Kurzinhalt & Trailer:
Das idyllische Tweed Heads an der Küste Australiens feiert seine neue Attraktion: ein unterirdisch gelegenes Einkaufszentrum. Gerade eröffnet, zieht es zahlreiche Neugierige an, als plötzlich eine Tsunami-Welle auf das Städtchen trifft und das Center fast komplett unter Wasser setzt. Die Sonderangebote sind davon gespült, vor den Ausgängen lagern Trümmer und die wenigen, zum Teil verwundeten Überlebenden retten sich auf die Supermarktregale. Doch zu allem Überfluss hat das Shoppingparadies ein paar neue, besonders hungrige Besucher angelockt – zwei aggressive Weiße Haie! Während der Wasserpegel kontinuierlich steigt und Nachbeben das bereits zerstörte Gebäude erschüttern, gehen langsam aber sicher die Fluchtideen und auch die Mitstreiter aus…
Originaltitel: Bait
Jahr: 2012
Genre: Tierhorror, Survival, Splatter
Kinostart: –
3D: Ja
Altersfreigabe: ab 16 Jahren – FSK
Produktionsland: Australien, Singapur, China
Regie: Kimble Rendall
Drehbuch: John Kim, Russell Mulcahy, Shayne Armstrong, Duncan Kenned, S.P. Krause, Justin Monjo
Musik: Joe Ng, Alex Oh
Produzenten: Peter Barber, Todd Fellman, Gary Hamilton, Lin Xu, Ying Ye, Mia Zhang, Chris Brown, Mike Gabrawy, Ian Maycock, Russell Mulcahy, Peng Sun, Paul Ward
Darsteller: Richard Brancatisano, Xavier Samuel, Chris Betts, Sharni Vinson, Julian McMahon, Dan Wyllie, Alice Parkinson, Phoebe Tonkin, Damien Garvey, Lincoln Lewis, Cariba Heine, Alex Russell, Adrian Pang, Yuwu Qi, Martin Sacks
Kritik:
Von Sebastian Notbom
Prüfungsmedium: Blu-ray 3D (deutsch)
Mit freundlicher Unterstützung von Universum Film
Kurz vor dem Kinostart des Aligator-Horrorfilms Crawl habe ich einen kleinen Tierhorror-Marathon auf Basis meiner DVD- und Blu-ray-Sammlung gemacht. Dabei fiel mir u.a. der Australier Bait 3D in die Hände, an den ich mich kaum noch erinnerte; was relativ merkwürdig ist, weil ich ihn damals recht cool fand. Und ja, das ist er auch immer noch, wenn man es schafft seine objektive Vorstellung von Realismus ein wenig in den Schatten zu stellen und sich einfach nur berieseln zu lassen; denn wir haben hier nicht nur Weiße Haie, die von einem Tsunami in einen Supermarkt gespült wurden, sie sind auch noch regelrechte Mord- und Fressmaschinen, die gezielt Jagd auf die überlebenden Kunden machen, die sich wiederum auf die Regale der überschwemmten Verkaufshallen gerettet haben. Wir haben hier also ein Creature Feature, bei dem es um den reinen Unterhaltungswert geht, in dem schon mal sinnentleert-coole Sprüche gerissen werden und in dem es manchmal auch übertrieben blutrünstig zur Sache geht. Reines Popcorn-Kino…
Für den Dreh wurde eigens ein Supermarkt- und Tiefgaragen-Setting nachgebaut und geflutet. Bait ist also, wie auch viele andere Tierhorrorfilme, eine Art Kammerspiel, mit vielen Klischee behafteten Figuren; wie z.B. dem fiesen Kriminellen, seinem ehemalig kriminellen Partner und nun bereuenden Antihelden, der verzogenen Göre, dem witzigen Blödmann und dem Cop, der mit seiner rebellierenden Tochter nicht klar kommt, die er kurz zuvor aus dem Supermarkt wegen Diebstahls abholen musste, bevor das Gebäude vom Tsunami getroffen wurde… Natürlich nicht fehlen darf: Ein kleiner süßer Hund!
