Kurzinhalt & Trailer:
Nach einem gescheiterten Angriff auf den berüchtigten Todesfahrer Frankenstein schleust sich der Geheimagent Connor Gibson in das Hochsicherheitsgefängnis ein, in dem der unbesiegbare Kriminelle einsitzt. Er hat nur ein Ziel: an dem brutalen und illegalen Death Race teilzunehmen und Frankenstein zur Strecke zu bringen. Connor erhält dabei Unterstützung von Baltimore Bob und Lists und verliebt sich unerwartet in die schöne Bardame Jane. In dieser erbarmungslosen Welt, in der weder Schutz, Regeln noch Angst existieren, muss Connor um weit mehr als nur sein Leben kämpfen…
Originaltitel: Death Race 4 – Beyond Anarchy
Jahr: 2017
Genre: Action, Trash, Endzeit
Kinostart: Nein
3D: Nein
Altersfreigabe: keine schwere Jugendgefährdung – Spio/JK
Produktionsland: USA, Bulgarien
Regie: Don Michael Paul
Drehbuch: Paul W.S. Anderson, Tony Giglio, Don Michael Paul
Produzenten: Paul W.S. Anderson, Jeremy Bolt, Mike Elliott, Greg Holstein
Darsteller: Zach McGowan, Frederick Koehler, Christine Marzano, Danny Glover, Danny Trejo, Yennis Cheung, Cassie Clare, Lucy Aarden, Nolan North, Nicholas Aaron, Lorina Kamburova, Cameron Jack, Velislav Pavlov, Diana Dimitrova, Julian Seager, Jasette Amos, Kellie Blaise, Vera Milanova, Victoria Ananieva, Velizar Peev, Lee Shone, Rasina Pavlova, Natalie Ann Parry, Vanina Arias, Daria Simeonova, John Hales, Polina Ivanova, Veselin Troyanov, Neli Angelova, Reni Sirmina, Michael Flemming, Daniel Kolchev, Tsteso Penkov, Genislav Naydenov
Kritik:
Von Sebastian Notbom
Prüfungsmedium: deutsche Presse-Blu-ray
Mit freundlicher Unterstützung von Universal Pictures
Zuerst einmal sei angemerkt, dass es sich bei diesem vierten Teil der Death Race-Reihe am ehesten um „Grindhouse-Fanservice“, mit ziemlich hirnrissigen Dialogen und recht vorhersehbarer Story handelt. Das ist aber auch gut so, denn worauf es ankommt ist prinzipiell die handgemachte Action, triefende Coolness und krass aufgemotzte Karren!
Gedreht wurde das Spektakel weitgehend auf einem verlassenen Fabrikgelände in Bulgarien, finanziert mit amerikanischen Geldern von Erfolgsproduzenten wie Paul W. S. Anderson (Event Horizon, Death Race, Resident Evil-Reihe, Mortal Kombat), Mike Elliot (The Devil’s Rejects, Smokin‘ Aces 2) und Jeremy Bolt (The Hole, Death Race, Resident Evil-Reihe), die weitgehend für gute Unterhaltung bekannt sind.
Dieses Mal kommt alles anders als in den Vorgängern, denn das bisherige Gefängnis ist nach dem Ende von Teil 3 – Death Race: Inferno – einem autonomen, eingemauerten Bezirk gewichen, in dem die Inhaftierten sich selbst verwalten. Dort herrschen quasi Endzeit-Verhältnisse, während es in der Welt außerhalb der Mauern relativ normal zugeht. Der Herrscher dieses kleinen Königreichs ist der berüchtigte Todesfahrer ‚Frankenstein‘, der aber lediglich eine Art Symbol für das berühmte ‚Death Race‘ ist, und dessen Maske immer an den nächsten Gewinner weiter gereicht wird. Eine Schnittstelle zu den vorherigen Teilen dieser Remake-Reihe/des Reboots (basierend auf Frankensteins Todesrennen aus dem Jahr 1975 und neugestartet im Jahr 2008 mit Jason Statham in der Hauptrolle) bilden die beiden Charaktere ‚Lists‘ (Frederick Koehler) und ‚Goldberg‘ (Danny Trejo), der es mittlerweile aus dem Strafvollzug geschafft hat und Frankensteins Herrschaftsgebiet als Business Man von außen unterstützt. Innerhalb der Mauern werden dann quasi die Todesrennen von einer Hand voll Technik-Freaks über das Darknet gestreamt, was den amerikanischen Bundesbehörden natürlich ein Dorn im Auge ist, weil das Death Race ja offiziell verboten wurde. Diese wiederum schleusen darum einen Geheimagenten in das Areal, der Frankensteins Terrorherrschaft ein Ende bereiten soll, damit der Gefängnisbezirk wieder von staatlicher Hand kontrolliert werden kann…
Ich muss gestehen, dass ich ein Fan von Hauptdarsteller Zach McGowan bin, der in zwei meiner Lieblingsserien (Black Sails, The 100) ziemlich coole Charaktere gespielt hat. Leider hat er im Deutschen aber so gut wie niemals eine passende Synchronstimme, wie es auch hier der Fall ist. Im O-Ton ist der Typ aber Bombe und genau wie Death Race 4 Regisseur Don Michael Paul (Lake Placid 4, Harley Davidson und der Malboro-Mann) im Making of anmerkt, denke ich, dass man McGowan in Zukunft noch in vielen größeren Produktionen sehen wird.
