Kurzinhalt & Trailer:
Thomas wird von Alpträumen geplagt. Er sieht dort ein geheimnisvolles Mädchen, das in einem tiefen Schlaf liegt. Eine mächtige Kraft hält ihn davon ab, sie wach zu küssen. Als er unerwartet ein altes Familienanwesen erbt, erfährt er von einem uralten Fluch, der dort seit Ewigkeiten die Macht ergriffen hat. Gibt es einen Zusammenhang mit seinen Träumen? Gebannt vom Geheimnis um die unbekannte Schönheit taucht Thomas immer tiefer in das dunkle Geheimnis des Hauses ein. Wird ihm auch dort die schöne Briar Rose begegnen und ist sie der Schlüssel zum Fluch? Doch bald merkt er, dass sich etwas unsagbar Böses vor ihm entfesselt hat.
Originaltitel: The Curse of Sleeping Beauty
Jahr: 2016
Genre: Horror, Fantasy, Suspense
Kinostart: –
3D: Nein
Altersfreigabe: ab 16 Jahren – FSK
Produktionsland: USA
Regie: Pearry Reginald Teo
Drehbuch: Pearry Reginald Teo, Josh Nadler, Everette Hartsoe
Produzenten: Ehud Bleiberg, Pearry Reginald Teo, Danny A. Abeckaser, Nicholas Donnermeyer, Barry Gordon, Michael Radiloff
Darsteller: Ethan Peck, Natalie Hall, Bruce Davison, India Eisley, James Adam Lim, Scott Alan Smith, Zack Ward, Cyd Strittmatter, Mim Drew, Dallas Hart, Madelaine Petsch
Kritik:
Von Sebastian Notbom
Prüfungsmedium: deutscher Presse-Stream
Mit freundlicher Unterstützung von Tiberius Film
Es dauert recht lange (ca. 40 Minuten), bis die Comicverfilmung The Curse of Sleeping Beauty wirklich in Fahrt kommt. Ab diesem Zeitpunkt ist der märchenhafte Horrorfilm tatsächlich auch recht kurzweilig, steuert aber auf ein mehr als nur offenes Ende zu. Tatsächlich bekommt man das Gefühl, dass hier der Pilot zu einer TV-Serie gezeigt wird, nicht im inszenatorischen Sinne, sondern auf die Erzählstruktur bezogen.
Thomas Kaiser (Ethan Peck) erbt also das Haus seines zuvor verstorbenen Onkels Clive, den er nicht kannte und von dessen Existenz er bisher nichts wusste. Nach einem tragischen Vorfall in seiner Familie lebt Thomas als introvertierter Künstler sehr zurückgezogen in einer eher zweckmäßig eingerichteten Wohnung und belästigt einen Psychiater nach dem anderen mit seinem immer wiederkehrenden Traum, in dem er auf eine schlafende Schönheit zuwandert, die er küssen will, doch kurz bevor es so weit ist, erwacht er schweißgebadet. Das geerbte Haus – Kaiser Gardens – welches sich scheinbar schon seit sehr vielen Jahrzehnten im Familienbesitz befindet, übt eine gewisse Faszination auf ihn aus und in einem Brief, den der Onkel seinem Testament beigelegt hat steht, dass Thomas‘ Blutlinie ihm dort einige Türen öffnen würde, andere sollten aber verschlossen bleiben. Kurz nachdem er in dem mysteriösen Anwesen angekommen ist träumt er wieder von Briar Rose (India Eisley), so der Name der schlafenden Schönheit, doch wacht er nicht, wie gewohnt, zum Zeitpunkt des Kusses auf, sondern schafft es das „Dornröschen“, wie er Briar immer genannt hat, aus ihrem bereits seit Jahrhunderten andauernden Schlaf zu erwecken. Briar erzählt Thomas, dass die „Verschleierte Frau“ – ein Dämon – sie in dem Anwesen gefangen hält und es an seiner Blutlinie liegt den Fluch zu brechen. Dass der Keller größer ist als gedacht bestätigt dann ein Gutachter, der Thomas helfen soll das Haus zu einem möglichst guten Preis zu verkaufen. Angeblich wurde eine sehr solide Mauer im Keller gezogen, hinter der sich weitere Räume verbergen. Diesem Mysterium versucht Thomas natürlich auf den Grund zu gehen und findet eine Art Altar im düsteren Untergeschoss, für den er einen bestimmten Schlüssel braucht, um diese ungewöhnlich massive Tür zu öffnen, die er mit bloßer Körperkraft nicht durchbrechen kann.