Wirklich viel erwarten darf man von der simplen Story nicht. Das muss man aber auch nicht, denn es geht primär um den Bodycount und der damit verbundenen Action, die sehr treffsicher von Cut (2000) Regisseur Kimble Rendall inszeniert wurde. Dieser hat bereits als Second Unit Director an vielen großen Hollywood-Produktionen mitgearbeitet, wie z.B. den beiden Matrix-Fortsetzungen, I Robot, Ghostrider oder Underworld – Aufstand der Lykaner. Man kann also davon ausgehen, dass der Herr einige Erfahrung mit dem Filmgeschäft und der Technik hat. Letzteres ist sehr wichtig, da man sich anno 2012 noch 3D-Kamerasysteme selber bauen musste. Und nicht viele der zahlreichen Konstruktionen konnten überzeugen…
Weil Bait nun also in 3D gefilmt werden sollte, mit einem knappen Budget von ca. 18,5 Millionen US-Dollar (etwa 30 Millionen australische Dollar), zu einer Zeit in der gutes, echtes (!) 3D noch etwas wirklich besonderes war, wirken viele der Computereffekte leider etwas zu glatt und sind als solche leicht zu indentifizieren. Vorallem einige Tieraufnahmen, wie z.B. Vögel, kommen manchmal extrem billig rüber, sind aber für die Dramaturgie des Films durchaus wichtig. Bei den gezeigten Haien handelt es sich dann größtenteils um animatronische, lebensgroße Modelle, die tatsächlich auch schwimmen können/konnten. Die blutigeren CGI-Szenen sind schlussendlich so dermaßen übertrieben, dass die digitale Qualität der am Rechner in 3D nachbearbeiteten „Practical Effects“ nicht weiter ins Gewicht fällt.
Trotz kleinerer Abstriche bezüglich des CGI, ist das 3D der deutschen Blu-ray (und wahrscheinlich auch damals im Kino) sehr gut gelungen, je nachdem welche Technik man heute zum Sichten benutzt. Ich hatte das Glück den Film bei/mit einem Kumpel zu schauen, der eine wirklich gute Anlage besitzt… aber auch ohne entsprechende Brillen macht Bait großen Spaß!
Richtig interessant ist das mitgelieferte Making of (DVD & Blu-ray). Darin wird alles technische sehr genau erklärt und es ermöglicht einen spannenden Blick darauf, mit wie viel Begeisterung Cast und Crew damals bei der Sache waren. Es ist ja leider oft so, dass man es einem Film auch anmerkt, wenn es hinter den Kulissen Spannungen gegeben hat. Das ist hier absolut nicht der Fall gewesen…
Fazit:
Bait 3D ist einer der besseren Tierhorrorfilme, auch wenn die Idee mit dem Supermarkt ziemlich trashig ist. Es ist nicht besonders schlimm, dass wir hier lediglich ultra Klischee-behaftete Charaktere vorgesetzt bekommen, denn letztendlich handelt es sich doch nur um Fischfutter; und was Logik und/oder Realismus angeht, muss man seine Erwartungshaltung im Vorfeld etwas zurückschrauben. Wenn einem dies gelingt, dann macht dieser technisch sehr aufwendig fürs Kino produzierte Hochglanz-Hai-Slasher wirklich Spaß. Vor allem die Splatter-Effekte, in denen sich praktische und digitale Techniken vereinen, sind richtig deftig!
4,5 von 6 Punkten
DVD / Blu-ray / Blu-ray 3D
An der Qualität der deutschen Veröffentlichungen gibt es nichts auszusetzen. Das Bild ist schön kontrastreich und man kann in allen Lichtverhältnissen alles sehr gut erkennen. Die Synchronisation geht absolut in Ordnung und der Surround-Sound plätschert aus allen Ecken des Heimkinos; vielleicht aber auch nur, weil ich Aquarien im Zimmer stehen habe…
Neben zahlreichen Interviews mit Cast & Crew ist besonders das interessante Making of empfehlenswert!
Verleih: Universum Film
Verleihstart: 19.07.2013
Verkaufstart: 19.07.2013
Verpackung: Amaray / Blu-ray Hülle
Discs enthalten: 1
Wendecover: Ja
Schuber: Nein
Ton:
• Deutsch: DD 5.1 (Blu-ray: DTS-HD Master Audio 5.1)
• Englisch: DD 5.1 (Blu-ray: DTS-HD Master Audio 5.1)Untertitel: Deutsch für Hörgeschädigte, Englisch für Hörgeschädigte
Bildformat: 1,85 : 1
Blu-ray Auflösung: 1080p / 24Hz
4K UltraHD Auflösung: –
Laufzeit: ca. 89 Min. (ca. 93 Min. Blu-ray)
Uncut: Ja
Extras:
• Making of
• Interviews
• Trailer