Kurzinhalt:
Isaac bekommt den lukrativen Auftrag, sich um die psychisch instabile junge Olga zu kümmern. Die lebt in einem alten Haus auf einer verlassenen Insel. Der Deal erfordert, dass Isaac angekettet wird, so dass er nicht alle Räume betreten kann. Olga aber streift mit einer Armbrust bewaffnet durchs Haus. Bald deckt Issac erschreckende Geheimnisse in dem alten Haus auf. Jetzt geht es ums Überleben.
Originaltitel: Caveat
Jahr: 2020
Genre: Horror, Thriller, Survival
Kinostart: –
3D: Nein
Altersfreigabe: ab 16 Jahren – FSK
Produktionsland: Großbritannien
Regie: Damian Mc Carthy
Drehbuch: Damian Mc Carthy
Musik: Richard G. Mitchell
Produzenten: Justin Hyne, Tom Black, Mirella Reznic
Darsteller: Jonathan French, Leila Sykes, Ben Caplan, Inma Pavon, Conor Dwane
Kritik:
Von Sebastian Notbom
Prüfungsmedium: Presse-Stream (deutsch, 720p)
Mit freundlicher Unterstützung von Tiberius Film
Endlich mal wieder ein Film, bei dem mir einige eiskalte Schauer über den Rücken gelaufen sind. Das könnte aber auch am Ventilator liegen, der mir bei der Sichtung während super sommerlicher Hitze in den Nacken geblasen hat. Nein, ich denke es liegt tatsächlich am Film…!
Horror kann sehr einfach und subtil sein, dabei aber doch eine enorme Wirkung entfalten, wenn alle Zutaten fein aufeinander abgestimmt sind. So ist es hier der Fall, angefangen beim sehr interessanten, super düsteren und schmuddelästhetischen Setting, übergehend zu den wirklich überzeugenden Schauspielern, authentischen Survival-Aspekten, dem packenden Thrill auf engem Raum (wer hat was gemacht bzw. wer ist Schuld, wer ist gut und wer ist böse) und schlussendlich alles abgerundet mit einer Prise übernatürlichem Horror; ganz nüchtern präsentiert, ohne großartige Effekthascherei.
Um nicht zu viel vorwegzunehmen möchte ich an dieser Stelle nicht detailliert auf die Story eingehen, dennoch aber anmerken, dass sich keiner der Charaktere – obwohl es kleinere Logikfehler gibt – doof anstellt. Der bisherige Kurzfilmer Damien Mc Carthy (He Dies At The End), der hier als Regisseur, Drehbuchautor und Editor (Schnitt) mit seinem ersten abendfüllenden Spielfilm debütiert, hat alles sehr genau durchdacht und auf den Punkt gebracht. Was erklärt werden muss, das wird auch erklärt, was offen bleiben soll, das bleibt auch offen. Das ist wichtig, was den wohlig-grauseligen Mystery-Faktor von Caveat angeht, der permanent spürbar ist, sich aber lediglich durch kleine Spitzen bemerkbar macht. Z.B. geht irgendwo mal eine Tür auf, der schaurige Aufzieh-Stoffhase trommelt (wenn etwas nicht stimmt), creepige Gemälde fallen immer mal wieder von selbst von der Wand, oder eine echt unheimliche Leiche schaut plötzlich in eine andere Richtung. Dieser kleine aber wirklich feine Genre-Beitrag baut absolut auf eine sehr dichte Atmosphäre und nicht auf Jumpscares, von denen es allerdings auch zwei-drei kleinere gibt – die mich zugegebenermaßen echt kalt erwischt haben, aber sagt es bitte nicht weiter!
Die Darsteller haben mich 100%ig überzeugt! Wenn z.B. jemand verletzt wird, dann fühlt man regelrecht den Schmerz als Zuschauer, und wenn jemand frierend durch irgendwelche nassen Schächte und Zwischenwände kriecht, dann überkommt einen ebenfalls ein kleines Bisschen Unwohlsein. Zudem ist das Gemäuer, in welchem sich die Geschichte größtenteils abspielt, sehr glaubwürdig verwittert und verschimmelt, was zusätzliches Unbehagen verursacht.
Die Kamera ist always on point und es gibt viele atmosphärische Szenen, in denen nur mit Taschenlampen als Lichtquellen gearbeitet wurde. Das verleiht diesem Geheimtipp noch mehr Authentizität, die sich direkt auf das Gemüt der Zuschauer schlägt.
Fazit:
Caveat ist ein sehr subtiler und relativ simpel gehaltener, dabei aber wirklich schauriger Horror-Thriller, der komplett ohne Effekthascherei auskommt. Ich kann mir gut vorstellen diesen Debütfilm von Regisseur und Drehbuchautor Damien Mc Carthy in Zukunft noch zwei-drei weitere Male anzuschauen, um dabei auf alle gruseligen Details zu achten.
Die Schauspieler überzeugen 100%ig; die Kameraeinstellungen, die musikalische Untermalung und der Schnitt sind absolut stimmig; das Setting ist richtig schön schmuddelästhetisch und nebst versiert pointiertem, übernatürlichem Horror präsentiert dieser zwar einfache, dabei aber sehr gut durchdachte Thriller auch ein glaubwürdiges Survival-Feeling. Eine klare Empfehlung!
5 von 6 Punkten
DVD / Blu-ray
Tiberius Film hat hier endlich mal wieder einen guten Job erledigt, was die Qualität der Synchronisation der deutschen Veröffentlichungen angeht. Da ich Caveat lediglich als Presse-Stream in 720p auf Vimeo sichten konnte, kann ich leider nichts über die Bildqualität berichten. Extras gibt es leider keine, hier hätten sie mich aber brennend interessiert…!
Verleih: Tiberius Film
Verleihstart: 16.06.2022 (VoD)
Verkaufstart: 08.07.2022
Verpackung: DVD / Blu-ray Hülle
Discs enthalten: 1
Wendecover: Nein
Schuber: Nein
Ton:
• Deutsch: DD 5.1 & DTS (Blu-ray: DTS-HD Master Audio 5.1)
• Englisch: DD 5.1 (Blu-ray: DTS-HD Master Audio 5.1)Untertitel: Deutsch
Bildformat: 2,35 : 1
Blu-ray Auflösung: 1080p / 24Hz
4K UltraHD Auflösung: –
Laufzeit: ca. 84 Min. (Blu-ray ca. 88 Min.)
Uncut: Ja
Extras:
• Trailer