Kurzinhalt:
Die erschöpfte Cami bestellt nachts ein Auto, das sie zum Haus ihres Vaters mitten im Nirgendwo fahren soll. Ihr Fahrer Spencer verhält sich sehr merkwürdig, Cami wird immer ängstlicher. Bis sie auf einer einsamen Landstraße eine Panne haben und schnell merken: sie sind hier nicht allein. Eine böse Macht, der ‚Toll Man‘, greift das Auto an und verlangt seine „Maut“: einer der beiden muss sterben.
Originaltitel: The Toll
Jahr: 2020
Genre: Horror, Mystery, Suspense
Kinostart: –
3D: Nein
Altersfreigabe: ab 16 Jahren – FSK
Produktionsland: Kanada
Regie: Michael Nader
Drehbuch: Michael Nader
Musik: Torin Borrowdale
Produzenten: William Day Frank, Jordan Hayes, Max Topplin, Marko Hegner
Darsteller: Jordan Hayes, Max Topplin, James McGowan, Rosemary Dunsmore, Thomas L. Colford, Sharon McFarlane, Jana Peck, Jess Brown, Sean Sullivan, Anthony Ulc, Daniel Harroch, Sarah Camacho, Madison Walsh, Pamela MacDonald, Katelyn McCulloch, Shaina Silver-Baird
Kritik:
Von Sebastian Notbom
Prüfungsmedium: Presse-Stream (deutsch, 720p)
Mit freundlicher Unterstützung von Tiberius Film
Ich hatte wirklich nichts erwartet, mir nicht einmal im Vorfeld einen Trailer angeschaut, oder die Inhaltsangabe durchgelesen; lediglich nach dem Cover in der Pressemitteilung geurteilt, ob der Film unterhaltsamer Quatsch sein könnte. Also entschied ich mich den Stream zu starten und mich einfach überraschen zu lassen…
Was soll ich sagen? – Es hat sich gelohnt! Wir haben hier zwar noch lange kein Horror-Meisterwerk, aber einen von der Laufzeit recht überschaubaren und kurzweiligen Underdog, der gekonnt auf den Spuren von (mittlerweile) Klassikern wie Dead End (2003), Katakomben oder gar The Blair Witch Project wandelt. Bezüglich letzterer Titel handelt es sich allerdings nicht um einen sogenannten ‚Found Footage Film‘ (gefundenes Videomaterial), sondern um einen tatsächlich sehr sauber inszenierten Genre-Beitrag und das abendfüllende Debüt des offensichtlich begabten Kurzfilmers Michael Nader.
Wirklich gut an The Toll Man (der deutsche Titel klingt mal wieder ziemlich bescheuert) finde ich, dass hier wirklich bei Nacht, teilweise auch nur mit Taschenlampen als Beleuchtung gefilmt wurde. So wirkt der nächtliche Wald, in dem die beiden Protagonisten „gefangen gehalten“ werden, deutlich authentischer und gleichermaßen bedrohlicher, als wenn man nur einen schnöden Blau-Filter über das Bild gelegt hätte (so etwas ist für mich eine Art rotes Tuch, obwohl blau – kurzer Gag am Rande).
Bewusst schrieb ich „beide Protagonisten“, denn einer von ihnen hat Dreck am Stecken, es ist allerdings sehr lange Zeit nicht wirklich klar wer. Ich hatte zwar von Anfang an eine Ahnung, die einem das Drehbuch auch klar vorgibt, aber durch viele kleine Wendungen musste ich immer wieder umdenken. Ich schreibe an dieser Stelle natürlich nicht, ob sich mein Verdacht bewahrheitet hat, aber das Sehvergnügen hat auf Grund der kleinen und größeren Plot-Twists stetig zugenommen.
Die schauspielerischen Leistungen zu beurteilen fällt mir nicht ganz leicht. Ich glaube sie sind sehr gut, weil wir hier größtenteils erfahrene Mimen am Set hatten. Darstellerin Jordan Hayes ist vor allem durch eine Hauptrolle in der SyFy-Serie Helix bekannt. Sie bringt also viel Erfahrung mit sich, wie auch ihr Kollege Max Topplin, der ebenfalls ein abwechslungsreiches Portfolio im Handgepäck hat (z.B. eine größere Rolle in der Serie Suits). Was genau es mir schwer macht die Schauspieler zu beurteilen, ist die relativ lieblose Synchronisation durch Tiberius Film. Der deutsche Verleger von „günstigen Filmen“ (das stand tatsächlich mal so ähnlich auf deren Website) ist seit seiner Neuorientierung (damals noch Sunfilm) eher für Masse statt Klasse bekannt. So ist meistens auch die hauseigene Nachvertonung nicht unbedingt das Gelbe vom Ei.
Fazit:
The Toll Man kann ich als einmaliges, ziemlich sauber inszeniertes, kleines Gruselerlebnis – mit viel Mystery, interessantem Setting und einigen versiert platzierten Jumpscares – guten Gewissens empfehlen. Es lohnt sich auf jeden Fall mal beim Streaming-Dienst der eigenen Wahl nachzuschauen und durchaus auch ein paar Taler zur Miete zu investieren. Als „Hardcopy“ würde ich aber eher auf Sonderangebote warten, zudem die deutschen Heimkinoveröffentlichungen über keinerlei Extras verfügen…
4 von 6 Punkten
DVD / Blu-ray
Bisher nur als Presse-Stream gesichtet (vimeo, deutsch, 720p).
Verleih: Tiberius Film
Verleihstart: 07.07.2022 (VoD)
Verkaufstart: 05.08.2022
Verpackung: DVD / Blu-ray Hülle
Discs enthalten: 1
Wendecover: Nein
Schuber: Nein
Ton:
• Deutsch: DD 5.1 & DTS (Blu-ray: DTS-HD Master Audio 5.1)
• Englisch: DD 5.1 (Blu-ray: DTS-HD Master Audio 5.1)Untertitel: Deutsch
Bildformat: 2,39 : 1
Blu-ray Auflösung: 1080p / 24Hz
4K UltraHD Auflösung: –
Laufzeit: ca. 77 Min. (Blu-ray ca. 80 Min.)
Uncut: Ja
Extras:
• Trailer