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Review: The Hatching

The Hatching - Blu-ray DVD Cover FSK 18

Kurzinhalt & Trailer:

Nach dem Tod seines Vaters kehrt Tim Webber zurück in seine Geburtsstadt und löst dadurch nicht grade Begeisterungsstürme unter den Einwohnern aus. Das ist auch kein Wunder, denn als Kind ist Tim zusammen mit zwei Freunden in den nahe gelegenen Zoo eingebrochen, um Krokodileier zu stehlen. Der Einbruch misslang und eines der Kinder wurde vom Muttertier gefressen. Nun 15 Jahre nach dem Vorfall, findet der Ort erneut Erwähnung in Tageszeitungen und Nachrichten: Eine mysteriöse Mordserie erschüttert die Gegend. Frauen verschwinden spurlos und verstümmelte Leichen werden an den Flussufern und im Moor gefunden. Alles deutet darauf hin, dass vor der Stadt ein Krokodil sein Unwesen treibt. Doch ist wirklich ein Krokodil für die vielen Toten verantwortlich oder hat das Verschwinden der Bewohner andere Ursachen?

Originaltitel: The Hatching

Jahr: 2014

Genre: Tierhorror, Horrorkomödie, Trash

Kinostart: Nein

3D: Nein

Altersfreigabe: ab 16 Jahren – FSK

Produktionsland: England

Regie: Michael Anderson

Drehbuch: Michael Anderson, Nick Squire

Produzenten: Chantelle De Carvalho, Nigel Wooll, Michael Cowan, Patrick Fischer, Jason Garrett, Richard Kondal, David Rogers, Nick Squire

Darsteller: Andrew Lee Potts, Thomas Turgoose, Jack McMullen, Danny Kirrane, Muzz Khan, Laura Aikman, Georgia Henshaw, Justin Lee Collins, Deborah Rosan, Abigail Hamilton, Weston Lord, Joseph Pollock, Sorrel Golding, Jordan O’Donegan, Hazel Atherton, Stevie Alexandria Maxwell, Rico Scarpato

Kritik:

Von Sebastian Notbom
Prüfungsmedium: deutsche Blu-ray

Ich bin natürlich davon ausgegangen, dass mich mit The Hatching ein eher trashiger Streifen erwarten würde; immerhin machen hier Nilkrokodile ein englisches Dorf unsicher… aber dass dieser mindestens 5 Millionen Dollar (laut der IMDb sogar 13 Millionen Dollar) teure Streifen derart dämlich und anfangs auch wirklich langweilig ist, das hat mich tatsächlich überrascht. Ein gewisser englischer Charme, ähnlich wie der in Grabbers oder Inbred, ist natürlich ansatzweise spürbar, aber die Krokodile und allgemeinen Requisiten wirken derart billig, dass es einem vor Fremdscham fast die Tränen in die Augen treibt. Vor allem sind die Krokodilattacken eher nebensächlicher Natur, denn im Kern gilt es für die Protagonisten herauszufinden, wer die exotischen Tiere aufgezogen hat und immer noch füttert. Dabei werden zwangsläufig Erinnerungen an den großartigen Tierhorrorfilm Lake Placid wach, in dem Betty White (Golden Girls) ein Krokodil in einem touristisch genutzten See zu unglaublicher Größe heranzüchtet und dabei über Leichen geht…
In diesem Machwerk sind die Urzeitechsen nicht ganz so gefährlich wie im eindeutigen Vorbild und die wenigen ihrer, manchmal sehr schlecht Computer animierten Angriffe finden weitgehend im Off statt, oder dauern nur wenige Augenblicke und wurden dazu außerordentlich unrealistisch inszeniert: Da steht dann z.B. mal ein Schaf am Ufer, man hört ein Platschen, zwei Angler drehen sich um und das Schaf steht ohne Kopf da… roter Halsstumpf, Angler schreien, Szene fertig. Fliegende Krokodile mit Rasierklingenmäulern!? – so kommt es einem halt vor… also auch Splatter-technisch wird eingefleischten Horrorfans nicht wirklich viel, bzw. kaum Qualität geboten.

