Kurzinhalt & Trailer:
Das Jahr 1800. Irgendwo in der Nähe der Grenze zwischen Texas und Mexiko. Unwissentlich führt ein Gesetzloser eine Gruppe kannibalischer Höhlenbewohner in die friedliche Westernstadt Bright Hope. Dort verschwinden nach und nach einzelne Siedler, darunter auch die Frau des örtlichen Rinderbarons. Dieser begibt sich, trotz seines verletzten Beins, gemeinsam mit dem Sheriff, seinen alternden Deputys und einem zu allem entschlossenen Revolverhelden auf Rettungsmission. Was folgt ist die Hölle auf Erden, die durch die Brutalität der furchtbaren Gegner keine Gnade kennt…
Originaltitel: Bone Tomahawk
Jahr: 2015
Genre: Western, Horror
Kinostart: –
3D: Nein
Altersfreigabe: ab 18 Jahren – FSK
Produktionsland: USA, England
Regie: S. Craig Zahler
Drehbuch: S. Craig Zahler
Produzenten: Jack Heller, Dallas Sonnier, Scott Fort, David Gilbery, Wayne Marc Godfrey, Robert James, Hengameh Panahi, Peter Sherayko, Jon D. Wagner
Darsteller: Kurt Russell, Patrick Wilson, Matthew Fox, Richard Jenkins, Lili Simmons, Evan Jonigkeit, David Arquette, Fred Melamed, Sid Haig, Maestro Harrell, James Tolkan, Kathryn Morris, Zahn McClarnon, Michael Emery, Jeremy Tardy, Michael Paré, Sean Young, Jamison Newlander
Kritik:
Von Sebastian Notbom
Prüfungsmedium: deutsche Blu-ray
Mit freundlicher Unterstützung der Pressebetreuung
„Starbesetzter Western-Horror der alten Schule – mit unerwartetem Genre-Twist“ steht in dicken Lettern auf der Rückseite der Hülle von Bone Tomahawk, vom bis dahin unbekannten Regisseur S. Craig Zahler. Erneut habe ich also ein Erstlingswerk in den Händen… und was für eines! – Dieser einen und einfachen Lobpreisung auf dem Cover, die nicht mal ein Zitat ist, kann man durchaus glauben. Wobei „Horror-Western“ nur bedingt die richtige Bezeichnung ist. Anfangs ist Bone Tomahawk nämlich nur ein normaler Western, in dem ein paar selbsternannte Revolverhelden Jagd auf einige Indianer machen, die für das Verschwinden einiger Bewohner einer kleinen Westernstadt nahe der Grenze zu Mexiko verantwortlich sind. Wir haben hier also eine Art Roadmovie auf Pferden, der in bester Tradition der Brüder Joel und Ethan Coen (Fargo, True Grit, No Country for old Men) inszeniert wurde. Man könnte meinen S. Craig Zahler hätte 1:1 von den Kult-Regisseuren kopiert, was die Inszenierung und die Dialoge angeht, eine eigene Note ist aber ganz klar erkennbar…
In technischer Hinsicht gibt es absolut nichts zu bemängeln. Die Kamera, der Schnitt und die Regiearbeit haben mich vollends überzeugt und die sehr gut gezeichneten Charaktere schaffen es gekonnt Fans von Filmen mit schwarzhumorigen, urkomischen Subtext-Dialogen absolut in ihren Bann zu ziehen.
Nun ist auf dem Cover auch die Rede von einem unerwarteten Genre-Twist, der aber frühestens im letzten Drittel dieses grandiosen und düsteren Horrorwesterns zu erwarten ist. Nämlich dann, wenn die Protagonisten den bisher unbekannten und mysteriösen Indianerstamm und seine Geiseln aufspüren… oder werden sie gefunden und rennen in eine Falle? – Auf jeden Fall verdankt der bis dahin ohnehin schon recht dreckige Streifen ab dem Zeitpunkt eindeutig seine Freigabe ab 18 Jahren durch die FSK, denn dann wird es ziemlich blutig und richtig brutal… aus Western wird schonungsloser Horror, der leicht an die bekanntesten klassischen Kannibalenfilme erinnert.
Bone Tomahawk wurde richtig gut besetzt. Neben Kurt Russell und Lili Simmons (Banshee) war es vor allem Patrick Wilson (Conjuring), der perfekt in einen solchen Western passt. Auch schön war es den Lost-Anführer Matthew Fox mal wieder in einer Hauptrolle zu sehen, der einen skrupellosen und wohlhabenden Mexikaner-Jäger spielt, welcher die Truppe begleitet… Richard Jenkins (Let me in) spielt ‚Chicory‘, einen alten und geistig zurückgebliebenen Tunichtgut und Möchtegern Hilfssheriff. Da Jenkins sonst eher väterliche Rollen oder irgendwelche Personen/Bösewichte in gehobenen Positionen spielt, war es sehr erfrischend diesen Schauspieler mal als Knecht bzw. Dorfdeppen mit gutem Herzen und Vollbart zu erleben… In kleineren Rollen und Cameos sieht man dann noch u.a. David Arquette (Scream), James Tolkan (Zurück in die Zukunft-Reihe) und Sid Haigh (The Devil’s Rejects). Ein Cast der sich durchaus sehen lassen kann und für einen Debütfilm Bände spricht!
Fazit:
Ich wurde im filmischen Sinne auf vielen Ebenen sehr gut unterhalten. Einerseits haben wir hier einen dreckigen, dabei aber sehr edlen und super gut gefilmten Western, andererseits bieten die starken, schwarzhumorigen Dialoge der gut ausgearbeiteten Charaktere echtes Coen-Feeling. Zu guter Letzt haben wir noch den sehr harten Terror-Horror im Finale von Bone Tomahawk. Und weil es eh viel zu wenige Horror-Western gibt, die dann auch noch so gut inszeniert und besetzt wurden, steht einer Top Wertung meinerseits nichts im Wege…
Wertung: 5,5 von 6 Punkten
DVD / Blu-ray
Qualitativ gibt es an den deutschen Veröffentlichungen durch Constantin Film nichts auszusetzen. Leider gibt es keine Extras. Bei einem von vorne bis hinten durchweg dermaßen gut inszenierten Horror-Western wünscht man sich schon den einen oder anderen Blick hinter die Kulissen. Untertitel gibt es auch nicht…
Verleih: Constantin Film
Verleihstart: 21.01.2016
Verkaufstart: 21.01.2016
Verpackung: Amaray / Blu-ray Hülle
Discs enthalten: 1
Wendecover: Ja
Schuber: Nein
Ton:
• Deutsch: DD 5.1 & DD 2.0
• Englisch: DD 5.1
• Blu-ray: DTS-HD Master Audio 5.1 & DD 2.0Untertitel: –
Bildformat: 2,40 : 1
Blu-ray Auflösung: 1080p / 24Hz
Laufzeit: ca. 127 Min. (ca. 131 Min. Blu-ray)
Uncut: Ja
Extras:
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