Kurzinhalt:
Der Social-Media-Star Cole filmt für seinen erfolgreichen Vlog alles, was er erlebt. Seit zehn Jahren liefert er seinen Followern ständig neuen, spannenden Content und schreckt dabei vor keiner noch so extremen Challenge zurück. Zum Jubiläum seines Kanals reist er mit seiner Freundin Erin und ein paar Freunden nach Moskau, um dort an einem mysteriösen Spiel teilzunehmen: Ein berüchtigter, hyperrealistischer Escape-Room soll die Gruppe an ihre Grenzen bringen. Doch was als morbides Spiel beginnt, wird bald zum Kampf ums nackte Überleben – den Millionen Fans im Livestream mitverfolgen…
Originaltitel: Follow Me
Jahr: 2020
Genre: Survival, Torture, Terrorfilm
Kinostart: 20.08.2020
3D: Nein
Altersfreigabe: ab 16 Jahren – FSK
Produktionsland: USA
Regie: Will Wernick
Drehbuch: Will Wernick
Musik: Crystal Grooms Mangano
Produzenten: Sonia Lisette, Will Wernick, Jeff Delson, Mike Bundlie, Babacar Diene, Philip W. Shaltz
Darsteller: Keegan Allen, Holland Roden, Ronen Rubinstein, Pasha D. Lychnikoff, Kimberly Quinn, Denzel Whitaker, Emilia Ares, Ravil Isyanov, Dominic Pace, Emily Hinkler, Elizabeth Hinkler, George Janko, Dimiter D. Marinov, Inja Zalta, Daniyar, Yevgeniy Kartashov, Stephanie Wong, Siya, Travis Caverhill
Kritik:
Von Sebastian Notbom
Prüfungsmedium: Presse-Stream (englisch, 4K)
Mit freundlicher Unterstützung von Capelight Pictures
Nach einer knappen halben Stunde Vorlaufzeit, um die Charaktere oberflächlich kennenzulernen, wird Follow Me tatsächlich recht spannend. Wir begleiten einen erfolgreichen amerikanischen Vlogger und seine Kumpels/Crew auf einer Reise nach Moskau, die dort auf Grund von Coles (Keegan Allen – Pretty Little Liars) 10-jährigem Vlogger-Jubiläums einen exklusiven und vor allem ultimativen Escape Room meistern wollen. Dieser Besuch wird live über fest installierte Kameras auf Coles Kanal gestreamt, der gleich zu Beginn mit einer scheinbar echten Leiche konfrontiert wird, aus deren Magen er einen Schlüssel schneiden muss. So etwas geht wohl nur in Russland!
Diese erste Hürde gemeistert und einen Countdown im Nacken, findet er nach und nach seine Freunde, die alle in ziemlich deftigen Fallen stecken: Eine Streckbank, eine Eiserne Jungfrau, ein Elektrischer Stuhl und einem Panzerglastank, der sich langsam mit Wasser füllt. Eine kleine Gewissheit, dass die sehr real anmutende Situation tatsächlich ein Fake ist und sich Cole und seine Freunde zu keiner Zeit in echter Gefahr befinden, wie eingangs versichert, bietet die Stimme ihres russischen Kontaktmanns Alexei (Ronen Rubinstein – 9-1-1), die anfangs noch durch einige Lautsprecher Tipps gibt, dann aber plötzlich verstummt…
So viel sei gesagt: In Follow Me kommt alles immer ein bisschen anders als man denkt. Vielleicht haben auch einige russische Gangster ihre Finger im Spiel, mit denen sich die Party-Truppe am Vorabend in einem noblen Club angelegt haben… aber ja… neee… Lasst euch einfach selbst überraschen!
Ich wusste, vor allem auf Grund der Kameraplatzierungen, hauptsächlich während der expliziteren Szenen, ziemlich schnell, wie das „Drama“ enden wird, war mir aber niemals wirklich sicher. Ein paar Aktionen der Antagonisten waren einfach zu reißerisch; vor allem einer der Bad Guys, der sich Pistolen schwingend und selbstmordgefährdet mit einem von Coles Kumpels in einen Fahrstuhlschacht stürzt… aber sagen wir einfach mal so: Am Ende macht das alles einen Sinn, egal wie doof sich jemand an ein-zwei Stellen im Film verhalten mag. Es sind trotzdem nicht nennenswert viele Punkte, an denen man denkt, dass sich die Charaktere dämlich verhalten, was man diesem recht blutigen Survival-Thriller durchaus zugute halten muss. Nur sind sie etwas zu verräterisch, wenn man schon viele solche „Torture Porns“ gesehen hat.
Moment! Torture Porn? – Jain! Follow Me ist ähnlich survival-getrieben, wie z.B. Hostel und hätte evtl. einen besseren zweiten Teil, und sowieso einen viel besseren dritten Teil abgegeben; auch wenn nicht ganz so blutrünstig, aber dennoch ansprechend hart. Die hier angewendeten Plot Twists hätten in dem bekannten Horror Franchise durchaus für größere Überraschungen gesorgt, als sie es in diesem, für sich allein stehenden Werk tun…
Auf das ganze technische Drumherum bezogen, wurde ich persönlich zufrieden gestellt. Die Kameraeinstellungen sind zwar keine künstlerische Offenbarung und das Setting (bunkerartig und industriemäßig) ist, zugegebenermaßen nicht mega aufwändig, aber man erkennt deutlich, dass hier eine versierte bzw. gut ausgebildete Crew am Werk war. Rein vom Look her würde ich dennoch nicht zwangsläufig auf einen für die große Leinwand produzierten Film tippen. Dennoch sieht Follow Me gut und recht authentisch aus.
Im O-Ton wirken die Schauspieler natürlich. Ihre Rollen verhalten sich glaubwürdig, bis auf einen kleinen „Spaß“ mit dem eingangs erwähnten elektrischen Stuhl, durch den ihnen aber klar wird, dass die Situation, in der sie sich befinden, doch etwas ernster ist, als ursprünglich angenommen…
Fazit:
Wer gerne mal wieder etwas Hostel-artiges (mit etwas weniger Blut und Gekröse, dafür aber etwas glaubwürdiger inszeniert) sehen will, der darf sich gerne an der Kinokasse anstellen, oder auf die Heimkino-Veröffentlichung Ende 2020 gespannt sein. Mich hat Follow Me über die gesamte Laufzeit ziemlich gut unterhalten, obwohl ich relativ schnell erahnt habe, worauf alles hinauslaufen wird. Das Ende empfand ich tatsächlich herrlich böse…
4 von 6 Punkten
DVD / Blu-ray
Da ich Follow Me bisher nur als Presse-Stream im englischen Originalton gesehen habe, kann ich nichts über die Bild- und Tonqualität der deutschen Veröffentlichungen schreiben. Der Stream wurde auf Vimeo mit bis zu 4K-Auflösung angeboten.
Verleih: Capelight Pictures
Verleihstart: Unbekannt (VoD)
Verkaufstart: 18.12.2020
Verpackung: Amaray / Blu-ray Hülle
Discs enthalten: 1
Wendecover: Ja
Schuber: Nein
Ton:
• Deutsch: DD 5.1 (Blu-ray: DTS-HD Master Audio 5.1)
• Englisch: DD 5.1 (Blu-ray: DTS-HD Master Audio 5.1)Untertitel: Deutsch
Bildformat: 2,35 : 1
Blu-ray Auflösung: 1080p / 24Hz
4K UltraHD Auflösung: –
Laufzeit: ca. 88 Min. (Blu-ray ca. 91 Min.)
Uncut: Ja
Extras: (Unbekannt)
• Trailer