Kurzinhalt & Trailer:
Es ist eine schöne, ruhige Gegend, in die Melanie mit ihren Kindern gezogen ist. Bis eines Tages ein roter Brief vor ihrer Tür liegt, der ihr befiehlt, ihre Nachbarin zu töten, bevor diese sie tötet. Als Melanie bemerkt, dass jeder in der Siedlung so einen roten Brief bekommen hat, nimmt das blutige Chaos bereits seinen Lauf.
Originaltitel: Red Letter Day
Jahr: 2019Genre: Survival, Thriller, Homeinvasion
Kinostart: Fantasy Filmfest 2019
3D: Nein
Altersfreigabe: ab 18 Jahren – FSK
Produktionsland: Kanada
Regie: Cameron Macgowan
Drehbuch: Cameron Macgowan
Musik: Jono Grant
Produzenten: Jason Wan Lim, Amy Griffiths, R. Trevor Griffiths, Cameron Macgowan, Rhett Miller
Darsteller: Dawn Van de Schoot, Hailey Foss, Kaeleb Zain Gartner, Roger LeBlanc, Arielle Rombough, Michael Tan, Peter Strand Rumpel, Tiffany Helm, Ryan Irving, Greg Spielman, Josh Bertwistle, Marni Reisig, Cameron Gerlitz, Cody Cook, Luigi Riscaldino, Karen Ryan
Kritik:
Von Sebastian Notbom
Prüfungsmedium: Presse-Stream (deutsch)
Mit freundlicher Unterstützung von Tiberius Film
Wenn es um Beiträge des Fantasy Filmfests geht, dann erwarte eine gewisse grundsätzliche Qualität, schließlich müssen sich die Filme ja erst einmal bewerben, bevor sie zugelassen werden. Doch scheinbar versagt die Qualitätssicherung manchmal, wie der The Purge-Abklatsch Red Letter Day beweist. Oder mein Geschmack ist mittlerweile völlig abgehoben, was ich aber nicht wirklich glaube. Auch wurde dieser recht langweilige Streifen als eine Art Horrorkomödie angekündigt, was er definitiv nicht ist. Ein wenig mehr gewollter Humor hätte dieser möchtegern Sozialkritik wohl gut getan; was bleibt sind aber nur wenige unfreiwillig komische Szenen, in Zusammenhang einer Hand voll manchmal recht kauziger Charaktere.
Schön inszeniert wurden die handgemachten Gore-Effekte, die im klaren und vor allem gut ausgeleuchteten Setting ziemlich saftig rüberkommen. Aber gute, blutrünstige Effekte sind halt nicht alles.
Die Grundidee ist halbwegs interessant: Von einer Internet-Aktivistengruppe werden an jeden Menschen rote Briefe verschickt, in denen dazu aufgerufen wird eine bestimmte Person zu töten, bevor diese einen selbst umbringt. Die Personen wurden über ihre Social Media-Profile ausgewählt und durch einen Algorithmus paarweise zusammengestellt. So haben die Personen angeblich irgendwelche Gemeinsamkeiten oder krasse Gegensätze, wovon im Film aber nichts zu spüren ist. Z.B. muss Melanies Sohn Timothy einen Rentner umbringen, der in der Nachbarschaft dafür bekannt ist mit seiner Katze spazieren zu gehen. Oder Melanie soll mal eben ihre beste Freundin umbringen und ihre Tochter Madison ihren Freund. Warum? Der Sohn bekommt ein offensichtlich zufälliges Opfer, während die beiden anderen Familienmitglieder in ihrem persönlichen Umfeld morden sollen? – Das macht für mich wenig Sinn…
Es dauert gute 40 Minuten, bis der Film endlich mal in Gang kommt, bei einer wirklich überschaubaren Laufzeit von insgesamt 71 Minuten (DVD). Zieht man noch den Abspann ab, dann hat man vielleicht noch 25 Minuten, in denen endlich mal ein bisschen mehr los ist, als langweilige, gestelzte Dialoge zwischen den Hauptfiguren, eine merkwürdig-kumpelhafte Mutter und ihren zwei Kindern. Der Background der Protagonisten ist absolut nicht relevant für die Handlung des Films. Diese anfänglichen ca. 40 Minuten Dialoge haben mich zwischendurch echt zum Säuftzen gebracht, so dermaßen langweilig war mir in den ersten zwei Dritteln des Films. Und dazu noch diese ultra nervige, GEMA-freie Düdelmusik im Hintergrund, die einfach nicht aufhören will!
Um die Story etwas globaler wirken zu lassen, also nicht so als ob das Ganze nur in einem kanadischen Bilderbuch-Vorort passiert, hat man voll krasse (Achtung: Sarkasmus) Handyaufnahmen, größtenteils von irgendwelchen Metalfreaks, womöglich Freunde und Bekannte des Regisseurs und Drehbuchautors Cameron Macgowan (hat bisher nur Kurzfilme in seiner Filmographie), mit eingestreut. Auf diese hätte man gut und gerne verzichten können…
Fazit:
Gestelzte Dialoge, die kaum etwas mit der Story an sich zu tun haben, langweilen ohne Ende, während die viel zu fröhlich dudelnde musikalische Untermalung bis zum Gehtnichtmehr nervt. Technisch gesehen (Kamera und Schnitt) geht dieser möchtegern The Purge-Abklatsch aber gerade noch in Ordnung. Mir wurde allerdings eine Horrorkomödie versprochen, die ich nicht bekommen habe. Gags bzw. schwarzen Humor, oder Sarkasmus sucht man hier vergebens. Was bleibt ist eher eine „Horrorlangeweile“ (das Genre sollte man mal erfinden), mit ein paar netten Gore-Effekten…
2 von 6 Punkten
DVD / Blu-ray
Da ich den Film als Presse-Stream gesichtet habe, kann ich keine Angaben über die Bildqualität der deutschen Heimkinoveröffentlichungen machen. Die Bildqualität des Streams war auf jeden Fall ungewöhnlich gut. Die Synchronisation ist nicht unbedingt das Gelbe vom Ei, aber es gibt Schlimmeres…
Verleih: Tiberius Film
Verleihstart: 27.02.2020 (VoD)
Verkaufstart: 05.03.2020
Verpackung: Amaray / Blu-ray Hülle
Discs enthalten: 1
Wendecover: Unbekannt
Schuber: Nein
Ton:
• Deutsch: DD 5.1, DTS (Blu-ray: DTS-HD Master Audio 5.1)
• Englisch: DD 5.1 (Blu-ray: DTS-HD Master Audio 5.1)Untertitel: Deutsch
Bildformat: 2,39 : 1
Blu-ray Auflösung: 1080p / 24Hz
4K UltraHD Auflösung: –
Laufzeit: ca. 71 Min. (Blu-ray ca. 76 Min.)
Uncut: Ja
Extras:
• Trailer