Der mittlerweile ziemlich in die Jahre gekommene, aber immer noch sau coole Danny Trejo (Machete, Desperado, Predators) spielt erneut eher eine Nebenrolle und ist nicht direkt an der Action beteiligt, aber es ist immer wieder schön ihn im Heimkino zu sehen. Bei Danny Glover (Lethal Weapon-Reihe, SAW, Predator 2) sieht es etwas anders aus: Der von ihm gespielte Charakter Baltimore Bob ist zwar auch nicht direkt in die Action involviert, zieht aber als Chef der Technik-Crew einige Fäden im Hintergrund und unterstützt Connor (Zach McGowan) bei der Teilnahme am todbringenden Event; denn Bob sieht in ihm die Möglichkeit den Kampf gegen den immerwährenden Gewinner Frankenstein wieder interessant zu machen und, wenn alles gut läuft, vielleicht ein paar Dinge in seinem notgedrungenen Lebensraum zu verbessern.
In technischer und bildgestalterischer Hinsicht hat mich Death Race: Anarchy absolut zufrieden gestellt. Anfangs dachte ich noch, dass die meisten Explosionen am Computer entstanden sind; die Featurettes auf der hier geprüften Blu-ray haben dann aber sehr deutlich gezeigt, dass hier viel echtes Blech ziemlich imposant in die Luft gesprengt wurde. Auch wurden echte Fahrzeuge für so gut wie alle Szenen verwendet, die für die Dreharbeiten von einem professionellen Team aufwändig aufgemotzt wurden. In diese floss wohl auch der größte Teil der Produktionskosten, über die ich leider mal wieder nichts raus finden konnte. Über Geld scheint man in Hollywood nicht mehr zu sprechen, allerdings dürfte das Budget bei solch einer sogenannten „Videoproduktion“ ziemlich knapp kalkuliert worden sein.
Die zugegebenermaßen sehr tristen Farbfilter wirken dennoch irgendwie stimmig und die Kameras haben die Highspeed-Action sehr gut eingefangen. Der Soundtrack ist super rockig (Richtung Metalcore) und mit nackter Haut wird nicht gegeizt… was ich erwähne, weil zu solch einem Event ja auch immer sehr knapp bekleidete Damen gehören.
Besonders gut gefallen hat mir auch das schmuddelästhetische Endzeit-Setting, die dazu passenden Raider-Kostümierungen und natürlich die bereits erwähnten fetten Rennkarren, die fast allesamt während der doch erstaunlich großzügigen Laufzeit von ca. 111 Minuten fein säuberlich in ihre Einzelteile zerlegt werden.
Auch der geneigte Gorehound kommt voll auf seine Kosten, denn es wird z.B. mit Kettensägen und Vorschlaghämmern Mann gegen Mann, Mann gegen Frau und Frau gegen Frau gekämpft. Blutige Action wird ordentlich geboten!
Fazit:
Weil dieser absolute Testosteron-Film ein insgesamt rundes, kurzweiliges und sauber produziertes Gesamtpaket ist, habe ich mich für eine ziemlich hohe Wertung entschieden. Ich werde mir den Streifen wohl auch noch 1-2-3 Male anschauen, wenn ich Bock auf richtig knackige, schnelle und blutige Action habe. Man sollte allerdings wissen, dass bei derlei DtD-Produktionen eine ausgeklügelte Story und gute Dialoge meist auf der Strecke bleiben. In aller bester Grindhouse-Manier werden hier einfach nur übertrieben abgefuckte Charaktere gezeigt, die freiwillig auf Leben und Tod gegeneinander kämpfen, um ein bestimmtes Ziel zu erreichen. Das ganze Spektakel wurde dann in eine super simple Rahmenhandlung gepackt, die aber relativ gut funktioniert. Für einen Abend mit Kumpels und jeder Menge Bier ist Death Race: Anarchy wirklich gut geeignet und auch nüchtern betrachtet hatte ich absoluten Spaß! Man darf halt nicht immer alles so ernst nehmen…
5 von 6 Punkten
DVD / Blu-ray
Die Bild- und Tonqualität der deutschen Veröffentlichungen geht absolut in Ordnung. Als Bonus gibt es drei ziemlich interessante Featurettes, die viele Infos zur Entstehung des Films enthalten.
Verleih: Universal Pictures
Verleihstart: 18.10.2018
Verkaufstart: 18.10.2018
Verpackung: Amaray / Blu-ray Hülle
Discs enthalten: 1
Wendecover: Nein
Schuber: Nein
Ton:
• Deutsch: DD 5.1 (Blu-ray: DTS Digital Surround 5.1)
• Englisch: DD 5.1 (Blu-ray: DTS-HD Master Audio 5.1)
• Französisch: DD 5.1 (Blu-ray: DTS Digital Surround 5.1)
• Italienisch: DD 5.1 (Blu-ray: DTS Digital Surround 5.1)Untertitel: Deutsch, Englisch, Französisch, Italienisch, Portugiesisch, Dänisch, Finnisch, Isländisch, Norwegisch, Schwedisch, Arabisch, Indisch, Türkisch (nur DVD), Niederländisch (nur DVD)
Bildformat: 1,78 : 1
Blu-ray Auflösung: 1080p / 24Hz
Laufzeit: ca. 106 Min. (ca. 111 Min. Blu-ray)
Uncut: Ja
Extras:
• 3 Featurettes
• Audiokommentar
• Trailer