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Review: Ma – Sie sieht alles

Ma - DVD Blu-ray Cover FSK 16

Kurzinhalt & Trailer:

Es scheint ein glückliches Zusammentreffen zu sein: Sue Ann lebt einsam und allein in einem braven Kaff in Ohio. Neuankömmling Maggie und ihre Freunde wollen feiern – dürfen als Teenager aber noch keinen Alkohol kaufen. Also besorgt Sue Ann ihnen den Stoff. Und bietet den neuen, jugendlichen Freunden auch gleich noch ihren Keller als Partylocation an. Doch es herrschen klare Regeln in Sue Anns Haus: Wer fährt, bleibt nüchtern! Keine Kraftausdrücke! Die oberen Stockwerke sind tabu! Und Sue Ann wird „Ma“ genannt.

Originaltitel: Ma

Jahr: 2019

Genre: Thriller, Horror, Drama

Kinostart: 30.05.2019

3D: Nein

Altersfreigabe: ab 16 Jahren – FSK

Produktionsland: USA

Regie: Tate Taylor

Drehbuch: Scotty Landes

Musik: Gregory Tripi

Produzenten: Jason Blum, John Norris, Tate Taylor, Robin Mulcahy Fisichella, Octavia Spencer

Darsteller: Octavia Spencer, Diana Silvers, Juliette Lewis, McKaley Miller, Corey Fogelmanis, Gianni Paolo, Luke Evans, Dante Brown, Tanyell Waivers, Dominic Burgess, Heather Marie Pate, Tate Taylor, Margaret Fegan, Missi Pyle, Allison Janney, Kyanna Simone Simpson, Andrew Matthew Welch, Skyler Joy, Nicole Carpenter

Kritik:

Von Sebastian Notbom
Prüfungsmedium: Kino (deutsch)

Die Idee von Ma – Sie sieht alles ist gleichermaßen etwas dämlich, wie auch genial. In diesem bitter bösen Thriller geht es nämlich um die von Oscar-Preisträgering Octavia Spencer gespielte Sue Ann, die damals, während ihrer Schulzeit gemobbt wurde und seitdem wohl einen ziemlichen psychologischen Knacks weg hat. Als sie vor dem lokalen Spirituosengeschäft auf ein paar Teenager trifft, für die sie Alkohol kaufen soll, wittert sie die Gelegenheit doch noch beliebt zu werden und bietet den Kids an bei ihr zuhause zu feiern. Fortan entwickelt sich ihr Keller zur Party-Hochburg für Heranwachse, die sie fleißig mit Alkohol versorgt, doch eine Regel gibt es: Niemals hoch ins Haus zu kommen! Nebenbei verfolgt ‚Ma‘, wie Sue Ann fortan genannt wird, einen perfiden Racheplan und reagiert zunehmend passiv-aggressiv, wenn sie sich ausgeschlossen fühlt…
Ein bisschen dämlich ist es natürlich, dass 16-jährige zu solch einer merkwürdigen Frau mit nach hause kommen, nur um dort im Keller alkoholische Getränke zu konsumieren. Recht schnell merken die Protagonisten aber, dass irgendetwas nicht stimmt. Tatsächlich hatten ich und meine damaligen Kumpels in unserer Jugendzeit ähnliche Locations, bzw. Erwachsene, die uns zu fast jeder Tages- und Nachtzeit mit überteuertem Sprit versorgt haben. Darum kann ich mich mit dieser merkwürdigen Grundidee des Films anfreunden; wir wären aber niemals mit zu einem nach hause gegangen, um dort im Keller zu feiern!

Ma - Szenenbild

Ma ist sehr hochkarätig besetzt. Neben der bereits erwähnten Octavia Spencer (Mom, The Shape of Water, The Help) spielen noch die aus Natural Born Killers bekannte, ebenfalls Oscar-nominierte Juliette Lewis und Luke Evans (Fast & Furious-Reihe, Dracula Untold, Krieg der Götter) Hauptrollen. Von allen Dreien bin ich mehr oder minder Fan, was für diese Kritik evtl. auch ein glücklicher Zufall ist.
Bei den jugendlichen Protagonisten handelt es sich weitgehend um versierte Serien-Sternchen, die hier vor den Kameras auch einen wirklich guten Job lieferten, deren Rollen insgesamt aber leider ein bisschen austauschbar wirken, weil man über sie zu wenige Hintergrundinformation erhält. Aus diesem Grund ist einem als Zuschauer irgendwie egal, was mit ihnen passiert. Hier hätte man den Film tatsächlich noch ein bisschen strecken können.
McKaley Miller ist hauptsächlich bekannt aus Hart of Dixie, Corey Fogelmanis aus Das Leben und Riley und Dante Brown aus Lethal Weapon… alles Serien, die ich nicht gucke, die aber für recht viel schauspielerische Erfahrung sprechen.

