Kurzinhalt & Trailer:
Draußen lauert die Gefahr… Nach einem schweren Autounfall erwacht eine junge Frau im unterirdischen Bunker eines Überlebenskünstlers. Dieser behauptet, sie vor einem nuklearen Angriff gerettet zu haben, durch den die Welt außerhalb des Bunkers unbewohnbar ist. Sein immer auffälligeres Verhalten lässt sie jedoch an seinen Motiven zweifeln, und so bleibt ihr nur die Flucht, um die Wahrheit herauszufinden.
Originaltitel: 10 Cloverfield Lane
Jahr: 2016
Genre: Thriller, Endzeit, Scifi
Kinostart: 31.03.2016
3D: Nein
Altersfreigabe: ab 16 Jahren – FSK
Produktionsland: USA
Regie: Dan Trachtenberg
Drehbuch: Josh Campbell, Matthew Stuecken, Damien Chazelle
Produzenten: J. J. Abrams, Lindsey Weber, Bryan Burk, Drew Goddard, Matt Reeves
Darsteller: John Goodman, Mary Elizabeth Winstead, John Gallagher Jr., Douglas M. Griffin, Suzanne Cryer
Kritik:
Von Sebastian Notbom
Prüfungsmedium: deutsche Blu-ray
Ganz still und heimlich wurde der Film 10 Cloverfield Lane vom bisher unbekannten Regisseur Dan Trachtenberg, im Auftrag von Produzent J. J. Abrams (Cloverfield, Lost, Super 8) abgedreht und der erste Teaser-Trailer nur wenige Wochen vor dem Kinostart veröffentlicht. Doch wer nun auf eine lang ersehnte Fortsetzung des Namensvetters Cloverfield hofft, den müssen wir (geringfügig) enttäuschen, denn bei diesem Werk handelt es sich um ein Kammerspiel, in dem ein durchgeknallter „Prepper“ namens Howard (John Goodman) eine Junge Frau – Michelle (Mary Elizabeth Winstead) – und den Hilfsarbeiter Emmett (John Gallagher Jr.) in seinem selbstgebauten unterirdischen Bunker festhält, weil an der Erdoberfläche etwas schreckliches passiert ist. Scheinbar verseucht ein großflächig verteiltes Gas alle Lebewesen…
* Eine kleine Randnotiz: Prepper sind Leute, die sich auf die Apokalypse vorbereiten und sich diese teilweise auch erhoffen… ein durchaus sehr interessantes Hobby, mit einer ungeahnt großen Szene.
Im Kern des Films geht es darum zu ergründen, ob Howard verrückt ist, oder ob die Erde wirklich verseucht wurde. Alles spricht eigentlich für letzteres, dennoch bewegt man sich als Zuschauer, bis zu den letzten Minuten, auf einem sehr schmalen Grat zwischen Für und Wider. Fakt ist nur, dass Howard Michelle in ihrem Auto von der Straße gedrängt hat (aus welchem Grund auch immer) und sie ein wenig später gefesselt und verarztet in dem unterirdischen Gemäuer aufwacht. Mehr kann ich an dieser Stelle leider nicht auf die Story eingehen, um nicht zu gravierend zu spoilern, denn grade die Ungewissheit ist, was diesen Film absolut sehenswert macht. So viel kann ich aber verraten: Es gibt Parallelen zu Cloverfield, denn es könnte tatsächlich irgendetwas sehr großes über die Oberfläche spatzieren… wie gesagt: könnte!