The Hatching - Szenenbild

Ganz plötzlich fühlt man sich dann leicht an Hostel & Co erinnert, bloß dass hier im Vorfeld beliebige Opfer vom (lange unbekannten) Antagonisten zu Krokodilfutter verarbeitet wurden (man sieht nur diverse Torsos und Gliedmaßen an Fleischerhaken hängen), aber wo sie herkommen, das ist für die Story scheinbar unwichtig. Es fällt ja auch niemandem auf, dass in dem verschlafenen englischen Nest plötzlich einige Dutzend Menschen spurlos verschwinden und das ein rieser Haufen menschlicher Schädel im Sumpf liegt…
Diese kurzfristige Wandlung vom Tierhorror zum ansatzweise Serienkiller-Kannibalen-Plot könnte sich eventuell erfrischend auf die Story auswirken, es stellt sich aber schnell heraus, dass dieser Twist lediglich dazu dient weitere, eher lahme Gags einzubauen und das Debakel doch noch zu einem halbwegs vernünftigen Ende zu führen. Dabei sehen die für den Film verwendeten Prothesen eher wie Knetgummi aus und auf keinen Fall nach einem Genrefilm, der – wie schon erwähnt – mindestens 5 Millionen Dollar gekostet haben soll!

The Hatching - Szenenbild

Es handelt sich hier um das Regiedebüt eines gewissen Michael Anderson, der allerdings ein alter Hase im Filmgeschäft ist. Immerhin durfte er schon beim Oscar-prämierten Kultfilm An American Werwolf in London (1981) die Klappe betätigen… Okay, der Gag funktioniert ohne Zwinker-Smilie nicht… Ich weiß auch nicht genau, ob er selbst seinen Namen in den Credits nennt, denn eigentlich achte ich im Vor- und Abspann immer auf die Beteiligten und ein „directed by“ ist mir nicht aufgefallen. Korrigiert mich gerne, wenn ich falsch liege, denn ich habe einfach keine Lust mir diesen Schrott noch einmal anzuschauen, selbst wenn es sich dabei nur um den drögen Anfang handelt.

Was noch erwähnenswert ist: The Hatching ist gar nicht mal schlecht besetzt: In den Hauptrollen sehen wir z.B. den aus Primeval (Serie) bekannten Schauspieler Andrew Lee Potts – scheinbar kaum gealtert und erneut in leicht trotteliger Art der Darstellung, den aus Eden Lake und This is England bekannten Thomas Turgoose, Jack McMullen (Brotherhood), Muzz Kahn, Laura Aikman und Danny Kirrane (Fluch der Karibik 5).

The Hatching - Szenenbild

Fazit:

Im Großen und Ganzen rate ich ab. Die erste Hälfte zieht sich wie 10 Jahre alter Kaugummi und die Special-FX sind durch die Bank super schlecht. Dass ein paar der meist ziemlich stumpfen Gags tatsächlich gut sind, und es diesen „gorigen“ Plot Twist gibt, rettet den Film aber nicht einmal ins „Genre-Mittelfeld“. Denn neben erzählerischen Schwächen ist The Hatching insgesamt einfach nur als Katastrophe zu bezeichnen: Das fängt bei den bereits erwähnten, äußerst stümperhaften Effekten an, geht über die Kameraführung und den Schnitt, und endet bei der selbstgemachten Pornofilm-artigen Musik. Finger weg!
Einen halben Punkt gibt es dafür, dass es sich bei The Hatching um einen Film handelt und einen ganzen Punkt, weil eine Hand voll Gags echt charmant englische Schenkelklopfer sind…
Noch ein kleiner Hinweis: Der Film hat von der FSK eine Freigabe ab 16 Jahren bekommen. Auf Grund einiger Trailer ziert der FSK 18er Flatschen die deutsche DVD und Blu-ray.

1,5 von 6 Punkten

 

DVD / Blu-ray

Die Farbfilter sind grausam und die Synchronisation ebenfalls ein Graus. Darum ist die hier rezensierte deutsche Blu-ray in qualitativer Hinsicht nur schwer zu bewerten. Ein wirklich knackig-scharfes Bild sieht auch anders aus, was aber höchst wahrscheinlich am Master liegt.

Verleih: Soulfood Music

Verleihstart: 30.09.2016

Verkaufstart: 30.09.2016

Verpackung: Amaray / Blu-ray Hülle

Discs enthalten: 1

Wendecover: Nein

Schuber: Nein

Ton:
• Deutsch: DD 5.1 (Blu-ray: DTS-HD Master Audio 5.1)
• Englisch: DD 5.1 (Blu-ray: DTS-HD Master Audio 5.1)

Untertitel:

Bildformat: 2,35 : 1

Blu-ray Auflösung: 1080p / 24Hz

Laufzeit: ca. 87 Min. (ca. 91 Min. Blu-ray)

Uncut: Ja

Extras:

• Behind the Scenes
• Bildergalerie
• Trailer

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