Kurzinhalt:
Die Studentin Nat und ihre vier Freunde feiern die Semesterferien an den Sandstränden Mexikos. Nach einer durchzechten Nacht stehlen die Jugendlichen im Morgengrauen zwei Jetskis und rasen aufs Meer hinaus. Es kommt zu einem schweren Unfall, bei dem sich einer der Freunde sein Bein bricht. Meilenweit von der Küste entfernt, müssen sie mit ansehen, wie einer der Jetskis sinkt und sich der zweite nicht mehr starten lässt. Ohne klaren Weg nach Hause driften die Freunde immer weiter aufs Meer hinaus, bis schließlich das Blut aus dem offenen Bruch einen gnadenlosen Hai anlockt. Ein erbarmungsloser Kampf auf Leben und Tod beginnt.
Originaltitel: Shark Bait
Jahr: 2022
Genre: Tierhorror, Haihorror, Survival
Kinostart: –
3D: Nein
Altersfreigabe: ab 16 Jahren – FSK
Produktionsland: Großbritannien
Regie: James Nunn
Drehbuch: Nick Saltrese
Musik: Walter Mair
Produzenten: Nadine Luque, Andy Mayson, Andrew Prendergast, Chris Reed, Mike Runagall, Alastair Burlingham, Will Clarke, Christelle Conan, Al Munteanu, James Nunn, Gary Raskin
Darsteller: Holly Earl, Jack Trueman, Catherine Hannay, Malachi Pullar-Latchman, Thomas Flynn, Manuel Cauchi, Maxime Durand, William Erazo Fernández
Kritik:
Von Sebastian Notbom
Prüfungsmedium: Presse-Stream (deutsch, 1080p)
Mit freundlicher Unterstützung von Leonine Studios
Spring-Break auf der Halbinsel San José, Mexiko. Fünf Studenten lassen es ordentlich krachen, machen die Nacht durch und kommen spontan auf die dumme Idee, kurz vor dem leckeren Frühstück im gemütlichen Hotel noch zwei Jet-Skis zu klauen und eine kleine Spritztour zu machen. Auf dem offenen Meer kommt es dann zu einem heftigen Zusammenstoß, bei dem sich einer der betrunkenen Aushilfsdiebe einen stark blutenden, offenen Bruch am Bein zuzieht. Als ob dies nicht schlimm genug sei, versinkt eines der Jet-Skis langsam im Meer, während das andere Sprit verliert. Das Blut im Wasser lockt einen verdammt großen Weißen Hai an und niemand kann behaupten, die Kids wären in der vorhergehenden, durchzechten Partynacht nicht von einem amputierten Krüppel im Rollstuhl vor dem, oder den Haien gewarnt worden… aber egal, so ist das in Tierhorrorfilmen nun mal, die während des Spring-Breaks in Mittel- oder Südamerika beginnen.
Shark Bait erfindet das Rad nicht neu, glänzt aber durchaus dadurch, dass sich die Opfer-Twens im Verlauf nicht ganz so doof anstellen, wie man es aus sonstigen Hai-Horrorfilmen gewohnt ist; und vor allem die Haiattacken wurden ziemlich cool inszeniert, wie man im Trailer bereits erkennen kann. Unangenehm stößt allerdings auf, dass es sich bei dem einen, viel zu großen Hai (zumindest in einigen Einstellungen) mal wieder um das klassische Monstrum handelt; einem regelrechten Thriller-Antagonisten, der nachtragend Jagd auf die Studenten macht und scheinbar gnadenlos auch andere Boote auf seinem Weg der Zerstörung zermalmt, dabei seine Opfer aber nicht einmal frisst.