Ma - Szenenbild

Während der ersten Stunde, bei einer Laufzeit von rund 99 Minuten, baut sich eine schön dichte Atmosphäre rund um Sue Ann auf, deren tragische Vorgeschichte in Flashbacks nach und nach näher beleuchtet wird. Dabei werden auch einige Zusammenhänge zwischen ihr und den Eltern ihrer „neuen Freunde“ aufgeklärt. Als dann wirklich fast allen Charakteren klar wird, dass mit Ma etwas nicht stimmt, wird es plötzlich hektisch (was definitiv nicht negativ gemeint ist) und alles endet in einem recht brutalen Finale. Dabei brilliert im Cast natürlich hauptsächlich Octavia Spencer, deren knuffiger Anblick absolut nichts böses vermuten lässt, die darum in ihrer Rolle aber um so furchterregender wirkt.
Bei dem Stichwort „furchterregend“ bleibt noch zu sagen, dass wir hier einen Horror-Thriller haben, der deutlich mehr ein waschechter Thriller ist, den man aber vom Stil und seiner Machart her auch gut im Horror-Bereich einordnen kann. Jumpscares, wie bei den allermeisten Filmen aus der Jason Blum-Ideenschmiede – Blumhouse – gibt es hier keine. Der Film setzt enorm viel auf eine nachvollziehbare und dichte Atmosphäre in einem Allerwelts-Kuhkaff in Amerika, was mir persönlich sehr gut gefallen hat, manch einem modernen Horrorfilmfan womöglich aber auch eher langweilen könnte. Geschmäcker sind ja nun verschieden…

Ma - Szenenbild

Die ganze Produktion, angefangen beim Cast, über die Kameraführung, den Schnitt und den Look, bis hin zum sich stetig steigerndem Tempo und damit auch dem psychologischen Druck, ist absolut wertig und von Anfang bis Ende ziemlich gut durchdacht.

Fazit:

Ma ist ein eher bedächtiger Horror-Thriller, der recht langsam in Fahrt kommt, dann aber ziemlich furios endet; in machen Szenen vielleicht auch etwas zu drüber. Ein paar kleinere Abstriche muss man bezüglich der zu groben Ausarbeitung der jugendlichen Charaktere machen, aber insgesamt hat mir der Film wirklich sehr gut gefallen. Auch finde ich es dieser Tage erfrischend, mal wieder einen Genre-Beitrag ohne Jumpscares zu sehen, der voll und ganz auf Atmosphäre setzt. Brutalere visuelle Effekte sind relativ rar gesäht, dafür aber um so wirkungsvoller. Erstaunt war ich darüber, dass Ma lediglich 5 Millionen Dollar gekostet hat, und das mit solch einen exquisiten Cast…

5 von 6 Punkten

 

DVD / Blu-ray

Bisher nur die deutsche Kinofassung gesichtet…
DVD- & Blu-ray-Details sind zum Zeitpunkt dieser Review noch nicht 100%ig bekannt!

Verleih: Universal Pictures

Verleihstart: 10.10.2019

Verkaufstart: 10.10.2019

Verpackung: Amaray / Blu-ray Hülle

Discs enthalten: 1

Wendecover: Unbekannt

Schuber: Nein

Ton:
• Deutsch: DD 5.1 (DVD)
• Englisch: DD 5.1 (DVD)
• Türkisch DD 5.1 (DVD)
• Spanisch DD 5.1 (DVD)
• Blu-ray: Unbekannt

Untertitel: Deutsch (DVD), Englisch (DVD), Spanisch (DVD), Griechisch (DVD), Portugiesisch (DVD), Türkisch (DVD)

Bildformat: 2,39 : 1

Blu-ray Auflösung: 1080p / 24Hz

4K UltraHD Auflösung:

Laufzeit: ca. 95 Min. (ca. 99 Min. Blu-ray)

Uncut: Ja

Extras:
• Alternatives Ende
• Unveröffentlichte Szenen
• 2 Featurettes
• Trailer

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