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Review: Mad Circus

Mad Circus - DVD Blu-ray Cover FSK 18

Kurzinhalt & Trailer:

1937: Spanien im Bürgerkrieg. Ein Clown, von Milizen zwangsrekrutiert, findet sich, bewaffnet mit einer Machete, in einem Blutbad gegen die Faschisten wieder. Jahre später tritt dessen Sohn Javier in die Fußstapfen seines Vaters und findet als „trauriger Clown“ in einem Zirkus Arbeit. Dessen Star ist Sergio, ein nach außen hin „lustiger Clown“, der sich jedoch hinter den Kulissen als brutaler Sadist entpuppt. Darunter leidet vor allem seine Freundin Natalia. Als diese Gefallen an Javier findet, ist das der Anfang eines erbitterten Kampfes zwischen den beiden Clowns um die Gunst der schönen Artistin.

Originaltitel: Balada triste de trompeta

Jahr: 2010

Genre: Drama, Action

Kinostart:

3D: Nein

Altersfreigabe: ab 18 Jahren – FSK

Produktionsland: Spanien, Frankreich

Regie: Álex de la Iglesia

Drehbuch: Álex de la Iglesia

Produzenten: Vérane Frédiani, Gerardo Herrero, Franck Ribière, Adrian Politowski

Darsteller: Carlos Areces, Antonio de la Torre, Carolina Bang, Manuel Tallafé, Alejandro Tejerías, Manuel Tejada, Enrique Villén, Gracia Olayo, Sancho Gracia, Paco Sagarzazu, Santiago Segura, Fernando Guillén Cuervo, Jorge Clemente, Sasha Di Bendetto, Juan Viadas, Ángel Acero, Joaquín Climent, Juana Cordero, Fernando Chinarro, Luis Varela, Terele Pávez

Kritik:

Von Sebastian Notbom
Prüfungsmedium: deutsche DVD

Nicht umsonst als einer der wildesten Regisseure unserer Zeit bekannt, präsentierte das Mastermind in Sachen skurriler und harter Geschichten, Álex de la Iglesia (Perdita Durango, The Oxford Murders), im Jahr 2011 seinen neusten Geniestreich Mad Circus. Und das könnt ihr mir glauben: So was abgefahrenes hat die Welt noch nicht gesehen!
Der Zuschauer wird ohne zu zögern in das Grauen des spanischen Bürgerkriegs im Jahr 1937 geschleudert, während zwei Clowns damit beschäftigt sind die Kinder vom Artilleriefeuer Francos Truppen abzulenken. Das Zirkuszelt wird von Freiheitskämpfern gestürmt und jeder der fähig ist eine Waffe zu tragen sofort an die Front geschickt. Darunter die beiden Clowns, von denen einer sich, lediglich mit einer Machete bewaffnet, mutig den nahenden Heerscharen des Feindes entgegen wirft. Das Bild wechselt auf seinen einzigen Sohn, zurückgelassen im nun menschenleeren Zirkuszelt…

Mad Circus - Szenenbild

In den 70er Jahren ist Javier, vom Schicksal gebeutelt, wahrlich keine Frohnatur. Trotzdem will er ein Clown werden, weil sein Vater, der vor seinen Augen während seiner Kriegsgefangenschaft von dem Pferd eines Untergebenen Francos totgetrampelt wurde, und auch schon sein Großvater die Tätigkeit Kinder zu erfreuen ausgeführt haben. Als trauriger Clown in einem Wanderzirkus neu angeheuert, verliebt er sich umgehend in die schöne Seiltänzerin Natalia, die krankhaft abhängig von ihrem brutalen Freund Sergio ist, der sie regelmäßig im Vollsuff halb tot prügelt. Die Ironie an der Sache: Sergio ist der fröhliche Clown und in seinem Beruf auch wirklich gut. Doch irgendwie fühlt sich Natalia auch zu Javier hingezogen, der das krasse Gegenteil zu Sergio darstellt. Bei ihm fühlt sie sich geborgen, sagt sie zumindest. In Wirklichkeit ist Natalia krankhaft masochistisch veranlagt und zieht den amen und naiven Javier in einen Strudel aus Gewalt, inmitten des Terrors, der Nordspanien in den 70er Jahren heimgesucht hat.

Mad Circus - Szenenbild

Beschreiben kann man dieses filmische Kunstwerk nur schwer. Diese absolut merkwürdige Amoklauf-Dramödie muss man einfach selbst gesehen haben. Tatsächlich geht es auch außerordentlich roh zur Sache. Mit harten und blutigen Szenen hat Álex de la Iglesia (Drehbuch & Regie), wie aus seinen vorherigen Werken gewohnt, nicht gegeizt. Zudem hat mir die technische Brillanz der Bilder beeindruckt. Bei all dem Schrecken, der von Mad Circus ausgeht, wurden von den Kameras ausschließlich absolut ästhetische Bilder eingefangen und dem geneigten Zuschauer präsentiert. Die teilweise sehr hektischen Schnitte sind ein kleiner Wermutstropfen, den man leicht verkraften kann. Die Story wird zum Ende hin, bei stetig steigendem Tempo, nahezu ad Absurdum getrieben, was aber durchaus als Stilmittel gewertet werden kann und natürlich vom Regisseur ausdrücklich gewünscht war.

Mad Circus - Szenenbild

Fazit:

Man kann eigentlich nicht in Worte fassen, was Mad Circus dem Zuschauer bietet. Auch die Einordnung in bestimmte Genres fällt sehr schwer. Horrorfans wird auf jeden Fall einiges geboten, in dieser äußerst kompromisslosen und abgefahrenen Dramödie. Wir haben hier ein absolut kunstvoll gestaltetes und hammerhartes Stück Filmgeschichte.

5,5 von 6 Punkten

 

DVD / Blu-ray

Die Bild- und Tonqualität von Mad Circus ist sehr gut. Zumindest auf der hier geprüften DVD. Schade ist nur, dass die Extras (u.a. ein Making of) den 2 Disc Special Editions (DVD & Blu-ray) vorbehalten wurden.

Verleih: Koch Media

Verleihstart: 23.03.2012

Verkaufstart: 27.04.2012

Verpackung: Amaray / Blu-ray Hülle

Discs enthalten: 1 (2 in der Special Edition)

Wendecover: Ja

Schuber: Ja (Special Edition)

Ton:
• Deutsch: DD 5.1, DTS (Blu-ray: DTS-HD Master Audio 5.1)
• Spanisch: DD 5.1 (Blu-ray: DTS-HD Master Audio 5.1)

Untertitel: Deutsch

Bildformat: 2,35 : 1

Blu-ray Auflösung: 1080p / 24Hz

Laufzeit: ca. 107 Min. (ca. 111 Min. Blu-ray)

Uncut: Ja

Extras:
• Produktionstagebuch (Special Edition)
• Álex de la Iglesia in Berlin (Special Edition)
• Making of (Special Edition)
• Spezialeffekte (Special Edition)
• entfallene Szenen (Special Edition)
• Trailer

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