Ihm zur Hilfe kommt die Blondine Linda (Natalie Hall), deren Bruder wegen einer Mutprobe in das verlassene Haus ging und dort auf unerklärliche Weise vom Erdboden verschwand, und der Geistliche Richard (Bruce Davison), der sich sehr gut mit paranormalen Erscheinungen auskennt und einen Hang zu selbst gebrannten Schnaps nach irischem Rezept hat. Thomas und Linda lösen schnell das Rätsel des Altars und finden im dahinter liegenden Kellerraum ein altes Buch mit Siegel, welches Linda kurzerhand bricht. Dadurch erwecken sie ein paar Dschinns, die bisher nur als unheimliche Schaufensterpuppen im ganzen Haus herumstanden und deren Präsenz ursprünglich einfach nur dem schlechten Geschmack des durchgeknallten Onkels geschuldet wurde. Diese Dschinns bedrängen Thomas und Linda und jagen sie schlussendlich aus dem Haus. Doch Thomas ist durch den merkwürdigen „Dornröschen-Fluch“ mittlerweile an Kaiser Gardens gebunden und wird sterben, wenn er sich zu lange von diesem Ort entfernt. Er braucht die Nähe der schlafenden und verfluchten Briar Rose, zu der sozusagen eine kosmische Verbindung besteht, wie Richard schnell feststellt. Mit dem Geistlichen im Gepäck hat Natalie die Idee einen „Freund“ – David – aufzusuchen, der angeblich für die Regierung eine Software entwickelt hat, die alte Schriften übersetzen kann. In seinem Nerd-Hauptquartier wird das mysteriöse Buch dann gescannt, welches auf Aramäisch geschrieben ist und von einem Teufel aus dem Koran erzählt, der auch „der verschleierte Dämon genannt“ wird, und wie sie den Fluch, der Briar Rose gefangen hält, brechen können, wenn sie sie nur finden… und die Geschichte nimmt ihren Lauf, allerdings hauptsächlich in einem stark komprimierten letzten Drittel der Erzählung.
Optisch ist The Curse of Sleeping Beauty durchaus ansprechend, wenn auch leider viel zu dunkel geraten. Die schmuddelästhetischen Sets bringen ein wohliges Horrorfeeling rüber und die Dschinns im Haus erinnern stark an die erfolgreiche Videospielreihe und gleichnamige Verfilmung Silent Hill. Sehr hoch anzurechnen ist, dass die Spezialeffekte fast alle handgemacht sind. Nur leider ist es so, dass die Dschinns auf recht simple Art und Weise, mit roher Gewalt zu töten sind, die dann in Schaufensterpuppen-Einzelteile zerfallen. Eine zugegebenermaßen recht einfache Art von „Splattereffekten“! Wäre diese ungewöhnliche Dornröschen-Interpretation etwas blutiger, dann könnte man ihr gewissermaßen auch eine etwas höhere Punktzahl in der Bewertung zusprechen. So haben wir hier aber nur einen Horrorfilm mit Schaufensterpuppen, ein paar recht ansehnlichen Kostümen, ziemlich günstigen (aber trotzdem wirkungsvollen) Effekten und einem recht langwierigen Anfang, gepaart mit einer sehr kurzen Laufzeit von gerade einmal geschätzten 80 Minuten. Auch schlichen sich ziemlich viele Logikfehler in die filmische Umsetzung der durchaus guten Grundidee/Comicvorlage und der Schluss kommt dann viel zu plötzlich und ist viel zu offen, um beim geneigten Zuschauer auch nur ansatzweise eine Art von Befriedigung zu erzeugen. Man ist auf Grund der schon erwähnten Schwächen noch nicht einmal neugierig darauf, wie es wohl weiter gehen könnte, denn das Ende verspricht sozusagen Effektkino in Augenhöhe mit aktuellen Universal Pictures Filmen aus dem „Dark Universe“, welche mit einem derartig geringen Budget, wie es The Curse of Sleeping Beauty wahrscheinlich hatte, nicht umsetzbar wäre. Eine Fortsetzung ist bei mäßigem Erfolg also nicht zu erwarten…
Fazit:
Als kleiner Midnight-Horror-Snack ist The Curse of Sleeping Beauty durchaus schmackhaft und hat mir persönlich (subjektiv) recht gut gefallen. Trotz der objektiven Schwächen kann der Film durchaus unterhalten und wurde rein optisch zufriedenstellend inszeniert (Kameraeinstellungen, Nachbearbeitung, Sets und Kostüme). Die Charaktere wurden allerdings sehr dünn und klischeehaft gezeichnet. Irgendwie ist es einem als Zuschauer völlig egal, ob und wann irgendwer der Protagonisten den Löffel abgibt. Und obwohl die Laufzeit mit etwas über 80 Minuten (Blu-ray ohne Abspann) ziemlich knapp bemessen ist, gibt es viele recht langwierige Dialog-Passagen, die nicht unbedingt wichtig für die Story sind. Zu guter Letzt sorgt das viel zu offene Ende dafür, dass es von unserer Seite eine insgesamt recht ernüchternde Bewertung gibt.
3 von 6 Punkten
DVD / Blu-ray
Leider konnte ich nur einen qualitativ abgespeckten Presse-Stream mit deutschem Ton in Augenschein nehmen. Darum kann ich nichts zu der Bild- und Tonqualität des finalen Produkts schreiben, außer das ziemlich oft von Sie nach Du gewechselt wird. Extras wird es, bis auf einen Trailer, auf jeden Fall nicht geben.
Verleih: Tiberius Film
Verleihstart: 03.08.2017
Verkaufstart: 03.08.2017
Verpackung: Amaray / Blu-ray Hülle
Discs enthalten: 1
Wendecover: Unbekannt
Schuber: Nein
Ton:
• Deutsch: DD 5.1, DTS (Blu-ray: DTS-HD Master Audio 5.1)
• Englisch: DD 5.1 (Blu-ray: DTS-HD Master Audio 5.1)Untertitel: Deutsch
Bildformat: 2,35 : 1
Blu-ray Auflösung: 1080p / 24Hz
Laufzeit: ca. 83 Min. (ca. 86 Min. Blu-ray)
Uncut: Ja
Extras:
• 2 Featurettes
• Trailer