Das können Haie ja auch gar nicht! Die probieren höchstens mal Menschen, wenn sie uns hilflos paddelnd mit Robben verwechseln, und lassen dann ab, weil ihnen unsere Spezies zu knochig ist. Naja gut, dabei kommt es meist zu chronischem Fleisch-, und temporärem Blutverlust in großen Mengen, was dann letztendlich zum Tode führen kann, in der Realität hätte der Hai aber einmal probiert und dann wäre er höchstwahrscheinlich abgedampft bzw. -getaucht… Und da ich als Redakteur dieser Seiten womöglich auch einen gewissen Bildungsauftrag habe, möchte ich an dieser Stelle klarstellen, dass pro Jahr tausend mal mehr Menschen durch „Kuh-Angriffe“ sterben, als durch Hai-Attacken – aber so ein „anknabbern und mal probieren“-Hai-Horrorfilm wäre wohl eher langweilig… Obwohl, das kommt natürlich auf die Kreativität der Drehbuchautoren an…!
Ich will damit nur sagen, dass hier durchaus Realismus angestrebt wurde (wie auch von anderen Kritikern angemerkt), Shark Bait aber dennoch ziemlich weit davon entfernt ist realistisch zu sein…
In Sachen Cast & Crew kommt mir kein einziger Name bekannt vor. Auch wird relativ deutlich, dass es sich hier um eine eher kleinere Filmproduktion und mir weitgehend unbekannten Produktions-Labels handelt.
In Deutschland haben sich die Leonine Studios die Vertriebsrechte gesichert. Filme unter diesem Label bieten immer eine gewisse Grundqualität; so auch Shark Bait.
Das einzige wirkliche Manko ist, dass man den Streifen gut und gerne mindestens 15 Minuten hätte kürzen können. Natürlich gibt das Setting – außer Wasser – nicht all zu viel her, aber es müssen doch nicht immer und immer wieder die selben Luft- und Unterwasseraufnahmen-Schwenks, mit immer und immer wieder der selben an- und abschwellenden, pseudodramatisch-orchestralen Musik sein. Vor allem zum Finale hin wird es irgendwie lächerlich, mit den sich immer und immer wieder wiederholenden Kameraeinstellungen. Trotzdem bin ich von der Qualität dieser kleinen Produktion insgesamt positiv überrascht. Vor allem die blutigen und größtenteils handgemachten Spezial-Effekte bzw. Masken haben es in sich, wobei allerdings die (sparsam eingesetzte) CGI (vor allem bezogen auf den Hai) vom Niveau her leider ein wenig schwankt.
Die schauspielerischen Leistungen sind insgesamt zufriedenstellend.
Fazit:
Freunde von (bodenständigen/realistischeren) Tier- bzw. Hai-Horrorfilmen wie z.B. The Shallows können bedenkenlos zugreifen, wenn ihnen der Trailer zusagt. Leider nimmt sich der Streifen zwischen den durchaus ziemlich blutigen Hai-Attacken und kleinen Grausamkeiten immer wieder zu viel Zeit, in dem fast schon krampfhaft versucht wird Atmosphäre durch ein Gefühl der Weite und Einsamkeit aufzubauen. Hinzu kommt, dass ich DEN Hai als blut- und rachelüsternes Monster im offenen Meer nicht mehr wirklich gerne sehen mag. Dann doch lieber ein fehlgeschlagenes Experiment, wie in Deep Blue Sea, oder eine Extremsituation, wie in 47 Meters Down. Das ist aber nur meine Meinung…
Insgesamt hat mich Shark Bait einmalig recht gut unterhalten, es reicht aber nur für eine knapp überdurchschnittliche Gesamtwertung.
3,5 von 6 Punkten
DVD / Blu-ray
Bisher nur als Presse-Stream gesichtet (deutsch, 1080p).
Verleih: Leonine Studios
Verleihstart: 25.08.2022 (VoD)
Verkaufstart: 09.09.2022
Verpackung: DVD / Blu-ray Hülle
Discs enthalten: 1
Wendecover: Ja
Schuber: Nein
Ton:
• Deutsch: DD 5.1 (Blu-ray: DTS-HD Master Audio 5.1)
• Englisch: DD 5.1 (Blu-ray: DTS-HD Master Audio 5.1)Untertitel: Deutsch
Bildformat: 2,40 : 1
Blu-ray Auflösung: 1080p / 24Hz
4K UltraHD Auflösung: –
Laufzeit: ca. 92 Min. (Blu-ray ca. 96 Min.)
Uncut: Ja
Extras:
• Interviews
• Making of
• Trailer