Kurzinhalt & Trailer:
Geld regiert die Welt! Und bald auch die Nacht des arbeitslosen Automechanikers Craig und seines Highschool-Buddies Vince. Ihre finanzielle Notsituation macht sie nämlich zu willigen Spielzeugen für das reiche Pärchen Colin und Violet, das den beiden für zunächst einfache Mutproben eine Menge Geld bietet. Aber die Nacht ist jung und Craig und Vince scheinen wirklich zu allem bereit.
Originaltitel: Cheap Thrills
Jahr: 2013
Genre: Schwarze Komödie, Thriller
Kinostart: –
3D: Nein
Altersfreigabe: ab 18 Jahren – FSK
Produktionsland: USA
Regie: E.L. Katz
Drehbuch: David Chirchirillo, Trent Haaga
Produzenten: Curtis Raines, Jonathan Schurgin, Gena Wilbur, Gabriel Cowan, Travis Stevens, John Suits
Darsteller: Pat Healy, Sara Paxton, Ethan Embry, David Koechner, Amanda Fuller, Laura Covelli, Todd Farmer, Elissa Dowling
Kritik:
Von Sebastian Notbom
Prüfungsmedium: VoD
Als ich den Trailer sah (hier in kürzerer, deutscher Version, um nicht zu viel zu spoilern) freute ich mich sehr auf den scheinbar bitterbösen Thriller Cheap Thrills. Wie immer war ich aber sehr skeptisch, ob der Film hält was die Vorschau verspricht… und das tut er! Vor allem auch, weil man ihn in keine Schublade stecken kann. Ich schreibe hier zwar Thriller, das meint aber nur, dass fiese Psycho-Wettkämpfe zwischen zwei Kontrahenten ausgetragen werden. Cheap Thrills stellt sich aber die grundlegende Frage, wie weit zwei Personen für einen ordentlichen Batzen Geld gehen würden. Also kommt noch eine dritte Partei mit ins Spiel, sozusagen der Marionettenspieler als Antagonist, der die beiden Protagonisten auf perfide Art und Weise lenkt. So werden innerhalb einer verhängnisvollen Nacht zwei ehemalig gute Freunde zu Erzfeinden, allein des lieben Geldes wegen… Ein durchaus interessantes Konzept mit dramatischem Ende und einem sehr gut geschauspielerten Soziopathen, der den grade aus seinem Job entlassenen Familienvater Craig (Pat Healy – Carnage Park, The Innkeepers) und seinen chronisch an Geldmangel leidenden Kumpel Vince, der hauptberuflich Geldeintreiber ist, mit anfangs dümmlichen Wetten unter Betrunkenen ködert, bei denen sie für wenig „Arbeit“ verhältnismäßig viel Geld abstauben können. Wie verhängnisvoll diese Begegnung letztendlich ist, das ahnen Craig und Vince zu diesem Zeitpunkt noch nicht…
Denkt man über das Gezeigte etwas angestrengter nach, dann ist Cheap Thrills schwer verdaulicher Tobak. Allerdings wurde eine gute Balance zwischen Ernsthaftigkeit und Witz hergestellt, weshalb die psychologische Härte etwas in den Hintergrund gerückt wird. So bietet der Film diverse WHAT THE FUCK!?-Momente in bester Very Bad Things-Manier und mindestens ebenso viel tief schwarzen Humor und Wortwitz, wie der eingangs erwähnte Kult-Klassiker. Dies ist natürlich der guten Regiearbeit, vor allem aber den brillanten Drehbuchautoren und den überzeugenden Schauspieler zu verdanken! – Ich kannte bisher keinen von ihnen, werde sie in anderen Filmen aber auf jeden Fall wieder erkennen!
Über die Story an sich kann ich leider nicht viel mehr schreiben, da ich sonst zu sehr spoilern müsste (darum zeigen wir auf dieser Seite auch nicht den längeren ‚Red Band Trailer‘). Erwähnenswert ist am Schluss dieser Kritik nur noch die technische Umsetzung: Großartige künstlerische Kniffe sind nicht zu erwarten, dennoch wirken die Kameraeinstellungen versiert und angenehm verspielt (manchmal leicht „dokumentarisch verwackelt“). Da es sich im Grunde um ein Kammerspiel handelt, sind die Sets natürlich sehr einfach gehalten, sie wirken aber authentisch.
Viel mehr gibt es leider nicht über diesen Film zu sagen. Das ist manchmal so, wenn grundsätzlich nichts falsch gemacht wurde…
Fazit:
Cheap Thrills ist ein sehr gründlicher und gelungener Blick in die dunkelsten Tiefen der menschlichen Psyche, bei dem man sich als Zuschauer permanent fragt, wie er selbst in solch einer Situation handeln oder entscheiden würde. Das Konzept ist gewissermaßen bekannt, es wurde jedoch schauspielerisch brillant und technisch gekonnt umgesetzt. In der Erzählweise gibt es keine Schnörkel oder Beschönigungen und Längen treten zu keiner Zeit auf. Cheap Thrills ist hart, dreckig, verdammt schwarzhumorig und ein wirklich abgefahrener Brainfuck… so muss es sein!
5 von 6 Punkten
DVD / Blu-ray
Da ich den Film als Video on Demand unter die Lupe genommen habe, kann ich leider nicht über die Bildqualität der DVD oder Blu-ray urteilen. Ich gehe aber davon aus, dass sie ziemlich gut ist. Auch die deutsche Vertonung ist absolut zufriedenstellend, was vor allem auch den recht bekannten Synchronsprechern zu verdanken ist. Hier wurde nicht am falschen Ende gespart, obwohl es sich eher um einen filmischen Underdog handelt.
Verleih: Koch Media
Verleihstart: 20.03.2014
Verkaufstart: 20.03.2014
Verpackung: Amaray / Blu-ray Hülle (gelb)
Discs enthalten: 1
Wendecover: unterschiedlich
Schuber: unterschiedlich
Ton:
• Deutsch: DD 5.1, DTS (Blu-ray: DTS-HD Master Audio 5.1)
• Englisch: DD 5.1 (Blu-ray: DTS-HD Master Audio 5.1)Untertitel: Deutsch
Bildformat: 1,85 : 1
Blu-ray Auflösung: 1080p / 24Hz
Laufzeit: ca. 85 Min. (ca. 88 Min. Blu-ray)
Uncut: Ja
Extras:
• Trailer