In einem Kammerspiel ist es natürlich absolut wichtig, dass die Schauspieler sehr gute Arbeit leisten. Und das tun sie: Vor allem über John Goodmans schauspielerische Qualitäten braucht man eigentlich nichts mehr zu sagen. Der Mann ist in allem gut, was er vor der Kamera macht, und hier, als eventueller Psychopath, der ständig zwischen väterlich und von Null auf Hundert auf super aggressiv hin und her springt, liefert er erneut eine Glanzleistung ab. Aber auch Mary Elizabeth Winstead und John Gallagher Jr. nimmt man ihre Unsicherheit, in dieser äußerst merkwürdigen Situation, widerstandslos ab; denn obwohl Emmett gesehen hat, dass auf der Erde merkwürdige rote Blitze eingeschlagen sind (so viel darf man sagen) und obwohl er darauf hin freien willens unbedingt in den Bunker zu Howard wollte (Emmett wusste von den Bunker, weil Howard ihn für den Bau engagiert hat), plagen ihn irgendwann Zweifel am Ernst der Lage und es beginnt sich der Gedanke zu manifestieren, dass Howard die Situation ausnutzt, um mit ernsthaften emotionalen Problemen klar zu kommen. Aber dass Howard wirklich glaubt dass das Ende gekommen ist, das ist den beiden „Gefangenen“ klar…
In technischer Hinsicht gibt es an 10 Cloverfield Lane nichts zu bemängeln. Das Set (ein kleiner privater Bunker) wirkt authentisch. Wenn eine hochkarätige Produktion wie diese nicht eine solch kleine Bühne glaubhaft präsentieren könnte, dann hätten alle Beteiligten im Filmgeschäft wohl nichts mehr verloren… Zum Ende hin wird es dann aber etwas spezieller, ohne zu spoilern kann ich dazu aber leider nichts schreiben. Auf jeden Fall bin ich von der Umsetzung der Idee überzeugt und wurde auch in qualitativer Hinsicht nicht enttäuscht.
Fazit:
10 Cloverfield Lane ist ein beklemmendes Katz und Maus Spiel in einem unterirdischen Prepper-Bunker, bei dem nicht ganz klar ist, ob der Besitzer noch richtig tickt. Die Idee wurde technisch, qualitativ und schauspielerisch sehr gut umgesetzt. Wie und ob man das Werk aber in das ‚Cloverfield Universum‘ integrieren kann, darüber müsst ihr euch dann selbst ein paar Gedanken machen. Wir geben auf jeden Fall beide Daumen nach oben, für dieses ungewöhnliche Kammerspiel.
5 von 6 Punkten
DVD / Blu-ray
Die Bildqualität des hier geprüften ‚Blaulings‘ ist sehr gut und ausreichend kontrastreich. Der Ton wurde stimmig abgemischt und zum Ende gibt es auch einige wuchtigere Sounds. Die Soundkulisse ist in so einem Kammerspiel aber ohnehin eher nebensächlich. Es handelt sich hierbei ja nicht um einen Krieg der Sterne… oder vielleicht doch? – Wer weiß das schon…?
Verleih: Paramount Pictures
Verleihstart: 11.08.2016
Verkaufstart: 11.08.2016
Verpackung: Amaray / Blu-ray Hülle
Discs enthalten: 1
Wendecover: Ja
Schuber: Nein
Ton:
• Deutsch: DD 5.1
• Englisch: DD 5.1
• Italienisch: DD 5.1
• Französisch DD 5.1 (Blu-ray)
• Spanisch DD 5.1 (Blu-ray)
• Japanisch DD 5.1 (Blu-ray)
• Blu-ray: DTS-HD Master Audio 5.1Untertitel: Deutsch, Englisch, Türkisch, Italienisch, Französisch (Blu-ray), Spanisch (Blu-ray), Dänisch (Blu-ray), Finnisch (Blu-ray), Japanisch (Blu-ray), Niederländisch (Blu-ray), Norwegisch (Blu-ray), Schwedisch (Blu-ray)
Bildformat: 2,40 : 1
Blu-ray Auflösung: 1080p / 24Hz
Laufzeit: ca. 99 Min. (ca. 104 Min. Blu-ray)
Uncut: Ja
Extras:
• Audiokommentare
• Hinter den Kulissen
• Making of (Blu-ray)
• Trailer