Making Of
• Unveröffentlichte Szenen
• Alternatives Ende
• Beccas Fotos
• Trailer