Wer Filmemacher Robert Eggers letztes Horrormeisterwerk The Witch genossen hat, darf sich seit kurzem über den Trailer zu einem neuen Streifen des Regisseurs freuen. Der Film The Lighthouse soll Ende Oktober 2019 in die internationalen Kinos kommen und ist damit genau rechtzeitig für Halloween am Start. Den Trailer dürfen wir schon jetzt genießen und der verspricht eine ungewöhnliche Geschichte.
Zwei Männer und das Meer
Im Film spielt Schauspiellegende Willem Dafoe einen alten Leuchtfeuerwärter, der in einem einsamen Leuchtturm am Rande des Meeres sein einsames Dasein verbringt. Als eines Tages ein junger Mann, gespielt von Robert Pattinson, bei ihm anheuern möchte, ist der Wärter skeptisch. Zwar lässt er ihn bei sich arbeiten, er ist sich jedoch sicher, dass der Neuankömmling vor etwas auf der Flucht ist. Wie es weitergeht, verrät der Trailer nur in schnellen Bildern und wenigen Worten. Die Männer kämpfen, umarmen sich, trinken gemeinsam, das Meer vor ihrer Haustür tobt. Dazwischen mischen sich Bilder von furchtverzerrten Gesichtern, Tentakeln und toten Fischen – irgendetwas stimmt hier ganz und gar nicht! Die Geschichte soll laut Aussagen der Filmemacher auf alten Legenden und Fabel aus New England basieren und mit dem Aberglauben zum Ende des 19. Jahrhunderts in der Region spielen. Wer einen Blick auf die Schauspielerliste wirft, kann schnell erkennen, dass bisher nur drei Darsteller gelistet sind. Neben Pattinson und Dafoe findet sich noch die Schauspielerin Valeriia Karaman, deren Rolle als Meerjungfrau benannt wird. Der Max und Moritz Blog entdeckte außerdem einen weiteren Hinweis auf dem Filmposter – eine Flosse die aus den Fluten ragt. Wir können also annehmen, dass in den Gewässern rund um den Leuchtturm einige Kreaturen warten, die den Männern nicht gerade positiv gestimmt sind.
Legenden und Folklore
Auch Eggers Film The Witch basierte auf Folklore aus New England, damals im 17. Jahrhundert. Damit schafft der Regisseur Horrorspektakel, die sich von blutrünstigen Splatter- und Slasherfilmen absetzen und eine raffinierte Storyline bieten, die alles andere als abgedroschen ist. Obwohl die Art von Eggers Filmen für viele Horrorliebhaber neu und erfrischend wirkt, sind Legenden und Aberglauben als Filminspiration alles andere als neu. Tatsächlich basieren sogar die meisten Monster und Horrorcharaktere auf einer Vorlage aus dem Aberglauben. Dazu zählen Zombies, Hexen, Werwölfe und natürlich auch die unliebsamen Blutsauger. Vampire sind schon seit dem Film Nosferatu – Eine Symphonie des Grauens ein wahrer Popkulturtrend, seit Interview mit einem Vampir sind sie außerdem heißbegehrte Liebhaber und haben es aus der Horrornische in den Mainstream geschafft. Heute sind die Blutsauger überall. Sie sind die Hauptdarsteller in Filmromanzen wie Twilight, haben in der Spielereihe von The Sims ihre eigene Edition erhalten und machen Slot-Spiele wie Immortal Romance auf Betway besonders beliebt. Dass der Vampirglaube nicht erst mit Dracula entstand, sondern schon vor mehreren hundert Jahren in Asien und Südamerika Legenden über blutrünstige Dämonen herrschten, wissen mittlerweile die wenigsten. Auch in The Lighthouse dürfen wir uns mit Sicherheit über das eine oder andere Monster freuen – zumindest die Meerjungfrau ist bereits garantiert. Grusellegenden über das Meer gibt es auf jeden Fall genug, denn besonders zur damaligen Zeit wurden verschiedene, unerklärliche Vorkommnisse gerne mit Dämonen und Fabelwesen erklärt.
Filmlook aus alten Tagen
Nicht nur bei der Folklore orientiert sich Eggers an der Vergangenheit. Sein neuer Film ist nämlich auch in einem ganz speziellen Retrolook gehalten. Gefilmt wurde der Horrorstreifen auf 35mm-Filme und in schwarz-weiß. Das Seitenverhältnis beträgt 1.19:1 und ist für heutige Zeiten ein ungewöhnliches Bildformat. Einige Filmexperten sehen darin eine Hommage an den Film M von Fritz Lang (1931), der im selben Format gedreht wurde und laut Spiegel Online jetzt sogar ein Remake bekommt. Die schwarz-weißen Bilder, die nur mit wenig Licht auskommen müssen, machen den Film noch um einiges gruseliger, denn immer wenn man am liebsten alle Lichter im Leuchtturm aufdrehen würde, ist es ziemlich finster. Auch dass der Film mit nur drei Schauspielern auskommt, erinnert an alte Filme, die noch ohne großem Budget und Statisten auskommen mussten. Zusätzlich wird dem Zuseher damit das Gefühl von Einsamkeit vermittelt, dass den Männern am Meer so schwer zu schaffen macht. Auch die Techniken des Regisseurs sollen laut dem Magazin VIP alles andere als angenehm gewesen sein und wurden von Pattinson sogar als „Folter“ bezeichnet. So schaffte er es auf jeden Fall, die Schauspieler an ihre Grenzen zu bringen.
Ende Oktober 2019 erscheint der Horror- und Mysteryfilm The Lighthouse in den internationalen Kinos. Wir dürfen uns auf jeden Fall auf einige übernatürliche Geschehnisse und viel Gruselmaterial freuen. Ob es diese Einsamkeit ist, die die beiden in den Wahnsinn treibt oder ob sich tatsächlich ein Monster in den Tiefen des Meeres herumtreibt, muss wohl jeder Zuseher selbst entscheiden.